PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)
auf. „Aber Xeni, nein! Ich wollte dir eine Freude machen. Du interessierst dich doch jetzt für Kosmetik. Und bevor du wieder irgendwo einbrichst, dachte ich, wir beide machen mal einen Schönheitsausflug.“
„Oh, danke, ist lieb von dir, aber ich hab doch Hausarrest.“
„Das geht in Ordnung, wir sind ja nur drinnen. Wir fahren für zwei Tage ins Schlosshotel und lassen uns dort verwöhnen.“
„Und was sagt Paps dazu?“
„Dein Vater ist noch in New York, er kommt erst nächste Woche zurück.“
Ich grinse. „Heißt das, wir machen das hinter seinem Rücken?“
„Aber nein, wo denkst du hin! Ich hab ihn gefragt und er meinte, solange du unter Aufsicht bist, ist es ihm egal, wo du dich aufhältst. Und weil ich schon lange dieses Beauty-Paket gebucht habe, dachte ich, du kommst mit. Ist doch netter für dich, als hier zu Hause rumzusitzen.“
Ich schlucke und denke nach. „Klar, Mam, gerne“, sag ich.
Meine Mutter freut sich. Sie gibt mir eine Broschüre und einen Zettel. „Da stehen die Anwendungen drauf, die ich gebucht habe. Versuch doch zur selben Zeit deine Termine zu machen, dann sind wir zusammen und können plaudern.“
Hm, das würde wohl doch etwas schwieriger werden, als ich zunächst gedacht hatte.
„Wenn wir keine gemeinsamen Termine bekommen, dann telefonieren wir einfach während der Behandlungen oder schicken uns SMS, ja?“, schlage ich ihr vor.
„Ja, machen wir“, strahlt meine Mutter. „Ich packe schon mal. Brauchst du eigentlich einen neuen Koffer, Xeni?“
Ich überschlage meine Ersparnisse und sage: „Ja.“
Kaum war meine Mutter weg, bin ich zu Colette.
„Hallo, Colette!“, begrüße ich sie freundlich. „Ich habe mal eine Frage an Sie.“
Colette zuckt leicht zusammen und ruft sofort: „Die Karton mit die Schokolad-Praline war schon über die Falldatum, isch ’abe sie geworfen weg.“
Klar, in ihren Magen, denke ich, aber ich winke ab und sage: „Darum geht’s nicht. Ich wollte Sie fragen: Was halten Sie von einem Mutter-Tochter-Schönheitstag? Wären Sie interessiert?“
„Meine Mütter wohnt in Frankreisch.“
„Ich meine ja auch mit meiner Mutter.“
„Isch verste’e nischt.“
„Sie würden mit MEINER Mutter fahren – ins Schlosshotel .“
„Das ’at Madame vorgeschlagen?“
Ich schüttle den Kopf. „Nein, sie will mit mir fahren, aber ich habe keine Zeit. Ich habe hier zu tun.“
„Oh, isch verste’e“, sagt Colette und versteht eben nicht. Zumindest nicht, worauf ich hinauswill. „Und nun will sie verreisen mit ihre ’ausmädschen?“
Ich schüttle wieder den Kopf und erkläre es ihr: „Sie würden an MEINER Stelle dort die Zeit verbringen, also, meinen Namen angeben, wenn Sie zu einer Behandlung gehen und so weiter, damit es auf der Rechnung nachher so aussieht, als sei ich da gewesen. Meine Mutter muss davon ja nichts wissen. Sie müssen nur drauf achten, dass Sie ihr nicht begegnen. Meine Mutter hat mir die Liste mit ihren Anwendungen gegeben und ich trage mich für andere Behandlungen ein, sodass Sie meiner Mutter nicht über den Weg laufen. Und abends werde ich meine Mutter anrufen und ihr sagen, ich fühle mich zu erschöpft zum Abendessen und will früh ins Bett. Ist ja bloß für eine Nacht.“
„Und das wird alles klappen am Schnürschen?“
„Klar, ich werde nonstop mit ihr telefonieren. Es wird ihr gar nicht auffallen, dass wir uns nicht begegnen. Außerdem muss man ja auch erst mal darauf kommen, dass ich gar nicht dort bin. Also, okay?“
„Und was ist mit meine Abendessen, wenn isch bleibe auf die Zimmer?“
„Das Essen lassen Sie sich eben aufs Zimmer bringen. Room Service!“
Colette guckte sehr sparsam. Sie war begeistert, da war ich sicher, aber sie wollte es nicht zugeben. Sie sann noch über eine kleine Bedingung nach.
„Okay“, sagte sie schließlich. „Dann isch ’ätte aber noch gern die Schokolad-Pralin. Zwei Karton!“
„Kein Problem“, grinse ich. „Ich hab Beziehungen.“
Das waren nämlich Pralinen von Euch, die meine Großmutter letzte Woche mitgebracht hat. Kannst Du mir zwei Kartons schicken lassen?
MAX
PS: Ich schlag Dir ’ne Wette vor: Wetten, dass meine Mutter nicht merkt, dass ich nicht dabei bin?
PPS: Hab übrigens Kuhlhardt angerufen, der Kerl ist stur wie ’n Esel. Ignoriert die Tatsache, dass er von dem Fall abgezogen ist, weil es keinen Fall mehr gibt.
„Es gibt immer einen Fall“, hat er geröhrt.
„Okay“, sagte ich, „dann besorgen Sie mir mal
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