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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Augenschein zu nehmen, wo er ja nicht da ist.
    Ich hol also wieder mein Telefon raus und wähle die Gärtnernummer.
    „Wir kommen dann jetzt heim“, sag ich ins Telefon. „Ach, wirklich? – Ich weiß nicht, ob das geht“, erzähle ich dem Gärtner (der nichts gesagt hat und wahrscheinlich auch keinen blassen Schimmer hat, welche Idiotin ihn da dauernd anruft). Ich lege die Hand übers Telefon, gucke meinen Wachbello an und frage: „Können wir auf dem Rückweg noch was für meine Mutter erledigen?“
    „Selbstverständlich.“ Er nickt kühl.
    Ich wieder ins Telefon: „Alles klar, machen wir. Bis dann.“
    So – und schon wieder nicht gelogen, oder??!! Ich sollte vielleicht nur irgendwann mal dem Gärtner eine Erklärung für meine Anrufe geben.
    Also dirigiere ich den Fahrer zu Kuhlhardts Adresse. Meine Güte, haben er und der Bodyguard mich angeguckt, als wir dort ankamen!
    Ich zucke bloß die Schultern. „Sie wissen ja – meine Mutter ist etwas merkwürdig.“ Dann wende ich mich an meinen Bodyguard: „Sie müssen nicht mit hochkommen, warten Sie ruhig hier unten auf mich.“
    Er zieht nur abschätzig eine Augenbraue hoch. Okay, war ein Versuch.
    Jedenfalls stiefeln wir dann die ausgetretenen Treppen von dem miefig-piefigen Mietshaus hoch bis zur Tür von Kuhlhardts Büro.
    Ich will sie gerade aufmachen, da hält mich mein Aufpasser zurück.
    Er wirft einen Blick ins Treppenhaus und meint: „Sie bleiben hier!“ Dann stürmt er zur Tür rein, rennt in jedes Zimmer und guckt sich um. Nach einer Weile kommt er wieder zurück und nickt. „In Ordnung.“
    Im Büro sitzt Deine Glücksklee-Tante und ist nicht die Bohne verwundert. Stattdessen sortiert sie auf ihrem Schreibtisch Suppentüten säuberlich nach Geschmacksrichtungen. „Tomate“, „Brokkoli“, „Champignoncreme“ und „Kräuterflädle“ – soweit ich das sehen kann.
    „Mögen Sie Tütensuppen?“, fragt sie uns. „Schmecken köstlich.“
    „Nein danke“, antworte ich. „Bei uns wird alles frisch gekocht.“ (Glaube ich jedenfalls. Irgendjemand bringt das fertige Essen immer aus der Küche.)
    „Was wünschen Sie dann?“, fragt sie höflich.
    „Tut mir leid“, sage ich ebenso höflich zu ihr, „Kuhlhardt hat ... “, mein Blick fällt auf den Schutzbullen und ich ändere meinen Satz, „meine Mutter hat mich gebeten, bei Kuhlhardt etwas abzuholen. Kann ich kurz in sein Büro?“
    Da springt die Bärenmarke auf (oder wie heißt die noch gleich?) und rennt mit offenen Armen auf uns zu.
    „Dann sind Sie wegen der eingelegten Heringe und der Kartoffelklößchen gekommen!“
    „Wie?“
    „Die sind nicht mehr lange haltbar. Darum habe ich sie im Internet angeboten. Erstklassige Qualität! Waren schon im Sonderangebot, als ich sie gekauft habe, aber ich erlasse Ihnen noch mal 50 Prozent!“
    „60“, meint mein Schutzengel trocken.
    Ich überlege schon fieberhaft, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme, da steht wie aus dem Nichts plötzlich Kuhlhardt im Raum.
    „Ich hatte dich früher erwartet“, sagt er nur und macht eine einladende Geste in sein Büro. „Nach dir.“
    Mein Wachhund tritt vor. „Wer sind Sie?“
    „Wer bin ich. Frag Milfina.“
    „Ich frage aber Sie – wer ist Milfina?“
    Kuhlhardt blickt ihn nur cool an und meint: „Wer ist Milfina. Die mit den Kartoffelklößchen. Ich rede mit der Kleinen und du machst deinen Deal.“
    „52 Prozent!“, ruft der durchgeknallte ALDI-Freak.
    Ich lass mich von Kuhlhardt in sein Büro ziehen.
    „52,5!“, höre ich noch, bevor er die Tür hinter uns schließt.
    Wahrscheinlich hat mich das leere Büro aus diesem seltsamen Traum erwachen lassen.
    „Wieso haben Sie mich erwartet?“
    „Wieso habe ich dich erwartet. Du hast Fragen. Hier sind die Antworten.“ Damit stellt er den altmodischsten Kassettenrekorder, den man sich vorstellen kann, auf den Tisch. Er drückt auf den Wiedergabeknopf und ich höre die Stimmen meines Vaters und dieser Camilla Honig.
    „Meine Bedingungen haben sich nicht geändert: 50 Prozent vom Amerika-Deal“, zischt Camilla vom Band.
    Mein Vater: „Nimm doch Vernunft an, du hast mit dem Deal nichts zu tun!“
    „Das nicht, aber ich kann ihn verhindern.“
    „Aber wieso denn, in Teufels Namen?“
    „Nun, Frederick, du weißt, was ich will.“
    „Camilla, ich bin verheiratet und hab Familie!“
    „Ja, verheiratet, aber mit der falschen Frau! Und Familie? Tzz. Das kleine durchgeknallte Gör, das versucht hat, in mein Labor einzubrechen und

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