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Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition)

Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition)

Titel: Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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dennoch mein bisher authentischstes Werk. Alle handelnden Personen des Ordinariats,
der Peregrinus GmbH und der weiteren kirchlichen Institutionen gibt es tatsächlich.
Selbst deren Namen sind nur leicht verfremdet. Wer ein wenig recherchiert oder ein
Insider ist, weiß sofort Bescheid, welche fiktiven Figuren den menschlichen Ebenbildern
entsprechen. Die erwähnten Spleens der Personen sind natürlich angedichtet oder
stark überzeichnet.
    Auch wenn
›Pilgerspuren‹ im Milieu der katholischen Kirche spielt: Lassen Sie mich Ihnen versichern,
dass ich mit diesem Roman und seiner oftmals übersteigerten Darstellung keineswegs
religiöse Gefühle verletzen will, ich habe diese Geschichte nach bestem Wissen und
Gewissen geschrieben. Sehen Sie es mir als wissbegierigem Laien bitte nach, falls
ich irgendetwas übersehen haben sollte. Doch jetzt genug des Vorwortes. Ich wünsche
Ihnen viel Spaß und Vergnügen beim Lesen der ›Pilgerspuren‹.
     
    Harald Schneider, im Mai 2012

1
Dr. Metzgers neuer Job
     
    Es hätte so ein schöner Tag werden
können.
    Ich war
am Ende. Die Sache überstieg meine Vorstellungskraft. So etwas hatte ich noch nie
gesehen, geschweige denn, in meinen kühnsten Träumen erlebt. Meine Poren waren durchlässig
wie ein Sieb, die Kleider hingen klatschnass an mir, der Schweiß tropfte mir übers
Gesicht. Wenn nur diese furchtbaren Schreie nicht wären.
    Von meinem
Schweiß abgesehen, war alles voller Blut und anderen Körperflüssigkeiten. Die Szene,
die ich mit einem vernebelten Tunnelblick wahrnahm, war bizarr. Jetzt griff die
junge Frau, die mir gegenüberstand, mitten hinein und zog etwas heraus, das mit
Schleim überzogen war. Neue, bisher nicht gekannte Schreie kamen hinzu. Die Frau
hielt etwas vor mich hin, schaute mich kurz an und meinte mitleidsvoll: »So, da
ist schon das nächste. Noch zwei oder drei, dann hat es Ihre Frau geschafft.«
    Es dauerte
nur eine Sekunde, bis ich die Tragweite dieser Worte verstanden hatte. Ich blickte
auf und direkt in das wild zuckende Gesicht von Dr. Metzger, dem skurrilsten Notarzt
der nördlichen und südlichen Hemisphäre. In der Hand hielt er eine überreife Banane.
    »Na, Herr
Palzki, Ihnen wird doch von dieser Geburt nicht schlecht werden, oder? Ihre Frau
hält sich im Vergleich zu Ihnen verdammt tapfer.« Er lachte sein übliches Frankensteinlachen.
    Meine Frau?
Ich schaute auf das komische Bett mit den seltsamen Auflagen und versuchte, meine
Frau zu fixieren. Ich sah ein Gesicht wie durch eine Nebelwand. Das Bild verwischte
immer mehr.
    Ein Urschrei
zerriss mein Universum.
     
    *
     
    »Was ist los, Reiner?« Jemand schüttelte
mich. Ich öffnete die Augen und erkannte Stefanie, die sich über mich gebeugt hatte.
    »Hast du
wieder schlecht geträumt?«
    Mein Herz
schlug stakkatoartig, als ich zu Bewusstsein kam. Ich lag zuhause in meinem Bett.
Langsam rutschte ich wieder in die Realität. Seit einigen Nächten träumte ich von
der in Bälde bevorstehenden Entbindung meiner Frau. Stets war Doktor Metzger dabei
und die Zahl der Neugeborenen stieg mit jedem Traum. Es war mir unverständlich,
was diese Albträume auslöste. Bei Melanie und Paul hatte ich damals keine. Dennoch,
ich durfte Stefanie nichts davon erzählen, um sie damit nicht anzustecken.
    »Es ist
alles in Ordnung«, sagte ich zu ihr. »Ich habe nur etwas Sinnloses geträumt.«
    Meine Frau
wurde neugierig. »Was war es denn?«
    »Och«, stammelte
ich, um Zeit zu gewinnen, »ich habe davon geträumt, dass ich unseren Garten umgegraben
und ein riesiges Gemüsebeet angelegt habe.«
    Stefanie
lachte. »Manchmal werden Träume auch wahr.«
    »Dieser
hoffentlich nicht, das war nämlich eine Menge Arbeit. Hier, fühl mal, wie verschwitzt
ich bin.«
    »Bäh!« Sie
schüttelte sich. »Du gehst am besten duschen und ich mache Frühstück.«
    »Kann ich
dir dabei irgendwie helfen?«
    Meine Frau
gaffte mich an. »Das war aber nicht ernst gemeint, oder? Du weißt wahrscheinlich
nicht einmal, wo das Besteck ist. Selbst zum Wasser Abkochen brauchst du ein Rezept.«
    »Jetzt übertreib
mal nicht. Einen Toaster kann ich allemal bedienen.«
    »So wie
vor drei Jahren, als die Feuerwehr anrücken musste?«
    »Jetzt komm
doch nicht wieder mit diesen alten Kamellen. Da konnte ich nichts dafür. Das blöde
Ding hat geklemmt, und der Thermostat war defekt.«
    »Weil du
ihn ein paar Tage vorher überbrückt hast«, gab sie bissig zurück.
    »Er war
halt kaputt«, gab ich kleinlaut zurück.
    Stefanie
seufzte. »Ich

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