PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc
schleichen. Als Jim sich sicher war, daß der kleine Mann mit ihnen mithalten konnte und keinen Lärm machte, sonderte er sich von ihm ab, bis er in der gleichen Entfernung wie zwischen Adok und Ham neben ihm herging.
Sie hatten den Gipfel des Hügels fast erreicht, der ihnen endlich einen Blick auf die dahinter liegende Ebene gestatten würde, als die beiden Starkianer sich plötzlich flach in das Gras fallen ließen und verschwanden. Jim und der Gouverneur folgten sofort ihrem Beispiel.
Einige Minuten verstrichen. Dann tauchte Adok unvermittelt direkt vor Jim aus dem Gras auf.
„Alles klar, Sir. Es geht weiter. Den Rest des Weges können Sie aufrecht gehen“, sagte er. „Der Posten hat geschlafen.“
Jim und der Gouverneur standen auf und gingen hinter den Starkianern her den Hang hinauf bis zu einer kleinen Lichtung von ungefähr vier Meter Durchmesser, die mit einem silbern aussehenden Maschendraht von ungefähr dreißig Zentimeter Höhe eingezäunt war. In der Mitte der Lichtung stand ein Gerät, das wie ein Sonnenschirm ohne Stoff aussah. Der Wachtposten, von dem Adok gesprochen hatte, war nirgends zu sehen.
„Da liegt das Lager“, sagte Adok und deutete über den hinteren Teil des Zauns auf eine weitere Steigung. „Es ist alles in Ordnung. Innerhalb des Zauns können Sie laut sprechen, Sir. Man kann uns jetzt nicht mehr sehen oder hören.“
Jim ging zu Ham hinüber, stellte sich neben ihn und schaute herab. Was er sah, ähnelte nicht so sehr einem militärischen Lager, sondern sah eher wie eine kleine Stadt oder ein Dorf aus kuppelartigen Gebäuden aus, das durch Straßen in regelmäßige Segmente aufgeteilt war.
„Kommen Sie hierher“, sagte er und sah zu dem Gouverneur zurück. Der Gouverneur trat gehorsam zu dem Maschendraht vor. „Sehen Sie sich das an. Sagen Sie mir, ob Ihnen an dem Lager da unten etwas als ungewöhnlich auffällt.“
Der Gouverneur sah hinab und schüttelte schließlich den Kopf.
„Sir“, sagte Ham, „das Lager ist nach einem der gängigen militärischen Muster angelegt. Jedes Segment hat verschiedene Gruppen oder Einheiten, und jede Einheit stellt Wachen, so daß das gesamte Lager von ihnen umringt ist.“
„Nur mit dem Unterschied, daß sie ein Versammlungsgebäude aufgestellt haben!“ sagte der Gouverneur voller Selbstmitleid. „Das haben sie einfach getan! Als sei ich schon abgesetzt - oder sogar tot!“ Er schluchzte.
„Was macht Sie mißtrauisch, Sir?“ fragte Ham. Adok war direkt hinter sie getreten. Jim konnte ihn aus den Augenwinkeln sehen.
„Ich weiß es nicht genau“, sagte Jim. „Adjutant, welche Waffen haben unsere Starkianer, die diese Kolonialsoldaten vielleicht nicht haben?“
„Unsere individuellen Schutzschirme sind weit besser“, antwortete Ham. „Darüber hinaus ist jeder einzelne von unseren Männern einer ihrer schweren Kompanien ebenbürtig.“
„Das heißt also, daß unsere Waffen im Grund die gleichen sind, nur besser?“ sagte Jim. „Ist das richtig?“
„Sir“, sagte Ham, „die stärkste Waffe der Starkianer ist der ausgebildete einzelne Starkianer selbst. Er.“
„Ja, das weiß ich“, unterbrach Jim ihn ein wenig scharf. „Wie steht es mit.“ - er suchte sein Gehirn nach Übersetzungen der Ausdrücke von der Erde in die Sprache des Reichs ab - „. wie steht es mit schweren stationären Waffen? Ungewöhnlich starke Sprengkörper - Waffen aus dem Bereich der Kernspaltung oder -fusion?“
„Den Kolonien wird der Zugang zu Technologien nicht gestattet, die zur Herstellung von schweren stationären Waffen notwendig sind“, sagte Ham. „Es ist möglich, daß sie heimlich einen Atomsprengkörper gebaut haben - aber unwahrscheinlich. Und was Antimaterie-Waffen anbetrifft -das ist völlig unmöglich.“
„Augenblick mal“, unterbrach Jim. „Haben die Starkianer auf der Thronwelt Zugang zu solchen Waffen? Zu. wie war das doch gleich? Antimaterie-Waffen?“
„Natürlich. Es ist aber seit Tausenden von Jahren nicht mehr nötig gewesen, sie einzusetzen“, sagte Ham. „Wissen Sie, was eine Antimaterie-Waffe ist, Sir?“
„Ich weiß nur so viel“, sagte Jim grimmig. „Wenn ein klein wenig Antimaterie mit einem kleinen Stück Materie in Berührung kommt, wird sehr viel Zerstörung ausgelöst.“
Er stand einen Augenblick lang wortlos da und sagte dann abrupt: „Na, Adjutant, Sie haben ja jetzt gesehen, wie die Dinge hier aussehen. Wollen Sie immer noch Hilfe von der Thronwelt anfordern?“
„Nein, Sir“,
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