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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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ist alles voller Tretminen, und die Gefahr ist groß, dass man unverhofft auf eine Mine tritt und alles in die Luft fliegt.
    Du siehst also, wenn man mit einer solchen Familie aufwächst, können einen Schweine, die als lebende Bomben auf dem Grundstück herumlaufen, nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Außerdem könnte es ja noch eine andere (harmlosere?!) Erklärung für die Uhr geben, die wie ’ne Eieruhr rückwärtsläuft. Vielleicht sind die Schweine dann gar. Haha. Nee, nehm ich zurück, blöder Scherz.
    Außerdem haben wir ja auch noch Zeit. Was immer es ist, was passieren wird, passiert ja erst morgen Nacht um 23.45 Uhr.
    Ich denke, wir sollten unsere Schweine genau beobachten um diese Zeit. Was meinst Du?
    Ich würde Dir ja gerne vorschlagen, einfach vorbeizukommen, aber ehrlich gesagt hab ich Angst, dass Du wieder verhaftet wirst, haha.
    Also, mach’s gut, bis bald!
    MAX
     
     
    Von: BerryBlue  
    An: PinkMuffin  
    Betreff: Currywurst mit Oma  
     
    Mensch, MAX!
    Ist mir doch egal, wer der Großneffe von irgendwem ist und welche Sprache ich sprechen muss, wenn ich mit Deiner Oma mal ’ne Currywurst esse! Ich verstehe nicht, wie Du so ruhig bleiben kannst! Die Schweineuhr tickt! Die Zeit läuft! Und wer weiß, was morgen Nacht um Viertel vor zwölf passiert!
    Meinst Du im Ernst, wir sollen sie beobachten? Ist das nicht zu gefährlich?
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin  
    An: BerryBlue  
    Betreff: Schlag mal »cochon« nach!!!  
     
    Echt, Berry, tu es. Such Dir mal ein französisches Wörterbuch und schlag nach, was »cochon« heißt. Bevor Du jetzt hier weiterliest!!!
    Haste?
    Okay. »Schwein«. Jawohl. »Cochon« bedeutet »Schwein«. Kommt Dir »cochon« bekannt vor? Nee? Dann lies noch mal meine letzte Mail.
    Also?
    Der Titel von Picassos neu entdecktem Bild! Les cochons d’Avignon – Die Schweine von Avignon .
    Hach!
    Ich kam nämlich drauf, als Colette gerade unsere Schweine und sich selbst mit Walkürenbällchen fütterte. Danke für die Ladung – Colette ist übrigens immer noch nicht über den Schock hinweg, dass Charly nicht liebestrunken aus unserm Haus gewankt ist, nachdem sie sich doch so ins Zeug gelegt und nach allen Regeln der Kunst mit ihm geflirtet hat.
    Sie sagte heute zu meiner Mutter: »Vielleischt isch sollen machen was mit meine ’aar?« Dabei schob sie ihre Haare von links nach rechts, rauf und runter, und schaute meine Mutter abwartend an.
    »Aber wieso denn, Colette?«, fragte meine Mutter.
    Colette guckte endlos traurig und hauchte: »Isch ’abe verloren meine Wirkung auf die Männer!«
    »Oh!«, machte meine Mutter ebenso erschüttert. Dann sagte sie: »Ich werde Ihnen Achmed vorbeischicken.«
    »Mais non!«, jaulte Colette auf. »Achmed liebt nischt die Frauen, er liebt nur die Männer.«
    Meine Mutter guckte leicht irritiert und stellte dann klar: »Ich meine doch für Ihre Frisur!«
    »Oh.« Ein kleines Lächeln huschte über Colettes Gesicht. »Sie ’aben rescht, Madame, wir sollten nischt so schnell geben auf. Wir versuchen mit die neue Frisur.«
    Meine Mutter nickte.
    Aber Colette war noch nicht fertig: »Und vielleischt mit eine neue Kleid von eine Pariser Couture’aus?«
    »Woran dachten Sie denn da, Colette?«, fragte meine Mutter etwas zögerlich.
    »Oh, nischts Besonderes, nur was Madame immer tragen, Dior, Chanel oder die deutsche Mann mit die Zopf von Mozart ...«
    Meine Mutter schluckte. »Lagerfeld.«
    »Oh, vielen Dank, Madame, wenn Sie schlagen vor Lagerfeld, dann isch nehme Lagerfeld. Sie ’aben eine exquisite Geschmack.« Colette knickste und huschte davon.
    Tja, das kommt davon, wenn man Hausangestellte nach Optik und nicht nach Leistung oder Charakter einstellt.
    Aber jedenfalls, und das wollte ich ja eigentlich sagen, Colette säuselte beim Füttern der Schweine dauernd: »Mes petits cochons.«
    Cochons!
    Dann fiel mir der Titel des Picasso-Bildes ein. Dann fiel mir ein, dass die Schweine dauernd unseren Picasso zu sich geholt haben.
    Und jetzt habe ich eine Frage an Dich: Wie alt können Schweine werden?
    Haben wir vielleicht die cochons d’Avignon in unserem Garten? Picassos Schweine?
    Vielleicht kommt daher die Vernarrtheit von Genoveva und Gotthilf in unseren Picasso?
    Gruß,
    MAX
     
    PS: Könnte es sein, dass die zwei eine Reinkarnation von Picasso sind? Ich meine ja bloß, wegen Lipinski. Vielleicht kannst Du den mal fragen.
     
    PPS: Ehrlich, Berry, ich glaube nicht, dass die Schweine wirklich gefährlich sind.
     
     
    Von: BerryBlue

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