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Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition)

Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition)

Titel: Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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hat mich auf die richtige Spur gebracht. Ihre angeblich
wertvollen Sachen waren nur billiger Elektronikschrott. Sie haben vorher Ihre Gerätschaften
gegen altes Zeug ausgetauscht, um keinen persönlichen Schaden zu erleiden, Herr
Wolf. Das hat Ihnen das Genick gebrochen.«
    Der Kanzleidirektor
hatte eine Waffe gezogen. Während er uns bedrohte, schloss er die Speichertür von
innen ab.
    »Tut mir
leid, das ändert natürlich einiges.«
    Er schlug
auf das Antlitz von Nönn ein, was dieses nicht im Geringsten beeindruckte. Nach
wie vor schwebte es im Dachboden herum.
    »Machen
Sie das weg, Palzki.«
    » Herr Palzki, wenn ich bitten darf. Sie haben noch einen weiteren Fehler gemacht, Wolf.
Und zwar die Bombe an Nönns Gartenhäuschen. Sie hatten es ja so eilig gehabt, Detektiv
zu spielen. Glücklicherweise steht das Häuschen direkt im Blickwinkel einer Kamera
der Nachbarn von Herrn Nönn. Es sind schöne Aufnahmen geworden, Wolf.«
    Von Wolfs
freundlichem Gesichtsausdruck war nichts übrig geblieben. Er war in die Enge getrieben
und überlegte, wie er mit dieser Situation am besten umgehen sollte.
    Jetzt war
eine gute Gelegenheit, die Sache zu Ende zu bringen.
    »Warum das
alles? Wieso haben Sie die wertvollen Tafeln hier oben versteckt?«
    »Das war
ich ja gar nicht. Vor 50 Jahren war ich ein Kleinkind. Diese Geschichte habe ich
meinem Patenonkel zu verdanken, der war einer der Architekten bei der Renovierung.
Ein Arbeiter hatte damals kurz vor Feierabend die goldenen Lettern gefunden und
meinem Patenonkel gemeldet. Dieser hat sie noch in der gleichen Nacht mit seinem
Bruder, der damals Domkapitular war, in diesen Raum gebracht. Dass der Arbeiter
ein Protokoll angefertigt hatte, war mir bis vor Kurzem unbekannt. Erst vor 20 Jahren
hat mich mein Patenonkel eingeweiht und mich schwören lassen, dass die Lettern für
immer unser Familien-Geheimnis bleiben würden, und sie niemals zu verkaufen. Dafür
hat er mir den Wagen vererbt, das war sein ganzer Stolz. Nachdem mein Patenonkel
gestorben ist, habe ich mir darüber nähere Gedanken gemacht. Im Jahr 2025 wollte
ich die goldenen Lettern zufällig finden und mir damit selbst ein Denkmal setzen.«
    »Warum ausgerechnet
im Jahr 2025?«, fragte ich neugierig.
    »Dann ist
das 1.000-jährige Jubiläum der Grundsteinlegung des Doms, außerdem werde ich in
dem Jahr pensioniert.«
    »Und deswegen
haben sie gemordet?«
    »Ist Nönn
also wirklich tot?«, fragte Wolf und betrachtete kurz das schwebende Antlitz. »Ich
wollte das nicht. Am Anfang habe ich versucht, ihn von der Idee abzubringen, über
die Renovierung zu schreiben. Mein Patenonkel hat erzählt, dass es damals ein paar
Gerüchte gab, dass irgendetwas Wertvolles gefunden wurde, wahrscheinlich hatte der
Arbeiter geplaudert. Ich wollte nicht, dass diese Sache nochmals diskutiert wird.
Zufällig bekam ich mit, wie Nönn über seinen Fund im Archiv mit Dr. Alt diskutierte.
Ich habe versucht, dieses Protokoll zu vernichten, doch es misslang. Außerdem ahnte
Nönn bereits, um was es ging.«
    »Das ist
aber noch lange kein Grund, jemanden umzubringen.«
    Wolfs Stimme
bebte, noch immer bedrohte er uns mit seiner Waffe.
    »Anfangs
wollte ich ihn nur erschrecken. Im Dom wäre es das erste Mal beinahe schiefgegangen.
Im gleichen Moment, als ich die Absturzsicherung löste, blieben Nönn und Fratelli
einfach stehen. Der Metallrahmen sollte hinter den beiden auf den Boden krachen.
Zum Glück waren Sie im Dom. Außerdem habe ich ihn mit anonymen SMS bedroht. Entweder
hat er sie nicht gelesen oder einfach ignoriert.«
    »SMS?«,
unterbrach Fratelli. »Robert Nönn hat zwar ein Handy, das liegt aber meistens ausgeschaltet
in seinem Auto.«
    »Das wusste
ich doch nicht«, versuchte sich der Kanzleidirektor zu rechtfertigen. »In Otterberg
gab es eine Fehlfunktion. Die Bombe sollte erst in der Pause hochgehen. Ich habe
mich ja selbst beinahe verletzt.«
    »Sie Armer«,
bemitleidete ich ihn sarkastisch. »Und in Frankenthal haben Sie ihn auch nur aus
Versehen getötet, stimmt’s?«
    Wie ein
Wilder schüttelte Wolf seinen Kopf. »Nein, nein, ich wollte das nicht. Ich habe
ihn zur Rede gestellt. Ich hatte mich nach meiner Verabschiedung im Kellerraum,
dort wo die Weltkugel steht, versteckt und auf Nönn gewartet. Als er kam, habe ich
ihm gesagt, dass ich etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen habe. Er ging mit mir
nebenan in den großen Lagerraum. Ich hatte die Tür bereits vorher mit einem Nachschlüssel
geöffnet.«
    »Das soll
Ihnen jemand

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