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Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Titel: Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Olivier Exquemelin
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Sklaven. Diese Menschen sind gleich den Weißen schweren Krankheiten unterworfen, als Blutfluß und Kinderblattern. Wenn sie ein hitziges Fieber haben, legen sie sich solange ins Wasser, bis das Fieber um ist. Wenn eine Krankheit unter sie kommt, sterben sie haufenweise dahin. Soviel habe ich an den Indianern in der Zeit, da ich bei ihnen gewesen, beobachten können.
    Nachdem wir uns nun zur Genüge erfrischt, und mit allem, so uns die Indianer geben konnten, versehen hatten, fuhren wir wieder von dannen und richteten unsern Kurs nach der Insel Cuba, wo wir vierzehn Tage hernach an der Insel Pinos, an der Südseite ebenderselben Insel gelegen, anlangten. Hier mußten wir notgedrungen einen Hafen kiesen, um unser Fahrzeug auszubessern, denn wir konnten es nicht länger über Wasser halten. Als wir nun dahin kamen, gingen zwei Indianer, so wir von Cabo Gracias a Dios mitgebracht, zum Fischen aus, und etliche von unserem Volk zum Jagen, denn auf dieser Insel gibt es viel Rindvieh, das haben die Spanier dorthin gebracht, daß es sich vermehre. Wir waren da kaum vier Stunden gelegen und hatten schon soviel Fische und Fleisch, daß zweitausend Mann daran genug gehabt hätten, sowohl Rinder als Schildkröten als Manatis als andere Seefische. Da war nun alles Ungemach, das wir erlitten, vergessen: wir hießen einander anders nicht als Brüder (doch so wir nichts zu essen hatten, so waren wir einander schon im Wege, ob wir schon fünf oder sechs Schritte voneinander entfernt waren). Allda hatten wir nun gute Gelegenheit, unser Fahrzeug zu kielen, denn wir hatten keine Feinde zu erwarten als die Spanier, vor denen wir uns aber nicht fürchteten, da wir mehr sie, als sie uns suchten. Des ungeachtet mußten wir bei Nacht wegen Krokodile, die dort in großer Menge sind, gute Wacht halten, denn wenn sie hungern, scheuen sie sich auch vor den Menschen nicht; wie sich an einem von uns zeigte, der allein in Begleitung eines Negers buschwärts lief und unversehens auf ein Krokodil trat, das in einem Pfuhl verborgen lag. Das packte ihn beim Bein und kriegte ihn unter sich, allein dieser Mann war wacker und stark, zog sein Messer und setzte sich solchermaßen zur Wehr, daß er das Krokodil umbrachte, doch blieb er infolge des gewaltigen Blutverlustes aus seiner Wunde in Ohnmacht liegen. Sein Sklave, der davongelaufen war, kam nun wieder zu ihm und schleppte ihn bis ungefähr eine Meile von der Küste, wo wir ihn mit einer Hängematte abholten. Späterhin durfte sich niemand von uns allein in den Busch trauen, sondern wir gingen alle Tage zu zehn oder zwölfen aus, nur um Krokodile totzuschlagen. Des Nachts kamen sie an Bord unseres Schiffes und schlugen ihre Vorderpfoten in die Barkhölzer, um hinaufzuklettern, dann warfen wir ihnen ein Tau um den Hals und hißten sie in das Schiff. Nachdem wir uns allda wohl verproviantiert und unsere Fahrzeuge ein wenig ausgebessert hatten, verfolgten wir unsere Reise nach Jamaika, wo wir nicht den dritten Teil unserer Flotte arriviert fanden.
    Morgan wollte wieder etliche Fahrzeuge ausrüsten, um das Eiland Santa Catalina in Besitz zu nehmen, wo die Garnison abgezogen war, doch wurde sein Vorhaben durch ein englisches Kriegsschiff zunichte, welches im Namen des Königs den Gouverneur nach England beorderte, daselbst allen Schaden zu verantworten, den die Räuber von Jamaika den Spaniern zugefügt hatten. Auf selbigem Schiffe kam zugleich ein neuer Gouverneur; und Morgan ging mit nach England.
    Dieser neue Gouverneur sandte von Stund an Schiffe in alle spanischen Häfen, die Gouverneure daselbst guter Nachbarschaft zu versichern, und daß aus Jamaika keine Räuber mehr fahren sollten. Mittlerweile trieb dieser Gouverneur unter dem Vorwand, den Frieden zu publizieren, mit den Spaniern eifrig Handel und gebrauchte, um diesen Handel zu bemänteln, etliche Juden die auf Jamaika wohnen, als Vermittler. Einige Räuber, die noch nicht zurück waren, hörten diese Zeitung, und kamen nicht zum Vorschein, sondern blieben draußen und raubten soviel sie konnten. Sie haben späterhin einen Platz an der Nordseite der Insel Cuba eingenommen, La Villa de los Cayos genannt, und haben daselbst nach alter Gewohnheit nicht geringe Gottlosigkeit verübt. Aber der neue Gouverneur hat es mit List schließlich zuwege gebracht, daß er ein paar Räuber erhaschte und sie aufhängen ließ. Als die andern dieses sahen, nahmen sie ihre Zuflucht zu den Franzosen in Tortuga, allwo sie sich noch aufhalten: sie sind des Raubens so

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