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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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es sich um eine ansteckende Krankheit. Sehr verwunderlich, wo doch ihr eigenes Zuhause gerade auseinander fiel. Energisch schob er den ketzerischen Gedanken beiseite. Sie machte nur Samlltalk. Er sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Als sie die Gleiter bestiegen, sah er Isene noch in der Ferne offenbar in ein angeregtes Gespräch mit Grubik vertieft. Seine Leibgardisten folgten ihnen, ungewöhnlich schweigsam. Er würde heute Abend tatsächlich nicht mit seiner Frau zusammen sein. Zum ersten Mal seit Wochen wäre er wieder für sich. Eigentlich ein herrlicher Gedanke, vor allem, wenn er seine bezaubernde Gesellschaft bedachte. Sicherlich wäre er treu, er war ja schließlich nicht bescheuert und würde Isene vor den Kopf stoßen, aber sie brauchte ihn eben nicht so sehr, wie diese süße Blonde hier und war er nicht ein Vorzeigeprinz? Er war der Gute, der Retter der Witwen und Waisen, also tat er hier nur seine Pflicht. Dem Nörgler im hintersten Winkel seines Hirns, der ihm die rote Karte zeigte und anmahnte, er hätte sich ausschließlich um seine eigene Frau zu kümmern, verpasste er kurzer Hand einen Maulkorb. Er konnte machen, was er wollte, Kumpel Isene würde es verstehen, hatte es schon verstanden und ihm Carte blanche gegeben, im gewissen Rahmen. Scheiße, er wollte nicht hier sein und hasste Isenes Unabhängigkeit, aber ein Blick in diese traurigen blauen Augen von Kasja Nor und er war wieder im Beschützermodus. Der Weg zu ihrem Haus, das wohl am anderen Ende des Planeten lag, zog sich hin. Er führte durch verwaiste Dörfer, über verlassene Straßen und an stillgelegten Fertigungshallen vorbei. Junge, Junge, es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch etwas exportieren konnten. Die wenigen Bewohner, die er zu sehen bekam sahen nicht gerade fröhlich aus und der Mangel schrie ihm aus allen Ecken entgegen. Neben ihm plapperte die Rätin vor sich hin, und erzählte irgendwas von einem Empfang bei den oberen Zehntausend, er hörte nur mit halbem Ohr hin. Mit seiner Frau würde er schon in die Analyse der Umstände verwickelt sein, um so schöner, sich hierum nun keine Gedanken machen zu müssen. Mit Kasja Nor war alles so leicht und einfach, er musste nur ein Kerl sein, nicht noch Prinzgemahl, Berater, Freund und Liebhaber. Es durchfuhr ihn heiß, hoffentlich war Isene nicht so angepisst, dass sie ihn vor die Tür setzte. Zutrauen würde er es ihr. Eigentlich wollte er gerade nur noch weg, aber, es wäre wohl mehr als unhöflich, jetzt noch zu kneifen. Er könnte sich selbst in den Hintern treten.
    „ Ich bin so froh, dass wir uns endlich einmal kennen lernen, mein Prinz, seit Jahren versuche ich schon, einmal Estoria zu besuchen, aber das letzte Mal, dass ein Valerianer ihren Planeten betreten hat, war zur Bestattung ihrer Mutter. Ein trauriger Anlass. Die Königin hat hier offene Türen eingerannt, als sie ihren Vorschlag zu einer Allianz unterbreitete, wir sind gerne bereit, Limbat unter die Arme zu greifen.“ Hatte er sich da gerade verhört? Sie wollten ihnen unter die Arme greifen?! Marcos hatte Mühe ein Schnauben zu unterdrücken. Limbat war zwar arm und hatte nicht viele Ressourcen, aber hatte sie die Augen vor dem Zustand ihres eigenen Planeten verschlossen? Besser, er fragte mal nach.
    „ Ah, wie wollen sie uns denn unter die Arme greifen, meine Liebe?“ Ihr schönes Gesicht, blass und hochmütig, verzog sich zu einem hoheitsvollen Lächeln.
    „ Wenn wir einen Teil der Seidenproduktion auslagern, dann sollte Limbat davon doch sehr profitieren, oder? Ich sehe da keine Hinderungsgründe. Vielleicht kommen auch die Sklaven nach Limbat, da können sie sicherlich zu geringeren Kosten versorgt werden, als hier, wo wir gerade ein kleines Problem mit dem Nachschub haben.“
    Tja, so konnte man es auch sehen. Er wollte mal annehmen, dass die Rätin, aufgrund ihrer jungen Jahre noch nicht so in der Materie war und die sprichwörtlich rosa Brille noch nicht abgenommen hatte. Innerlich ging er ein wenig auf Abstand.
    „ Wenn wir dieses Abkommen schließen, werden auf Limbat glorreiche Zeiten anbrechen. Sie werden schon sehen. Ich freue mich darauf, mit ihnen zusammen zu arbeiten.“ Sie schenkte ihm einen Blick, den er nicht anders deuten konnte, als Verführung pur. Ihre Hand stahl sich wieder auf seinen Arm und das warme Gefühl kam wieder. Sie war eine süße kleine Dame und er konnte ihr ihre Dummheiten verzeihen, denn sicherlich würde sie bald die Wahrheit erkennen, auch was die

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