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Pippi Langstrumpf

Pippi Langstrumpf

Titel: Pippi Langstrumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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jederzeit Professor werden könntest“, sagte Pippi und löste den Knoten auf, mit dem das eine Ende des Seils an Herrn Nilssons Schwanz festgebunden war.
    Ganz in der Nähe wurde gerade etwas an einem Haus repariert. Pippi lief hin und fand ein langes Brett. Sie nahm es unter den Arm, lief zu dem Baum, griff das Seil mit der freien Hand und stemmte sich mit den Füßen gegen den Baumstamm. Schnell und behende kletterte sie an dem Baumstamm hoch, und die Menschen hörten vor lauter Verwunderung auf zu weinen. Als sie die Baumkrone erreicht hatte, legte sie das Brett quer über einen dicken Ast und schob es vorsichtig hinüber zum Fenster der Dachstube. Und jetzt lag das Brett wie eine Brücke zwischen Baumstamm und Fenster.
    Die Menschen unten auf dem Platz standen ganz still. Vor lauter Spannung konnten sie nichts sagen. Pippi kletterte auf das Brett. Sie lachte die beiden Jungen am Dachstubenfenster freundlich an.
    „Wie traurig ihr ausseht!“ sagte sie. „Habt ihr Bauchschmerzen?“
    Sie lief über das Brett und sprang in die Dachstube hinein.
    „Warm ist es hier“, sagte sie. „Hier braucht ihr kein Feuer mehr anzumachen, das garantiere ich. Und morgen höchstens vier Stücke Holz in den Ofen. Das reicht.“
    Dann nahm sie auf jeden Arm einen Jungen und kletterte wieder auf das Brett.

    „Jetzt sollt ihr endlich mal ein bißchen Spaß haben“, sagte sie. „Das ist beinahe so wie auf dem Seil gehen.“
    Und als sie in der Mitte des Brettes war, hob sie das eine Bein hoch, genau wie sie es im Zirkus gemacht hatte. Da ging es wie ein Sausen durch die Volksmenge unten auf dem Marktplatz, und als Pippi gleich danach ihren einen Schuh verlor, fielen einige ältere Damen in Ohnmacht. Aber Pippi kam glücklich und wohlbehalten mit den beiden Jungen zu dem Baum hinüber, und da schrien alle Menschen unten: „Hurra!“, so daß es in den dunklen Abend hinein brauste und das Rauschen des Feuers übertönte.
    Jetzt holte Pippi das Seil heran und band das eine Ende an einem Ast fest. Dann band sie den einen der Jungen an das andere Ende des Seiles und ließ ihn langsam und vorsichtig zu der überglücklichen Mutter hinunter, die auf dem Platz stand. Sie warf sich sofort über ihren Jungen und drückte ihn mit Tränen in den Augen an sich.
    Aber Pippi schrie: „Macht das Seil los! Hier ist noch ein Junge, und fliegen kann er ja nicht!“
    Und die Menschen halfen, den Knoten aufzubinden, so daß der Junge frei wurde. Pippi konnte ordentliche Knoten machen! Das hatte sie auf See gelernt.
    Sie holte sich wieder das Seil heran, und jetzt war der andere Junge an der Reihe, hinabgelassen zu werden.
    Nun war Pippi allein oben im Baum. Sie lief auf das Brett, und alle Menschen schauten zu ihr hinauf und waren gespannt, was sie tun wollte. Pippi tanzte auf dem schmalen Brett hin und her. Sie hob und senkte die Arme so schön und sang mit heiserer Stimme, die man unten auf dem Marktplatz kaum hören konnte:

    Es brennt ein Feuer,
    das brennt so hell,
    es brennt in tausend Kränzen.
    Es brennt für dich
    und brennt für mich
    und brennt zu unseren Tänzen!

    Je weiter sie sang, desto wilder tanzte sie, und viele Menschen auf dem Marktplatz schlossen vor Schreck die Augen, weil sie glaubten, daß Pippi herunterfallen würde. Aus dem Fenster der Dachstube schlugen große Flammen, und in ihrem Feuerschein konnten sie Pippi ganz deutlich sehen. Sie hob die Arme gegen den Abendhimmel, und während ein Funkenregen über sie fiel, schrie sie laut:
    „So ein lustiges, lustiges, lustiges Feuer!“
    Jetzt machte sie einen Sprung zum Seil hin.
    „Hei!“ schrie sie und sauste wie ein Blitz zur Erde hinunter.
    „Ein vierfaches Hurra für Pippi Langstrumpf! Sie soll leben!“ schrie der Feuerwehrhauptmann.
    „Hurra, hurra, hurra, hurra!“ schrien alle Menschen. Aber jemand schrie fünfmal. Das war Pippi.

Pippi feiert Geburtsta g
    Eines Tages fanden Thomas und Annika einen Brief in ihrem Briefkasten. „An Thmas un Anika“ stand darauf. Und als sie ihn aufgemacht hatten, fanden sie eine Karte, auf der stand:
    „Thmas un Anika solen zu Pippi sur Gebutsfeier komen morgen nahmidag. Ansug: was ir wolt.“
    Thomas und Annika freuten sich so, daß sie anfingen, zu springen und zu tanzen. Sie verstanden sehr gut, was auf der Karte stand, wenn es auch etwas merkwürdig geschrieben war.
    Pippi hatte schreckliche Mühe gehabt mit dem Schreiben. Wenn sie auch damals in der Schule das „i“ nicht gekannt hatte
    – Tatsache war, daß sie

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