Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
Operation, mit der ein Geschwür entfernt werden sollte. Dämlich, aber sie waren nun mal alle diplomatischen Zwängen unterworfen.
Sie, Susann Right, die mit den sieben Doktor-Titeln, würde jedenfalls nicht den Super-GAU in den Beziehungen herbeiführen, den die Initiatoren des PSHL-Projektes befürchteten, wenn sie nach Estoria reiste. OH NO, sie würde allen beweisen, wie furchtbar nett und zurückhaltend sie sein konnte. Die perfekte Botschafterin für die Erde. Jawohl, es galt ein Ziel zu erreichen und wie immer würde sie es schaffen, kein Zweifel.
2
Estoria
König Lysander Xanteros, Herrscher über , fast , ein ganzes Planetensystem hatte eine Scheißlaune. Heute wurde ihm echt alles zuviel. Das herumwuselnde Personal. Es waren ja keine Sklaven mehr, seit der Wahnsinn in Gestalt von Erdenbürgern , namentlich seiner Schwägerin Elexia, Einzug gehalten hatte. Die ständigen Anfragen besorgter Bürger. Die schmachtenden Blicke der jungen Frauen an seinem Hofe. Die Liste ließe sich vermutlich beliebig fortsetzen.
Wenn er allerdings ehrlich war, dann hatten ihn die vergangenen zwei Jahre mehr amüsiert, als die einhundert davor. Auf Estoria war alles in den Traditionen erstarrt gewesen, bis der Inhalt eines Shuttles alles geändert hatte. Die Verbindung zur Erde hatte auf Estoria zu einem Schub in allen Belangen des täglichen Lebens geführt. Eine Tatsache, die insbesondere den älteren Traditionalisten, nicht gefiel. Seine Berater und er versuchten den Wandel so sanft, als möglich zu vollziehen, doch es war gewiss, dass sie diesen Wandel bitter nötig hatten. Vielleicht hätte Estorias Gesellschaft noch zwei-dreihundert Jahre so weiterbestanden, aber tatsächlich hatte sie schon in den letzten Zügen gelegen.
Es war ein gerechter Austausch mit der Erde, eine gute Allianz, von der beide Seiten profitierten. So konnte es nicht zu einer unangemessenen Abhängigkeit für einen der beiden Partner kommen.
Hin und wieder knirschte es natürlich, aber alles in allem lief es ganz gut.
Warum er dann so mies drauf war, erschloss sich daher nicht so ganz.
Aber , wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, trat die Unzufriedenheit immer nach einem Abend im Hause Atraxos auf.
Er neidete seinem Schwager diese Liebe, die er in Elexias Augen sah. Diese Liebe, die er seit dem Tod seiner Frau Erene, so schmerzlich vermisste. Selbstverständlich hatte er in den fünfzig Jahren nach ihrem Tod nicht gerade abstinent gelebt. Im Gegenteil, er hatte seinen Schwanz in mehr Muschis gesteckt, als eigentlich gut für ihn war, aber es wahr mehr wie die Erleichterung nach einem Niesen, als wahre Lust.
Woha, so weit war es mit ihm schon gekommen, Sex war für ihn, wie eine Erkältung. Seine Schwägerin würde sich krümmen vor Vergnügen.
Lysander konnte sich noch genau erinnern, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Sein Ding hatte sofort stramm gestanden, doch er hatte sich Kemars zuliebe zurückgehalten. Kluge Entscheidung, denn sonst würde er wohl nicht mehr unter den Lebenden weilen. Der Bruder seiner Frau hatte endlich die Liebe seines Lebens gefunden und verteidigte sie mit Zähnen und Klauen.
Verdammt, er wollte das auch. König Lysander von Estoria, wünschte sich mehr als alles andere eine neue Liebe. Oder besser gesagt, er wollte ein neues Leben.
Seine Pflichten nahm er mit immer weniger Begeisterung wahr und es fiel ihm immer schwerer, sich das nicht anmerken zu lassen. Schlussendlich hätte er die Regierungsgeschäfte durchaus seinem Sohn übergeben können, aber so hielten sie es hier auf dieser Kugel nun mal nicht. Viele Traditionen und Regeln hatten sie in den letzten beiden Jahren über die Burgmauern gekippt, aber hieran hielten sie fest. „Der König ist tot, es lebe der König“, unumstößlich und unausweichlich.
Ein Klopfen riss ihn aus seiner miesen Stimmung. Beim großen Licht, draußen warteten alle möglichen Leute darauf , mit ihm zu sprechen und er saß hier auf seinem lederbedeckten Arsch und beweinte sein mangelndes Liebesleben!
„ Herein!“ Mann, er knurrte, wie sein Schwager in seinen besten Zeiten, vor Elexia...
Energisch rief er sich zur Ordnung.
Eine schmale Gestalt schob sich in den Raum. Er blinzelte und erkannte erst auf den zweiten Blick die Frucht seiner Lenden.
Seine Tochter steckte in ledernen Hosen und einer schweißgetränkten Tunika. Verdammt sei Elexia, sie hatten wohl wieder trainiert, obwohl seine Schwägerin wieder schwanger war. Ein weiterer Punkt, der ihn mit
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