Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
tun. Bisher hatte er allerdings noch keinen gangbaren Weg gefunden, sich hier der Affäre zu entziehen, ohne ihr Vorhaben im Vorfeld scheitern zu lassen. Seine vier Wachen musterten argwöhnisch die Umgebung. Seit er auf Mariot beinahe verloren gegangen wäre, weil man ihn mit einem Bann belegt hatte, ging er nie mehr ohne Schützenhilfe aus. Jetzt war er dankbar. Irgendwas stimmte hier nicht. Er spürte es ganz tief in sich drinnen. Energisch schüttelte er sich, bevor er hier noch Wahnvorstellungen entwickelte. Vermutlich machte ihm der allgemein schlechte Zustand dieser Kugel Probleme. Aber dieser Gestank,er konnte ihn nicht aus seinem Gedächtnis löschen, der schien direkt aus den Pforten der Hölle zu kommen. Außerdem beschäftigte ihn die Frage, woher die Seide kam, die angeblich von Valerian stammte. Angesichts der nicht arbeitenden Fabriken war es kaum zu glauben, dass die unglaublichen Mengen, die in der Galaxie verbraucht wurden, tatsächlich von hier kamen. Er würde es mit Isene herausfinden müssen, bevor sie sich eine Laus in den Pelz setzten. Vielleicht wäre es besser ein paar Raupen und Pflanzensamen zu entwenden und ihr eigenes Ding auf zu ziehen. Die Valerianer wären nicht in der Lage eine Invasion zur Sicherung ihrer Seide zu starten. Langsam entwickelte er sich echt zum Halunken, erst die Frau stehen lassen und jetzt so was. Marcos versetzte sich gedanklich eine Ohrfeige. Dann schoss es durch sein Hirn, Teti, der Valerianer hatte sie begleitet, wo war er abgeblieben? Ihn konnte er fragen, schließlich war er ja als Berater mitgekommen. Endlich mal eine sinnvolle Frage, die er an seine Dame richten konnte.
„ Wissen sie, ob mein Berater, Teti mit meiner Frau ,“das Wort betonte er vorsorglich mal besonders,“ gegangen ist, oder noch am Port rumlungert?“ Sie sah ihn leicht verwundert von unten her an.
„ Es tut mir leid, aber mir ist ein Herr Teti nicht bekannt, sollte er denn zur Delegation gehören?“ Scheiße, wenn sie Elexias Freund hier verloren, wäre die Hölle los und alle Fashion-Victims der drei Planeten im Estoria-System wären hinter ihnen her.
„ Das kann nicht sein, er kam mit uns an, er ist Valerianer und hat am Hofe Estorias eine wichtige Funktion inne.“ Besser er ließ mal ein wenig durchblicken, dass ein Neubürger Estorias nicht einfach so verloren gehen konnte, ohne dass es Folgen hätte. Wieder dieser seelenvolle und ach so unschuldige Blick. Langsam ging ihm das nicht nur auf die Nerven, es schlug ihm auch auf den Magen.
„ Ich werde gerne nach ihm suchen lassen, doch jetzt wollen wir uns doch zu einer kleinen Erfrischung zurückziehen. Ihre … Männer können sich gerne meinem Haushofmeister anschließen,“ sie zeigte auf ein gebeugtes Männlein, der schon unter ihrem Blick zusammenzuckte. Was war hier los? Er nickte ihnen zu und sah ihnen den Widerwillen deutlich an. Zeit klare Fronten zu ziehen, hier würde er nicht bleiben. Doch das Gerüst aus Höflichkeit und guter Erziehung tat sein übriges, bevor er sich empfahl, wollte er noch ein wenig plaudern.
Teti, der Valerianer, Ex-Sexspielzeug eines Sklavenhändlers und seit beinahe fünf Jahren ein freier Mann mit Frau und hoffentlich bald Kind, konnte nicht fassen, dass er sich hierzu hatte überreden lassen. Zusammen mit den Technikern und letzten Wachen, war er ins nahgelegene Valvar gebracht worden, der gloriosen und heruntergekommenen Hauptstadt seiner ehemaligen Heimat. Er war erschüttert, weil es hier so offensichtlich ums blanke Überleben ging. Teti nahm die mageren und gebeugten Gestalten der Paras wahr, sah ihr Elend und nahm den Verfall noch deutlicher ins Visier, als Isene und Marcos. Sie hatten einen Schwung von Bediensteten im Gepäck und auch wissenschaftliches Personal, er war also in der Lage in der Masse unterzutauchen, dennoch hatte er ständig das Gefühl, beobachtet zu werden und den Griff des Sklavenhändlers im Nacken zu spüren. Als er vor zehn Jahren in deren Fänge geriet, hatte er gerade wieder versucht, von Valerian zu entkommen. Eine Todsünde, man hätte ihn dafür hingerichtet. Aber es wäre ihm ohnehin egal gewesen, denn er gehörte zur Para-Kaste und hatte damit nichts zu verlieren. Heute allerdings, gab es eine Menge zu verlieren, neben seiner wünderschönen Frau Matina und seinen Freunden, auch eine Freiheit, die er mehr als alle Reichtümer der Welt zu schätzen gelernt hatte. Den Göttern sei Dank für die Ankunft Elexia Atraxos', die damals als Commander des
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