Planeten, Sterne, Universum
Überlebenszeit von 10 8 Jahren.
Der rund 30 000 Lichtjahre entfernte Kugelsternhaufen NGC 2808 in einer Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops
.
(c) NASA (ESA, A. Sarajedini (University of Florida) and G. Piotto (University of Padua))
Sieben Sternendiamanten
Die Plejaden und die offenen Sternhaufen
Als habe jemand am Himmel die sieben funkelndsten Steine aus einer Diamantenkiste ausgeschüttet – so jedenfalls erscheinen die Plejaden, die auch als das Siebengestirn bekannt sind, auf dem ersten Blick einem Betrachter. Im Gegensatz zu den meisten astronomischen Objekten stimmen ihre Abbildungen auf den Fotos mit dem Anblick im Fernrohr fast überein. Der Naturfreund wird also nicht enttäuscht, im Gegenteil: Schon in einem Feldstecher zeigt sich ihm eine noch viel größere Zahl unterschiedlich hell funkelnder Sterne, die den Eindruck vermitteln, in eine Schatzkiste des Himmels zu blicken.
Plejaden-Bedeckungen
Da die Plejaden nahe der Ekliptik liegen, und zwar nur 4° von ihr entfernt, finden häufiger Bedeckungen durch den Mond statt. Es ist ein sehr schönes und äußerst faszinierendes Schauspiel, vor allem für den Stern- oder Naturfreund, der keine so teure Beobachtungsausrüstung besitzt. Ein ebenso sehenswertes Schauspiel ergibt sich, wenn Planeten den Plejaden nahe kommen: Dann durchqueren, bildlich gesprochen, Venus, Mars und manchmal auch Merkur diesen Haufen
.
Das Phänomen der offenen Haufen
Die Plejaden ebenso wie die in der Nähe stehenden Hyaden werden als offene oder galaktische Sternhaufen bezeichnet, denn der Betrachter kann zwischen den Einzelsternen grundsätzlich auch schwache Hintergrundobjekte wahrnehmen. Ferner sind diese Haufen in der Milchstraßenebene angesiedelt, also fast ausschließlich innerhalb der Spiralarme. Hier zeigt sich auch die größte Sternentstehungsaktivität, weil sich hier wegen der höheren Gasdichte die meisten Sterne bilden und die Sternhaufen wieder vergehen, bevor sie jenseits der Spiralarme gelangen können.
In der Milchstraße werden rund 15 000 bis 20000 offene Sternhaufen vermutet; davon sind bisher jedoch nur rund 1200 bekannt, weil die Mehrzahl der Sternhaufen (von uns aus gesehen) hinter dichten Dunkelwolken verborgen ist.
Offene Sternhaufen können auch in anderen Galaxien, besonders in nahe gelegenen, beobachtet werden. Aus dem Studium der Ähnlichkeiten und mehr noch der Unterschiede erhoffen sich die Astronomen weitere wertvolle Aufschlüsse über diese Art der Anhäufung von Sternen
Sternenenge und -gedränge
Abgesehen von den Plejaden haben offene Sternhaufen keine sehr ausgeprägte Form. Ihre Größe liegt zwischen 5 und 50 Lichtjahren. Auffallend ist ihre überdurchschnittlich hohe Konzentration von Sternen, weshalb sich diese Objekte relativ gut beobachten lassen. Während in dem Gebiet der Milchstraße, in dem sich unsere Sonne befindet, die Sterne durchschnittlich 6 bis 7 Lichtjahre voneinander entfernt stehen, beträgt der Abstand der Sterne in einem offenen Sternhaufen nur ungefähr 2 Lichtjahre. Das bedeutet, dass in einer solchen Sternansammlung innerhalb eines beliebigen Ausschnitt des Weltraums 30-mal mehr Sterne vorhanden sind als in der Umgebung.
Als Standardalter für die Plejaden wurden bisher etwa 80 Mio. Jahre angegeben. Nach neueren Berechnungen liegt es jedoch um die 100Mio. Jahre, und sie werden danach wohl noch 250 Mio. Jahre bestehen. Der Grund für diese eher „kurze Lebenserwartung“ liegt darin, dass die Gravitationskräfte, die einen offenen Sternhaufen zusammenhalten, nicht sehr stark sind. Die Folge: Nach einigen Millionen bis wenigen Milliarden Jahren trennen sich die Sterne voneinander, und der offene Sternhaufen löst sich allmählich auf.
Der offene Sternhaufen der Plejaden bietet dem Betrachter schon im sichtbaren Licht einen großartigen Anblick. Doch auf dieser Infrarot-Aufnahme, die mit dem Spitzer-Weltraumteleskop gemacht wurde, entfaltet sich die volle Pracht des Siebengestirns
.
(c) NASA (JPL-Caltech, J. Stauffer (SSC, Caltech))
Leuchtendes Gas
Der Orionnebel und Co.
Bei einer Durchmusterung des Nachthimmels wird der Sternenfreund an manchen Stellen, z.B. im Sternbild Orion, helle Nebelflecke erkennen. Dabei handelt es sich um Wolken von Wasserstoffgas, die von in ihnen oder in ihrer Nähe stehenden jungen und damit heißen Sternen zum Leuchten angeregt werden, während andere helle Gaswolken nur im reflektierten Licht umgebender Sterne leuchten und damit weniger hell sind. Beides sind jedoch
Weitere Kostenlose Bücher