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Pippi Langstrumpf

Pippi Langstrumpf

Titel: Pippi Langstrumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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und ein Schraubenzieher und ein Stück Käse.
    „Nirgendwo ist Ordnung, und man findet nicht ein einziges bißchen“, sagte Pippi mißvergnügt. „Das Stück Käse habe ich allerdings schon lange vermißt. Gut, daß es sich anfand. – Hallo, Hut, willst du mit einkaufen gehen oder nicht? Wenn du nicht bald zum Vorschein kommst, ist es zu spät! – Na schön, dann ist es seine Schuld, wenn er so dumm ist. Aber ich will keine Klagen hören, wenn ich nach Hause komme“, sagte sie streng.
    Kurz danach konnte man sie auf dem „Weg nach der Stadt“ marschieren sehen, Thomas und Annika und Pippi mit Herrn Nilsson auf der Schulter. Die Sonne schien so herrlich, der Himmel war so blau, und die Kinder waren so vergnügt. Es rieselte im Graben neben dem Wege. Es war ein tiefer Graben mit viel Wasser drin.
    „Ich habe Gräben gern“, sagte Pippi und stieg ohne viel Bedenken ins Wasser runter. Es reichte ihr bis über die Knie, und wenn sie richtig sprang, spritzte es bis hinauf zu Thomas und Annika.
    „Ich spiele, daß ich ein Schiff bin“, sagte sie und pflügte vorwärts durch das Wasser. Gerade, als sie das gesagt hatte, stolperte sie und tauchte unter.
    „Ein Unterseeboot, muß es richtiger heißen“, fuhr sie unbekümmert fort, als sie mit der Nase wieder hoch kam.
    „Nein, aber Pippi, du bist ja vollständig naß“, sagte Annika ängstlich.
    „Was ist denn da Schlimmes dabei?“ sagte Pippi. „Wer hat gesagt, daß Kinder unbedingt trocken sein müssen? Kalte Abreibungen sind ja so gesund, habe ich sagen hören. Nur hierzulande redet man sich ein, daß Kinder nicht in Gräben gehen dürfen. In Amerika sind die Gräben so gepfropft voll mit Kindern, daß das Wasser kaum noch Platz hat. Die bleiben das ganze Jahr drin. Im Winter frieren sie natürlich fest, und die Köpfe gucken aus dem Eis heraus. Die Mütter müssen hingehen und ihnen Suppe und Fleisch bringen, denn sie können ja nicht zum Mittagessen nach Hause kommen. Aber die sind gesund wie Nußkerne, da könnt ihr sicher sein.“
    Die kleine Stadt sah sehr gemütlich aus in der Frühlingssonne. Die schmalen, mit Steinen gepflasterten Straßen schlängelten sich zwischen den Häusern entlang. In den kleinen Gärten, die fast alle Häuser umgaben, blühten Schneeglöckchen und Krokus. Es gab viele Geschäfte in der kleinen Stadt. An diesem schönen Frühlingstag waren viele Menschen unterwegs, die durch die Türen aus und ein gingen, und die Geschäftsklingeln läuteten unaufhörlich. Frauen kamen mit Körben an den Armen, um Kaffee und Zucker und Butter und Seife zu kaufen. Eine Menge Kinder der kleinen Stadt waren auch unterwegs, um sich Bonbons oder ein Päckchen Kaugummi zu kaufen. Aber die allermeisten hatten kein Geld, und die Ärmsten mußten vor den Läden stehen und konnten alle Näschereien, die hinter den Schaufenstern lagen, nur anschauen.
    Gerade als die Sonne am allerschönsten schien, tauchten drei kleine Gestalten in der Hauptstraße auf. Das waren Thomas und Annika und Pippi, eine sehr nasse Pippi, die da, wo sie entlang ging, einen kleinen nassen Streifen hinter sich ließ.
    „Wie glücklich sind wir dran!“ sagte Annika. „Seht doch die vielen Läden, und wir haben eine ganze Schürzentasche voll mit Goldstücken!“
    Thomas freute sich auch so sehr darüber, daß er einen hohen Sprung machte.
    „Tja, wollen wir nicht anfangen?“ sagte Pippi. „Vor allen Dingen möchte ich mir ein Klavier kaufen.“
    „Ja, aber Pippi“, sagte Thomas. „Du kannst ja wohl nicht Klavier spielen!“
    „Wie soll ich das wissen, wenn ich es noch nie versucht habe?“ sagte Pippi. „Ich habe niemals ein Klavier gehabt, auf dem ich es probieren konnte. Und das will ich dir sagen, Thomas, Klavier spielen ohne Klavier, dazu braucht man eine ungeheure Übung, bis man es kann.“
    Ein Klaviergeschäft war nirgends zu sehen. Statt dessen kamen die Kinder an einem Parfümgeschäft vorbei. Im Schaufenster stand eine große Dose Sommersprossensalbe. Neben der Dose war ein Pappschild, auf dem stand: „Leiden Sie an Sommersprossen?“
    „Was steht auf dem Schild?“ fragte Pippi. Sie konnte nicht besonders gut lesen, denn sie wollte nicht wie andere Kinder in die Schule gehen.
    „Da steht: ,Leiden Sie an Sommersprossen?‘“ sagte Annika.
    „Ja, tatsächlich“, sagte Pippi nachdenklich. „Na ja, eine höfliche Frage verlangt eine höfliche Antwort. Kommt, wir wollen reingehen.“
    Sie machte die Tür auf und ging hinein. Dicht hinter ihr kamen Thomas

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