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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Geheimhaltung ein Bestandteil des Kaufvertrages. Und ein Verrat könnte die Beziehung des Eigners zu seinem Raumschiff beenden.«
    »Ich verstehe«, sagte Tarkin. »Ich habe mir den richtigen Mann für diese Mission ausgesucht, Raith. Ich hatte so ein Gefühl, dass Sie sich mit all dem auskennen würden.«
    »Kann ich Ihnen nun, nachdem Sie meine teure, aber enttäuschende Ausbeute gesehen haben, ein Frühstück anbieten?«, fragte Raith. »Es ist schon spät und ich hatte noch keine Zeit, etwas zu mir zu nehmen.«
    »Nein, vielen Dank«, antwortete Tarkin. »Ich muss heute noch viele weitere Besuche absolvieren. Halten Sie sich allzeit bereit, mein Freund. Es könnte jede Minute etwas passieren.«
    »Natürlich«, nickte Raith. Meine Zeit gehört Ihnen, Tarkin. Ich übe mich in Geduld.

Zwölf

    Obi-Wan hielt auf dem Weg zur Brücke inne und steckte den Kopf in die kleine Kammer, in der die Nahrungssippe, die winzigen, krabbenartigen Geschöpfe, sich häuslich niederließen, wenn sie nicht bei der Arbeit waren. Dort saß Anakin auf einem niedrigen Hocker, während die Nahrungsspender einen Kreis um ihn gebildet hatten. Anakins Stirn war zerfurcht vor Konzentration.
    Er blickte zu Obi-Wan auf. »Ich weiß nicht, ob mir das gefällt oder nicht«, sagte er.
    »Ob dir was gefällt?«
    »Das Arrangement zwischen denen hier und Charza. Sie scheinen ihn zu verehren, aber er isst sie doch.«
    »Ich würde in diesem Fall eher ihren Gefühlen vertrauen als deinen eigenen«, entgegnete Obi-Wan.
    Anakin war nicht überzeugt. »Ich fühle mich in Charzas Gegenwart nicht wohl.«
    »Er ist ein ehrbares Wesen«, antwortete Obi-Wan.
    Anakin erhob sich. Seine wasserdichten Stiefel platschten. Die Nahrungssippe wich zurück und klapperte mit den Scheren. »Ich verstehe eine Menge von dem, was sie sagen. Sie sind schlau, obwohl sie so klein sind. Sie sagen, sie sind stolz, weil Charza nur sie isst.«
    »Ob man isst oder gegessen wird, ist schlicht eine Frage des Zeitpunkts oder des Glücks«, erklärte Obi-Wan, möglicherweise ein wenig zu leichthin. Er bewunderte die Disziplin und die Opferbereitschaft, die er bei der Mannschaft der Star Sea Flower beobachtete. »Wir sollen uns in ein paar Minuten zu einer Besprechung bei Charza einfinden. Und in einer Stunde tauchen wir zum ersten Mal aus dem Hyperraum auf.«
    Anakin nahm mit einem Fingerschnippen von den kleinen Nahrungsspendern Abschied, watete aus der Kammer und schloss sich Obi-Wan auf dem Hauptkorridor an. »Euch gefällt dieses Arrangement nur, weil sie ihren Befehlen gehorchen ohne zu murren«, sagte er.
    Obi-Wan straffte sich entrüstet. »Es ist mehr als das«, erklärte er. »Sicher spürst du die Ordnung, die dem hier zu Grunde liegt.«
    »Na klar«, antwortete Anakin und ging voran. Sie kamen an einem Sturzbach aus frischem Seewasser vorbei, der aus einer Leitung an der Decke über eine Wand rauschte und voll winziger Schalentiere war, die nicht größer waren als ein Fingernagel. Am Fuß des Sturzbachs, wo das Wasser in ein tiefes Becken plätscherte und hinter einem Schott verschwand, kauerten nebeneinander drei Nahrungsspender. Sie fischten geschäftig mit ihren Scheren und aßen gierig.
    Kaum hatten sie den Wasserfall hinter sich gelassen, betraten der Padawan und sein Lehrmeister die Pilotenkanzel. Charza Kwinn war von einem Schwarm Helfer und zahlreichen Verwandten umgeben. Obi-Wan hatte sie bisher noch nie alle auf einem Haufen gesehen - ein durchaus beeindruckender Anblick. Es gab anscheinend keinen Quadratzentimeter der Apparaturen auf der Brücke, der nicht von mehreren Wesen mit Beschlag belegt worden war, deren Ausmaße von der Größe der Nahrungsspender, die etwa der einer Handfläche entsprach, bis zu mehreren Meter langen Ebenbildern von Charza reichten.
    Charza selbst saß auf seiner Liege und wedelte mit irgendwelchen Werkzeugen herum, die er mit seinen Stachelgliedern umklammerte. Die Borsten an seinem Kopf rieben gegen die oberste Windung seines Schwanzendes und erzeugten ein lautes, rhythmisches Geräusch, das an die Brandung eines Meeres erinnerte, die an die Küste schlägt.
    Als Charza bemerkte, dass seine Passagiere eingetroffen waren, hörte er sofort damit auf. Die Nahrungssippe klapperte enttäuscht mit den Scheren. Offenbar hatte Charza ihnen etwas vorgesungen. Jetzt sortierte er vorsichtig die Borsten um seine Trachealöffnungen, um die menschliche Sprache zu imitieren.
    »Willkommen. Sind die Quartiere bequem?«
    »Durchaus«, antwortete

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