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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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müssen verhindern, daß sich wieder ein papistischer Verräter an die Stelle von FitzMaurice setzt.«
    »Ich weiß, was Ihr als nächstes sagen werdet«, unterbrach Elisabeth ihn mit umwölkter Stirn.
    »Tatsächlich? FitzGerald hätte nie seiner Ämter enthoben werden dürfen, Eure Majestät. Er ist zwar eigensinnig, aber er stellt keine Gefahr dar. Ihm geht es nur um seine eigene Macht. Gebt ihm die Freiheit und seine Titel wieder, bevor ein anderer, gefährlicherer Mann sich zum Anführer aufschwingt. «
    Elisabeth wanderte erregt auf und ab. Sie konnte den arroganten, dreisten Iren nicht ausstehen. Und Ormond, der sich augenblicklich in Leinster um seine Geschäfte kümmerte, würde keineswegs beglückt sein, wenn sein alter Rivale in Desmond wieder in Amt und Würden wäre.
    Leicester trat an ihre Seite. »Ausnahmsweise bin ich Burghleys Meinung, Hoheit. FitzGerald ist im Grunde genommen harmlos. Gebt ihn frei, bevor sich ein zweiter FitzMaurice mit Unterstützung der Spanier gegen Eure Herrschaft auflehnt.«
    Elisabeth seufzte.
    »Wir werden einen Vertrag aufsetzen, der ihn der Krone verpflichtet«, sagte Cecil. »Wenn wir ihn wieder einsetzen, machen wir ihn zu Eurem Verbündeten.« Cecil lächelte listig. »Soll er getrost in Südirland Krieg führen. Dann können wir uns anderweitig engagieren, wie es seit langem unser Bestreben ist.«
    Cecil war ein wahrhaft kluger Mann. Irland war ein lästiger Unruheherd.
    Elisabeth nickte.
    »So soll es sein«, antwortete sie entschlossen. »Wir begnadigen den anmaßenden kleinen Verräter. Bei Gott, wie lästig!«
    Es gehörte zu Cecils Aufgaben, sich über die Pläne und Schachzüge wichtiger Persönlichkeiten auf der ganzen Welt zu informieren, weniger über die Machenschaften bei Hofe. Doch sobald O’Neills Ankunft gemeldet wurde und Elisabeth in ihre Privatgemächer enteilte, um sich für die Audienz mit ihm vorzubereiten, zog auch Cecil sich zurück und befahl den Piraten zu sich.
    O’Neill betrat den Raum mit ausdruckslosem Gesicht. Cecil schickte seine Sekretäre und Beamten hinaus. Seinen Mund umspielte ein dünnes Lächeln.
    »Mylord, Ihr wünscht mich zu sprechen?« begann Liam die Unterredung.
    »Ich möchte Euch gratulieren«, entgegnete Cecil, »für Euer perfekt inszeniertes Spiel.«
    Liam blinzelte unschuldig. »Welches Spiel?«
    »Nun, ich spreche von politischen Spielen, von äußerst gefährlichen, politischen Spielen.«
    Liam zog die Augenbrauen hoch. »Tatsächlich?«
    »Eine Sache verstehe ich allerdings nicht ganz.«
    Liam wartete.
    »Woher wußtet Ihr, daß Katherine FitzGerald an Bord des französischen Frachters war?«
    Liam machte ein erstauntes Gesicht. »Wieso sollte ich wissen, daß sie an Bord war, Mylord?«
    Cecil lachte. »Hört auf damit! Ihr habt das Schiff doch nur gekapert, weil Ihr wußtet, daß sie an Bord war. Damit hat das Spiel begonnen.«
    Liam legte den Kopf ein wenig schief. Nach einer Weile nickte er. »Stimmt.«
    »Das dachte ich mir. Ihr hattet damals schon vor, sie zu heiraten und FitzGerald wieder einzusetzen.«
    Liam blickte Cecil direkt in die Augen. Es konnte nicht schaden, ihm die Wahrheit zu sagen. »Ich wußte zwar, daß Katherine mir gehören mußte, aber der Gedanke, sie zu heiraten und ihren Vater wieder in seine Ämter einzusetzen, kam mir erst, nachdem ich sie entführt hatte.«
    »Ihr habt sie also entführt, um Euch mit ihr zu vergnügen?« fragte Cecil mit hochgezogenen Brauen.
    »Habt Ihr nie eine Frau so sehr begehrt, Mylord?«
    »Nein«, entgegnete Cecil knapp. »Aber woher wußtet Ihr von ihren Plänen? Hatte ihr Vater Kontakt zu ihr?«
    »Nein. Ihr Vater wußte nicht, daß sie das Kloster verließ.«
    Cecil blickte ihn fragend an.
    Liam lächelte. »Die Äbtissin informierte mich über Katherines Reise mit Lady Juliet Stratheclyde. Ich war seit einigen Jahren Katherines anonymer Gönner.«
    Liam erwartete die Königin im Vorzimmer ihrer Privatgemächer, ohne auf die geschäftig hin und her eilenden Hofdamen zu achten, die ihm verführerische Blicke zuwarfen. Endlich erschien Elisabeth, nachdem sie ihn nahezu eine Stunde hatte warten lassen.
    Sie hatte sich große Mühe mit ihrer Garderobe gegeben: Sie war ganz in Weiß gekleidet. Selbst ihr Perlenschmuck wirkte jungfräulich.
    »Laßt uns allein!« befahl sie und strahlte Liam an.
    Wollte sie ihm mit der Wahl ihrer Garderobe zu verstehen geben, daß sie noch unberührt war? Jedenfalls war sie zu alt, um Weiß zu tragen. Es ließ ihren Teint fahl

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