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Planet der Affen

Planet der Affen

Titel: Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Boulle
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Schlachtendarstellungen aus jener Zeit, als es noch Kriege gab, und auf denen Furcht erregende Gorillas in prunkvollen Uniformen zu sehen waren. Auch Impressionisten waren unter den Malern vertreten, und einige zeitgenössische Künstler bekannten sich zur abstrakten Malerei. All dies hatte ich in meinem Käfig beim Schein der Taschenlampe erfahren, denn bedauerlicherweise konnte ich nur zu Freiluftveranstaltungen mitgenommen werden. So hatte ich unter Ziras strengem Auge einem Mannschaftsspiel zugesehen, das unserem Fußball ähnelte, dann einem aufregenden Boxkampf zwischen zwei Gorillas und schließlich einem Sportfest, bei dem in schwindelnder Höhe halsbrecherische Akrobatenkunststücke vorgeführt wurden.
    Wir gingen also in den Zoo. Zunächst einmal gab es nichts Überraschendes zu sehen, die Tiere wiesen alle irgendwelche Übereinstimmungen mit denen der Erde auf. Da waren Katzen, Dickhäuter, Reptilien und Vögel. Nach allem, was ich auf dem Planeten Soror schon erlebt hatte, hätte mich auch ein Kamel mit drei Höckern oder ein Wildschwein mit einem Geweih nicht weiter verwundert. In Erstaunen versetzte mich erst das Menschengehege. Zira wollte mich von einer Besichtigung abhalten und bedauerte offenbar, mich überhaupt hierher geführt zu haben, doch meine Neugier war so groß, dass ich heftig an der Leine zerrte, bis die Schimpansin nachgab. Der erste Käfig, vor dem wir stehen blieben, enthielt etwa fünfzig Menschen – Männer, Frauen und Kinder, die da zum Vergnügen der gaffenden Affen durcheinander hüpften, sich balgten und allerhand Späße trieben. Es war sehenswert. Die Käfiginsassen bemühten sich nach Kräften, die Sympathie der herumstehenden Affenkinder zu erlangen, damit sie ihnen Obst oder Kuchenstücke zuwarfen, die eine alte Äffin am Eingang des Gartens verkaufte. Wer die besten Kunststücke vollführte, egal ob Erwachsener oder Kind, wer am possierlichsten das Gitter hochkletterte, auf allen vieren lief oder auf den Händen ging, dem fiel die Belohnung zu. Landete sie zufällig mitten in einer Gruppe, gab es wüste Raufereien und gellendes Gekreisch.
    Einige ältere Menschen beteiligten sich nicht an dem Tumult, sondern saßen nahe am Gitter, und sobald ein Affenkind in eine Tüte griff, streckten sie ihm flehend die Hand entgegen. War das Affenkind noch sehr klein, wich es meist erschrocken zurück. Doch seine Eltern oder Begleiter redeten ihm so lange beruhigend zu, bis es sich überwand und den Leckerbissen zitternd in die ausgestreckte Hand legte.
    Das Auftauchen eines Menschen außerhalb des Käfigs rief natürlich einige Verwunderung hervor, und zwar nicht nur unter den Gefangenen, sondern auch unter den Besuchern. Erstere unterbrachen für einen Moment ihre Spielchen, um mich argwöhnisch zu mustern, doch da ich mich ruhig verhielt und die mir von der Affenkinderschar angebotenen Kuchenstücke würdevoll zurückwies, verloren sie bald das Interesse an mir, und ich konnte unbehelligt meine Beobachtungen machen. Das Verhalten dieser Geschöpfe widerte mich an, und ich errötete vor Scham angesichts der Tatsache, dass mich äußerlich nichts von ihnen unterschied.
    In den anderen Käfigen spielte sich Ähnliches ab. Ich wollte mich schon, äußerst deprimiert, von Zira wieder wegführen lassen, als ich plötzlich vor Überraschung beinahe laut aufgeschrien hätte. Da, vor mir, inmitten der Menschenhorde erblickte ich meinen Reisegefährten, den Leiter und die treibende Kraft unserer Expedition, Professor Antelle, den berühmten Gelehrten. Er war also ebenso wie ich in Gefangenschaft geraten, und man hatte ihn an den Zoo verkauft.
    Meine Freude, ihn wieder zu sehen, war so groß, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Dann beklagte ich das Unglück, das diesem bedeutendem Wissenschaftler widerfahren war. Doch als ich sah, dass er sich nicht anders verhielt als die übrigen Menschen, wandelte sich mein Mitleid in fassungsloses Entsetzen – so unglaublich war das Schauspiel, das sich mir bot. Er hockte mit einigen anderen am Gitter und streckte bettelnd die Hand zwischen den Stäben hindurch, und nichts an ihm ließ darauf schließen, dass er ein geistig hoch stehendes Wesen war. Ein kleiner Affe reichte ihm eine Frucht. Antelle nahm sie, setzte sich mit gekreuzten Beinen hin und begann sie heißhungrig zu verschlingen, wobei er immer wieder zu dem Kleinen hinüberschielte, so als erwarte er noch eine Gabe. Der Anblick zerriss mir das Herz, und mit leiser Stimme erklärte ich Zira,

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