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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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betrachtete seinen Meister mit einiger Verwunderung.
    »Das hat Qui-Gon mich gelehrt«, schloss Obi-Wan darauf und zog die langen Ärmel seines Gewandes über seine von den Stiefeln bedeckten Knie.
    »Zonama Sekot selbst ist nicht unbewohnt«, erklärte Charza. »Es gibt dort Lebewesen, die nicht von diesem Planeten stammen. Sie sind vor vielen Jahren hierher gekommen. Niemand weiß, wie lange das her ist. Aber sie laden nur selten Gäste ein, meistens reiche Käufer von Welten, die sich der Republik nicht sehr verbunden fühlen oder mit der Handelsföderation Geschäfte machen. Ich zeige euch jetzt ein Bild, das Vergere an mein Schiff übermittelt hat, bevor ich das System verlassen habe.«
    Charza erteilte einem Häuflein Nahrungsspender, das sich auf einer Konsole niedergelassen hatte, mit raschelnden Borsten Befehle. Die kleinen Wesen tanzten über Tasten und zogen an Hebeln, worauf ein Betrachter ausgefahren wurde und einrastete.
    »Für Menschen einstellen«, murmelte Charza und die Nahrungssippe justierte das farbenfrohe, jedoch verschwommene Bild. Es schwebte im Zentrum der Brücke, wurde mit einem Mal scharf und geriet in Bewegung.
    Obi-Wan und Anakin beugten sich vor, und starrten es an.
    Vor ihnen erstreckte sich eine leuchtend grüne Landschaft bei Sonnenuntergang. Die Ausmaße der baumartigen Vegetation, die den größten Teil des Bildes füllte, war nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Doch dann entdeckte Anakin am linken unteren Rand ein Gebäude, eine Art Balkon, auf dem Wesen standen, bei denen es sich um Menschen zu handeln schien. Da wurde ihnen klar, dass die Bäume ohne weiteres fünf- oder sechshundert Meter hoch waren und dass die großen grünen Laubkuppeln in der oberen rechten Ecke leicht einen Durchmesser von mehreren hundert Metern haben mochten. Grün war die vorherrschende Farbe, doch das Blattwerk war außerdem reich an Gold-, Blau-, Purpur- und Rottönen.
    »Die sehen gar nicht aus wie Bäume«, merkte Obi-Wan an.
    »Keine Bäume«, sagte Charza. »Absolut keine Bäume. Vergere nannte sie Boras.«
    Die gelbe Sonne des Planeten, die im goldenen Dunst zwischen den Reihen der gewaltigen Vegetation versank, war nicht das einzige Licht am Firmament. So weit ihr Blick reichte, füllte das riesige Feuerrad aus roten und purpurfarbenen Gasen den nördlichen Himmel jenseits der Boras aus.
    »Das ist alles, was ich weiß«, fuhr Charza fort. »Ich habe Vergere abgesetzt, habe gewartet, bis sie mich entließ, und bin zurück in die Umlaufbahn geflogen. Ich hatte keine Anweisung, sie wieder mitzunehmen, also brach ich auf, wie sie es mir befohlen hatte. Zu dem Zeitpunkt habe ich in der Region sechs Schiffe bekannter Bauart geortet. Alles Privatraumer, die, glaube ich, Kunden der Schiffbauer von Zonama Sekot gehörten.«
    »Gut gemacht, Charza«, sagte Obi-Wan und stand auf. »Vielleicht ist ja alles in Ordnung.«
    »Vielleicht lebt sie noch«, erwiderte Charza, »aber ich glaube nicht, dass hier alles in Ordnung ist.«
    »Dein Instinkt?«
    Charza brummte und reckte den Kopf zur Decke. Dann drehte er sich um und musterte sie mit all seinen Augen. »Eine einfache Beobachtung. Wenn ein Jedi allein reist, besteht womöglich kein Grund zur Sorge. Aber wenn ein Jedi verstummt und andere Jedi folgen. Unheil und Abenteuer.«

Dreizehn

    Tarkin marschierte vor Sienar her durch den Tunnel auf die wartende Fähre zu. »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, rief er über die Schulter. »Sie sind aus dem Hyperraum aufgetaucht und wir haben das Signal des Peilsenders aufgefangen. Ihnen bleibt weniger als eine Stunde, um zu Ihrem Geschwader zu stoßen und Coruscant zu verlassen.«
    Sienar umklammerte seine Reisetasche und erteilte seinem Protokolldroiden, der ihm im Abstand von einigen Schritten mit seinem raschen, schlingernden Gang folgte, letzte Anweisungen.
    »Kommen Sie schon, Mann!«, rief Tarkin.
    Sienar übergab dem Droiden den Gegenstand, den er heute Morgen zuletzt eingesteckt hatte: eine kleine Datenplatte, die besondere Instruktionen für den Fall enthielt, dass er nicht zurückkehrte.
    Der Droide blieb an der Schranke vor der Anlegestelle stehen und winkte förmlich zum Abschied, während Sienar Tarkin in die großzügig eingerichtete Lounge der Fähre folgte. Mit einem ohrenbetäubenden Fauchen schloss sich die Einstiegsluke; im nächsten Augenblick hob die Fähre von ihrem auf einem Turm gelegenen Liegeplatz ab und schoss durch eine Lücke zwischen den Verkehrsadern in den Himmel.
    Sie stieg

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