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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Typen.
    Der Typ rührt sich nicht. Er guckt mich nur an. Da wird mir plötzlich klar, was ich gemacht habe. Ich habe einem muskelbepackten Entführer meine Faust auf die Nase gehämmert. Ich sehe kein Auto mit schwarzen Scheiben mehr. Ich sehe eine Schlagzeile: Blutbad zwischen Burgern.
    Das war ’ s , denke ich. Aber wieder habe ich mich geirrt.
    „Der hat mich gehauen!“, heult der Typ plötzlich auf. „Der Junge hat mir auf die Nase gehauen!“
    Und Du? Was machst Du? Guckst den Typen verächtlich an und schnaufst: „Weichei!“
    „MAX!“, ruf ich. „Geht es dir gut? Ich bin Berry. Wir sind doch verabredet!“
    Da guckst Du mich genauso verächtlich an. „Mit dir soll ich verabredet sein? Außerdem, bist du blind oder was? Sehe ich aus wie ein Junge?“
    Und weg bist Du.
    Da wurde mir plötzlich klar: Du bist gar nicht Du!
    Nur der Typ blieb leider noch. „Polizei!“, ruft der. „Einer soll die Polizei rufen! Körperverletzung! Ich verblute!“
    Das Letzte war eine totale Übertreibung. Seine Nase war ein klein wenig größer geworden und wuchs immer noch, soweit ich das sehen konnte, aber von Blut keine Spur. Trotzdem wusste ich, dass ich Mist gebaut hatte – richtigen Mist! Der nächste Besuch bei der Polizei würde nicht so glimpflich ablaufen wie der erste. Ich fragte mich schon, ob es da so etwas wie Mengenrabatt gibt, da wird mein Bein warm. Kuhlhardt und Lipinski!
    „Keine Polizei“, sagt Kuhlhardt.
    „Warum nicht?“, kreischt der Bodybuilder mit der dicken Nase.
    „Warum nicht. Weil sie was Besseres zu tun hat.“
    „Aber der Junge hat mich gehauen!“, heult der Typ auf. So ein Weichei! – Gott sei Dank.
    „Das siehst du falsch, mein Junge“, dröhnt Kuhlhardts Stimme durch die Burgerbude und die Grinsetussi bekommt glänzende Augen. „Du bist gestolpert und mit deiner Nase auf einen Tisch gefallen.“ Dann sieht er sich um. „War doch so, nicht wahr?“
    Die Grinsetussi nickt, dass ihr schwachsinniges Häubchen wackelt.
    „Das ist gemein!“, heult das Weichei und wälzt seine Muskeln aus dem Laden.
    Gerettet! – Denke ich jedenfalls.
    „Danke“, bringe ich endlich heraus. „Das war echt nett von Ihnen.“
    Kuhlhardt kommt einen Schritt auf mich zu. „Das wird wohl zur Gewohnheit, Berry the Blue. Stimmt’s, Lipinski?“
    „Joff.“
    „Was?“
    „Was. Dass du in Schwierigkeiten steckst.“
    „Ja – vielleicht – ich weiß auch nicht“, sag ich nicht besonders souverän.
    Plötzlich grinst Kuhlhardt und hält mir sein Handy vor die Nase.
    „Soll ich wen anrufen?“, frage ich Blödmann.
    „Sollst du wen anrufen. Niemanden. Da ist eine niedliche kleine Kamera dran. Macht prima Fotos.“
    Da sehe ich genauer hin. Auf dem Display bin ich abgebildet. Genau in dem Augenblick, als ich Deinem „Entführer“ die Nase zermatsche.
    „Was soll das?“, frage ich.
    „Was soll das. Wird man sehen. Komm mal wieder vorbei. Milfina hat neue Socken. Da sind bestimmt welche in deiner Größe dabei.“
    „Joff.“
    Und weg sind sie.
    Hast Du ’ne Ahnung, was das sollte? Aber vor allem: WARUM BIST DU WIEDER NICHT GEKOMMEN?
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Idiot!!!!!
     
    Berry – ich hasse Dich! Du bist ein Idiot! Ein elender Lügner! Und Du kannst mir ab sofort gestohlen bleiben! Hast Dich wohl sehr amüsiert über unseren Mail-Wechsel. Zusammen mit Deinen Freunden. Habt Ihr alle gelacht?!
    Der hässliche kleine Junge aus der Konditorei, mit dem niemand spielen mag und dem seine Brieffreundinnen nicht mehr schreiben, wenn sie ein Bild von ihm sehen. Buhuu, wie ergreifend. Und rausreden kannst Du Dich nicht, denn Klinghuber hat Dich erkannt!
    Der guten Ordnung halber werde ich Dir schildern, was gestern los war. Zuerst wollte ich gar nicht mehr mit Dir reden, aber dann hab ich mir gedacht, ich will Dir zumindest noch sagen, wie fies, hinterhältig und oberbescheuert Du bist.
    Also: Treffpunkt gestern. Der Typ, der mich überallhin begleiten soll, nimmt seinen Job verdammt ernst und bestand darauf, mich in der Praxis von Klinghuber persönlich zu übergeben. Gut. Ich musste mich fügen. Als ich dann mit Klinghuber allein war, hab ich ihm erzählt, dass ich mich eigentlich mit Dir treffen wollte, und ich konnte ihn überreden, gemeinsam mit mir zum Burgerladen zu gehen. Aber als wir ankamen, war dort ein Kampf im Gange. Klinghuber und ich standen vor dem Laden und guckten durch die Scheibe. Dann brüllte jemand „Entführung“ und

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