Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
Eifersucht flutete.
Marinas Augen glänzten, sie war glücklich und zufrieden, seit er ihr ungeahnte Freiheiten erlaubte. Aber allein dieses Funkeln in den Augen seiner Tochter war es wert.
Sie hatte ihm Sorgen gemacht, so fügsam sie auch gewesen war, er hatte immer die unterschwellige Unzufriedenheit, den Durst nach Mehr, in ihr gespürt.
„ Vater, Nachricht von der Erde. Dr. Right, du weißt schon, Elexias Freundin, kommt zur Namensfeier von Mika und Mela. Ist das nicht toll?“
Ach ja, das hatte er tunlichst verdrängt. Die zweijährigen Zwillinge seines Schwagers erhielten demnächst ihre endgültigen Namen. Große Sache. Aber musste diese Dr.Right tatsächlich anrücken? War Elexia nicht schon genug Abrissbirne für den männlichen Anteil der Ma'kaa-Gemeinde?
Elexia nannte ihre Freundin Mini-Doc, was ihn, ehrlich, mehr an eine kleine Bulldogge erinnerte, als an eine Frau.
Er zwang ein Lächeln auf sein Gesicht, auch damit würde er fertig werden, er war ja ein Krieger und die schreckten bekanntlich vor nichts zurück, auch nicht vor Megahirn-gesteuerten Weibern.
„ Ja, das ist in der Tat schön. Wann soll sie denn ankommen?“
Seine Tochter pflanzte ihren Allerwertesten neben ihn auf die Schreibtischplatte.
Das sollte offensichtlich ein längeres Schwätzchen werden.
„ Also, sie ist schon im Frachter und Miko Tovan ist bei ihr, er wird ja auf der Erde von Lysos abgelöst. Seine Nachricht war komisch, irgendwas von „auf einem Ohr taub, wegen Mini-Doc“ oder so. Weiß der Himmel, was damit gemeint ist. Jedenfalls habe ich mir gedacht, wir quartieren sie hier ein. Du weißt ja, dass es bei Elexia immer etwas hektisch zugeht und wir wollen der Dame doch etwas Ruhe gönnen, oder ?“
Bei allen Göttern, wann war aus seinem kleinen Mädchen eine junge Frau geworden, die mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, aktuell verstärktes Wimpern-schlagen, ihren Willen durchsetzte?
Ja klar, hatte er hier seit neuestem eine Herberge oder so was ?
Aber er riss sich mental am Riemen und setzte sein königlich-großmütiges Lächeln auf.
„ Natürlich kannst du sie hier unterbringen, seit Elexia ihr Appartement hier aufgegeben hat, sind die Räumlichkeiten neben den deinen doch frei, oder?“
Auf gar keinen Fall würde er die Besucherin auch nur in die Nähe seines eigenen Bereichs lassen. Wenn er den Ausdruck in den Augen seiner hinterlistigen Tochter richtig deutete, hatte er ihr soeben einen Strich durch welche Rechnung auch immer gemacht.
Ha, da wollte wohl das Löwenjunge den Löwendaddy noch was lehren! Tja, Pech gehabt, er schlug sich schon länger mit allen möglichen Bittstellern herum und hatte gelernt, geschmeidig auszuweichen.
Da traf es ihn besonders hart, dass sie eben nicht nachgab. Im Gegenteil, der Mund schmollte und die Wimpern nahmen einen noch höheren Schlagtakt auf. Götter, was war da hinter seinem Rücken passiert?
„ Vater, die Räume sind doch noch nicht renoviert. Wir sind da viel zu spät drauf gekommen, Elexia und ich.“
AAHA! Das war der Schlüssel zu dieser Charmeoffensive. Seine Schwägerin hatte die Finger im Spiel.
Seit die Schwangerschaftshormone sie wieder fest im Griff hatten, wollte sie alle Leute um sich herum glücklich machen. Leider auch ihn. Was hatten sich die Damen denn da wieder in den bezaubernden Kopf gesetzt? Sollte das so eine Art Verkuppelung werden ? War er so ein hoffnungsloser Fall?
Gerade holte er zum Gegenschlag aus, da zog das liebe Töchterlein die ultimative Waffe.
„ Ich verspreche dir auch, im nächsten Monat bei den Verhandlungen mit Mariot ganz die liebe, süße und fügsame Prinzessin zu sein. Niemand wird je erfahren, wie du in deiner Erziehung versagt hast.“
Ganz große Klasse, dass musste er ihr lassen, auch wenn das sicher nicht allein auf ihrem Mist gewachsen war. Dennoch, seiner Kleinen stand eine große Zukunft im Dienste Estorias bevor, an der Seite ihres Bruders. Mit dieser Zukunft hatte er sich mittlerweile versöhnt, auch wenn der alte Ma'kaa in ihm immer noch aufjaulte, wenn sie ihr Frausein so völlig neu auslegte. Sicher, er plante immer noch Mann und Kinder für sie, aber er war bereit, sie neue Wege gehen zu lassen. Bislang war das seiner Herrschaft gut bekommen.
Er seufzte tief, um zu zeigen, dass er nicht kampflos aufgab, sondern sich den besseren Argumenten, HaHa, beugte.
„ Also gut, bring sie im blauen Flügel unter...“
Himmel, ihr Quietschen ging ihm durch und durch, als sie ihm um den Hals
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