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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Bond-Darsteller gesucht? Dann ist die Wahl also auf dich gefallen. Herzlichen Glückwunsch.«
    Alles lacht. Als der Bus hält, steigen Lipinski und ich aus und gehen zu Fuß zum Bahnhof. Das Schlimmste daran ist, dass ich weiß, es ist meine Schuld.
    Du kennst doch sicher das Kinocenter am Bahnhof. Ich habe mir gedacht, dort zeigen sie bestimmt den Film, den ich bzw. Lipinski sich ausgesucht hatte: Leiden der Liebe im Land der Lagunen .
    Ich stehe also mit Lipinski im Kino vor den Monitoren, aber nirgendwo ist Leiden der Liebe im Land der Lagunen angezeigt.
    »Hast du dir eine alte Kinovorschau im Internet angesehen?«, frage ich ihn.
    »Nöff.«
    »Und wieso läuft er dann hier nicht?«
    Keine Antwort.
    »Bist du jetzt enttäuscht?«
    »Joff.«
    »Aber da laufen ja noch mehr Liebesfilme«, versuche ich ihn zu trösten. »Hier, zum Beispiel: Meine Schwiegermutter, der Klempner und ich . Ist bestimmt lustig.«
    »Nöff.«
    »Oder da: Her mit den heißen Highschool-Häschen! «
    »Nöff.«
    »Also gut«, seufze ich. »Ich frag mal. Vielleicht zeigen sie ja doch Leiden der Liebe im Land der Lagunen .«
    Ich gehe also mit Lipinski zum Infoschalter. Da sitzt eine Frau, nicht mehr ganz frisch, aber auch noch nicht richtig alt und wahrscheinlich eine der besten Kundinnen Deines Vaters. Unglaublich, wie viel Schminke in ein einziges Gesicht passt.
    »Ich würde so gern Leiden der Liebe im Land der Lagunen sehen«, sage ich freundlich.
    Irgendetwas blitzt in den lidgeschatteten und wimperngetuschten Augen auf.
    »So jung und schon so romantisch?«, fragt sie und lächelt mich irgendwie seltsam an.
    »Äh. – Ja. – Nein. – Weiß nicht. – Läuft der denn noch?«
    Das Lächeln wird breiter. »Haben wir gestern aus dem Programm genommen. Dafür läuft jetzt Her mit den heißen Highschool-Häschen. «
    Ich sehe zu Lipinski. »Sollen wir nicht doch –?«
    »Nöff.«
    »Und was ist mit der Schwiegermutter?«
    Lipinski sieht mich nur kurz an und hebt das Bein.
    »Martini!«, brülle ich ihn an. »Gerührt, nicht geschüttelt – oder umgekehrt!«
    Lipinskis Bein zieht sich zurück. Dafür beugt sich das geschminkte Gesicht zu mir vor.
    »War das eine Einladung? Wie alt bist du denn?«
    Ich denke, möglicherweise sind die Filme hier nicht jugendfrei. Darum sage ich mit möglichst tiefer Stimme: »Äh – bestimmt alt genug.«
    Die Geschminkte mustert mich von oben bis unten. »Also jung, aber nicht zu jung. In zwei Stunden habe ich Feierabend. Dann können wir gern was trinken gehen.«
    Da kapiere ich endlich. »So war das nicht gemeint – ich meine, das mit dem Martini. Das habe ich nur gesagt, damit der Hund mich nicht anpinkelt! Außerdem will ich sowieso nur seinetwegen in diesen blöden Liebesfilm! Der hat nämlich Liebeskummer, weil seine Freundin mit einem Schwein durchgebrannt ist!«
    Das Leuchten in den Augen erlischt. Es bleibt nur noch Wimperntusche und Lidschatten übrig.
    »Hauch mich mal an.«
    »Wie?«
    »Oder hast du etwa Drogen genommen?«
    »Was soll denn das?«, rufe ich. »Ich will doch nur mit Lipinski ins Kino!«
    »Lipinski!«, ruft eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Ich denke, ich höre nicht richtig. Das ist Milfinas Stimme!
    Lipinski wendet den Kopf und watschelt auf Kuhlhardts Sekretärin am Kinoeingang zu und lässt mich mit der geschminkten Tussi allein.
    »Liebeskummer hin oder her«, sagt die. »Ein pinkelnder Hund kommt mir nicht ins Kino!«
    »Das ist eigentlich gar kein Hund, sondern der Partner von – ach was! Stecken Sie sich Ihre Highschool-Häschen und Ihre Schwiegermutter doch sonst wo hin!« Ich mache auf dem Absatz kehrt und stiefle wütend zu Lipinski. »Weißt du was, du sturer Hund, du tiefer gelegte Knackwurst, du watschelnde Fußbank? Kauf dir deine blöde Kinokarte doch allein!«
    »Nöff.«
    Milfina lächelt mich mütterlich an. »Ich habe doch gesagt, es ist nicht einfach, mit ihm ins Kino zu gehen.«
    »Was machen Sie denn hier?«
    Milfinas Lächeln wird noch ein wenig mütterlicher. »Ich hatte Mitleid mit dir und dachte, du könntest ein bisschen Unterstützung gebrauchen.«
    »Das ist nett von Ihnen, aber Sie hätten sich den Weg sparen können. Der Film läuft nicht mehr.«
    Milfina zwinkert mir zu. »Hier nicht, aber ich kenne da ein kleines Kino, in dem er noch läuft.«
    »Joff!«
    »Kommt Kuhlhardt auch?«, frage ich sie, während ich versuche mit ihr und Lipinski Schritt zu halten. »Der war nämlich nicht im Büro.«
    »Nein!«, lacht Milfina auf. »Den müsste man

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