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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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des Taxifahrers, aber dann fing es unversehens an zu regnen, und meine Empörung verschwand bei den ersten schweren Tropfen, die auf die käferschwarze Motorhaube des Taxis klatschten. Demonstrativ widerwillig stieg ich ein und schaute dankbar durch die Scheibe zu Barnaby hinaus, dessen verdrossener wäßriger Blick die Tatsache bekundete, daß seine einzige Hoffnung, nach Hause zu kommen, jetzt beim öffentlichen Londoner Personennahverkehr lag.
    Ich hatte vier Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, als ich eine halbe Stunde später nach Hause kam. Mein Chefredakteur, Max Winter, erkundigte sich nach meinem Aufenthaltsort; Julians Schwester, meine Cousine Anne, lud mich mit tränenschwerer Stimme für den nächsten Tag zur Beerdigung ein; mein Anwalt informierte mich höflich, daß er meinen abgängigen Ehemann Eddie Powers nicht aufspüren und ihm somit auch die Scheidungsdokumente nicht zustellen könne; und Eddie hatte mit schwerer Zunge die kurze Mitteilung hinterlassen, er müsse mich sprechen, ohne aber zu sagen, wieso.
    Es war Mittwoch nachmittag, halb fünf; in vierundzwanzig Stunden würde die Technology Week in Druck gehen, und ich hätte selbstverständlich an meinem Schreibtisch sitzen müssen. Der Bedarf an Titelstories, die den Ruf des Blattes als landesweit führende Wochenzeitschrift für die Computerindustrie unterstrichen, würde zunehmend dringend werden. Das Reporterteam würde die letzten drei Tage scheinbarer Trägheit angesichts der drohenden Abgabetermine wettmachen. Ich hatte Barnabys Einladung zum Lunch im Vertrauen darauf angenommen, daß ich mindestens zwei, vielleicht drei Stories bekommen würde, die am Donnerstag abgegeben werden könnten, wenn ich am Mittwoch abend länger arbeitete. Jetzt war die Sache anders. Ich war zu Hause und fühlte mich erschöpft, bestürzt, unsicher und ausgelaugt, und morgen mußte ich auf eine Beerdigung.
    Im Kühlschrank war noch Grapefruitsaft und eine Flasche Sodawasser. Ich schüttete von beidem etwas in ein Glas und kippte das Ganze in der Dunkelheit meiner engen Küche rasch hinunter. Dann mixte ich mir das gleiche noch einmal und trank es langsamer; dabei ließ ich die Jalousie hochschnappen und schaute hinaus auf die Friedhofsskyline von East London. Durch das regennasse Fenster meiner Wohnung im fünften Stock konnte ich rechts noch das Hochhaus der National Westminster erkennen, ein monumentales City-Denkmal, das im Zwielicht kaum zu erkennen war. Näher bei mir, links, nicht weit von dem rostigen, schuttübersäten Skelett eines verlassenen Industriekomplexes, wurden zwei von schweren Gerüsten eingesponnene Gaskühltürme abgerissen, Stein für Stein, Reihe um Reihe, wie man einen Pullover aufribbelt. Gerade noch sichtbar war das leuchtend blaue Logo der Docklands-Leichtbahn, die kürzlich eröffnet worden war, um auswärtige Pendler in das gebrochene Herz des East End zu transportieren, das jetzt zum Vorteil der Immobilienfirmen einer größeren Restaurierung unterzogen wurde. Allmählich gingen die Lichter an in den tristen Sozialwohnungen in den doppeltürmigen Blocks vor mir, und der Autobahnverkehr, der im Blackwall-Tunnel verschwand und daraus hervorkam, wurde dichter.
    Es war ein grauer, deprimierender, schmutziger Tag in der Stadt, fand ich, während mein Kopf allmählich klarer wurde, aber es wurde spät. Ich stellte mein leeres Glas auf die Arbeitsfläche, wandte mich ab und ging zum Telefon, um Max Winter bei Technology Week anzurufen.
    Als ich ihn erreichte, hatten wir das, was man euphemistisch als »Wortwechsel« bezeichnet. Es waren kurze, bittere, einsilbige angelsächsische Wörter, die gewechselt wurden. Die Zusammenfassung unseres eher einseitigen Gesprächs lief darauf hinaus, daß morgen gedruckt werde und daß tote Cousins die letzte Ehre von unentbehrlichen Technology-Week- Reporterinnen auch noch einen Tag später in Empfang nehmen könnten. Ich gab ihm zu verstehen, daß Julian für mich wie ein Bruder gewesen war - falls er meinte, daß Cousins keine hinreichend nahen Verwandten seien. Aber ich verschwendete meine Zeit. Max war von brutaler Engstirnigkeit, was den Drucktag anging, und ich hätte schon an meiner eigenen Beerdigung teilnehmen müssen, um entschuldigt zu sein. Um ihn zu besänftigen, offerierte ich Barnabys Tip, aber ebensogut hätte ich einem rasenden Raubtier eine Banane hinhalten können. Aber er hatte ja auch recht; wie er selbst sagte: Er brauchte eine Titelstory, keinen Lückenfüller für Seite

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