Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
sich hierüber beschweren würde. Sie rieben sich aneinander und er hatte gerade eine Hand gierig in ihren Ausschnitt geschoben, als er die Stimme seines Schwiegervaters vernahm.
„ Lass die Finger von meiner Tochter und kommt beide sofort wieder hier rein. Teti ist da und er hat uns was mitgebracht.“ Frustriert lehnten Marcos und Isene sich aneinander. Ihre grünen Augen waren vor Lust verschleiert und er wollte gar nicht wissen, wie er gegenwärtig dreinschaute. Mit einem schwachen Lächeln richtete Isene ihre Kleidung und nahm ihn ebenfalls kritisch unter die Lupe. Wie immer, ein wahrer Augenschmaus. Er war eben ein echter Prinz, geradezu mit Teflon beschichtet, nichts blieb an ihm kleben. Zärtlich strich sie ihm über die Wange und er schmiegte sein Gesicht in ihre Hand.
„ Du wirst noch ein wenig daran arbeiten müssen, mich zu versöhnen. Du hast mich böse gemacht, als du heute wieder den alten Schwerenöter gegeben hast.“ Treuherzig sah er sie an, sie würde sich noch was einfallen lassen müssen, wenn sie jemals diesem Blick widerstehen wollte.
„ Verzeih' mir, aber für mich ist das auch noch alles neu und ich bin gerade dabei meinen besten Freund zu verlieren, weil ich ihn so begehre.“ Wieder küsste er sie, da konnte einer Dame schon mal der Verstand flöten gehen. Isene schaltete ihre Königin ein und dachte an Liz die Erste. Sieh an, es half. Also schälte sie sich aus dieser verlockenden Umarmung und hielt ihm ihre Hand hin, die er grinsend ergriff.
„ Du weißt, dass ich heute Nacht gerne zu Kreuze kriechen werde, nicht?“ Sie grinste ebenfalls, oh ja, und sie würde ihn kriechen lassen, aber so was von.
Die Lustkurve bewegte sich allerdings im Sturzflug abwärts, als sie den Raum betraten, den Teti zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Zuerst war Marcos erleichtert, den kleinen Valerianer unbeschadet wieder zu sehen, aber dann richtete sich sein Blick auf den winzigen Körper auf dem Tisch. Es war ein kleines Mädchen, glaubte er zumindest, denn sie war dreckig, die Haare geschoren und blutete aus zahlreichen Schnittwunden. Die Haut war durchscheinend und er könnte schwören, dass er jede einzelne Ader sehen konnte. Außerdem war sie so zerbrechlich, dass er sich fast nicht traute tief ein und aus zu atmen, aus Angst, sie könnte vom Tisch geweht werden. Isene trat sichtlich erschüttert an den Tisch und streckte vorsichtig die Hand aus. Fragend sah sie Teti an. Der war kaum in der Lage zu sprechen, die Wut verzerrte jedes seiner Worte.
„ Ich habe sie draußen bei den verlassenen Lagerhallen in der Nähe des Ports gefunden. Ich war neugierig, woher dieser widerliche Gestank kam, der hier hin und wieder durch die Gegend weht. Den habe ich auch schon früher mal hin und wieder gerochen, aber niemals in dieser Intensität. Als ich sie aufgegriffen habe, wurde sie wohl gerade verfolgt. Fragt mich nicht, aber ich habe nur noch Fersengeld gegeben.“
Beruhigend fasste Marcos ihn bei der Schulter. Seiner Meinung nach hatte Teti es richtig gemacht, nicht auszudenken, wenn er erwischt worden wäre.
„ Es ist alles in Ordnung, wir werden uns um sie kümmern und wir werden herausfinden, was hier los ist. Mir hat Kaja Nor erklärt, der Gestank käme vom Kochen der Kokons, ich denke, das war wohl eine Lüge.“ Teti ließ den Kopf hängen, nickte und griff wieder nach dem Lappen, mit dem er begonnen hatte, das Kind ab zu waschen, doch Isene hielt ihn auf.
„ In meinem Zimmer ist eine Wanne, ich werde Wasser einlassen, dann können wir sie besser säubern.“ Dankbar sah er sie an, eine wahre Königin. Er verneigte sich vor ihr und das zauberte eine zarte Röte auf ihr Gesicht, bevor sie sich davonmachte. Trefor nahm Marcos beiseite und gesellte sich mit ihm zu Kelvin, dem Anführer seiner Leibwache. Er war froh, nicht mehr von seinen Mitreisenden getrennt zu sein. Jetzt erst fiel ihm auf, wie unwohl er sich gefühlt hatte. Hier hatte er ständig ein ungutes Gefühl im Nacken und ihm kam der Gedanke, dass sie wohlmöglich nicht genug Männer mitgebracht hatten, um sich gegebenenfalls ihrer Haut zu wehren. War natürlich Quatsch, welche Gefahr sollte ihnen denn hier drohen? In drei Tagen wären sie wieder auf dem Weg nach Limbat. Die Frage war nur, ob es nicht besser wäre, direkt wieder ab zu dampfen, er hatte das unbestimmte Gefühl, als würden sie sich hier eine schwere Erkrankung planetaren Ausmaßes zuziehen, wenn sie mit Valerian kooperierten. Sein Schwiegervater fasste es in die
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