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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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Nebel sind zu etwa 70% aus Wasserstoff und 28% aus Helium zusammengesetzt. Weiterhin finden sich Elemente wie Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff.
    Allerdings ist entgegen der landläufigen Annahme die Gastemperatur meist umso höher, je weiter man vom Zentrum entfernt ist. In den Randbereichen des Nebels sind die gering energetischen Photonen bereits absorbiert worden, und die übrig gebliebenen hochenergetischen Photonen führen zu der höheren Temperatur.
Statt eines Ringes eine Röhre?
    Auch wenn M 57 im Fernrohr ringförmig erscheint, was auch zu der Bezeichnung Ringnebel in der Leier geführt hat, sind sich die Wissenschaftler doch sicher, dass die sichtbare Gashülle keinen Ring im Raum bildet. Über die eigentliche Form gibt es noch immer viele Diskussionen. Einige Astronomen sind der Ansicht, das stellare Material sei als kugelförmige Schale ausgestoßen worden, vor der sich eine dichte Schicht befinde, durch die wir nur die Randbereiche der Schale sehen können. Andere Forscher meinen, der Nebel ähnle einem schwimmreifenförmigen Torus. Ebenso wird eine Zylinder- oder Röhrenform in Betracht gezogen.
    Die Lebensdauer Planetarischer Nebel ist nach kosmischen Maßstäben kurz. Sie beträgt nur etwa 10000 Jahre, denn die abgestoßene Sternenhülle dehnt sich immer weiter aus – bei manchen Planetarischen Nebeln mit bis zu 50km/s.

Der Ringnebel M 57 im Sternbild Leier ist wohl das bekannteste Beispiel für einen Planetarischen Nebel und daher bei Amateurastronomen sehr beliebt
.
    (c) NASA (JPL-Caltech/J. Hora (Harvard-Smithsonian CfA))

Sternentod mit Donnerschlag
Der Krebsnebel und die Supernova
    An manchen Stellen scheint der Himmel oder der Kosmos zu explodieren – diesen Eindruck muss jedenfalls ein Beobachter haben, der zum ersten Mal die zerrissenen und auseinandertreibenden Gaswolken von Nebelgebilden wie dem Krebs- oder Krabbennebel im Sternbild Stier sieht. Hier im All gab es tatsächlich eine Explosion, nämlich als ein äußerst massereicher Stern starb und in Form einer Supernova sein Milliarden Jahre währendes Leben beendete.
M1, der Krebsnebel
    Im sichtbaren Licht erscheint der Krebsnebel als ovaler Körper, der aus breiten Filamenten besteht. Die Filamente sind Überreste der Atmosphäre des Ursprungssternes, die in einer gigantischen katastrophalen Explosion weggeblasen wurde. Sie enthalten zum größten Teil ionisiertes Helium und Wasserstoff sowie Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Eisen, Neon und Schwefel. Die Temperatur der Filamente liegt meist zwischen 11000 und 18000°Kelvin, und ihre Dichte beträgt rund 1300 Teilchen pro cm 3 .
    Im Fernrohr ist auch noch der Reststern zu erkennen, von dem die mit ungefähr 1500km/s davongeschleuderten Gasmassen stammen. Es ist ein schnell rotierender Neutronenstern, der rhythmische Radioimpulse aussendet: ein sogenannter Pulsar.
Supernova: Ein Stern wird zerrissen
    Der Ort und Auslöser – und damit auch die Ursache – des Krebsnebels wurde bereits im Jahr 1054 entdeckt. Chinesische Astronomen sahen laut ihren Aufzeichnungen im Sommer dieses Jahres, dass ein Stern im heutigen Sternbild Stier plötzlich so hell aufleuchtete wie der Vollmond. Sie beschrieben ihn als rötlich-weißen „Gaststern“ und beobachteten ihn in den folgenden beiden Jahren, in denen er langsam verblasste. Nach ihren Berichten war er außerdem so hell, dass er mehr als drei Wochen lang auch am Tageshimmel gesehen werden konnte.
    Was sie sahen, war die Explosion und das durch sie am Himmel hervorgerufene Aufleuchten einer Supernova. Sie ist das gewaltsame Ende eines Sterns großer Masse, eines Überriesensterns. Innerhalb weniger Sekunden wird durch den Kollaps seines zuvor durch verschiedene Kernfusionsreaktionen aufgebauten Eisenkernes in einem gigantischen Explosionsprozess eine Energiemenge freigesetzt, die etwa so groß ist wie die, die der Stern im Verlauf seines ganzen bisherigen Lebens abgegeben hat. Am Himmel leuchtet plötzlich dort, wo zuvor kein Stern zu sehen war, ein scheinbar neuer Stern auf, und zwar so hell oder um ein Vielfaches heller als die Venus, sodass er sogar tagsüber zu sehen ist – genauso wie 1054 geschehen.
    Berechnungen zufolge müsste in unserer Galaxis im Schnitt alle 30 Jahre eine Supernova explodieren. Dennoch geht die letzte Beobachtung eines solchen Ereignisses auf das Jahr 1604 zurück. Eine mögliche Erklärung könnte darin liegen, dass sich viele Supernova-Explosionen hinter dem galaktischen Kern abspielen, der uns die Sicht

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