Planetenkrieg - Das letzte Tor
heran.«
»Hoffentlich hat man denen auch Bescheid gesagt.« Dana zog ihre Sitzgurte straff. »Geben Sie dem Gaul die Sporen, Angel.«
»Oberst, Shuttle-Pilot.«
»Sprechen, Pilot.«
Das Fahrzeug war ein Militär-Shuttle ohne irgendwelchen Komfort. Hoffentlich würden die Gesandten das nicht als Beleidigung auffassen. To’Jopeviq hoffte immer noch, aus diesem Debakel herauszukommen, ohne dass man ihm den Kopf abschlug, und verärgerte Diplomaten waren da nicht hilfreich.
»Menschlicher Shuttle nimmt Vektor in unsere Richtung. Größter Annäherungspunkt wird innerhalb von tausend Kilometern liegen. Erbitte Befehle.«
»Ignorieren«, sagte To’Jopeviq. »Die haben wahrscheinlich denselben Auftrag wie wir. Nicht feuern. Halten Sie sich daran?«
»Halte mich an Anweisung ›Nicht feuern‹, Oberst«, bestätigte der Pilot. »Nicht, dass ich blutdürstig wäre, Oberst. Aber das Versäumnis, den Feind anzugreifen, könnte als Feigheit ausgelegt werden.«
»Verstanden«, sagte To’Jopeviq. »Dies ist eine ›inoffizielle‹ Waffenruhe. Vorausgesetzt, wir würden einen Schusswechsel überleben, würden wir sogar noch größere Schwierigkeiten bekommen, weil wir die Kampfhandlungen wieder begonnen haben, während beide Seiten noch bemüht sind, die Nicht-Kombattanten abzuziehen.«
»Das ist ja beinahe so groß wie eine Fregatte«, sagte Angel. »Sind Sie sicher, dass das ein Shuttle ist?«
» Ubogho -Klasse«, erklärte Dana. »Dabei handelt es sich anscheinend um ein rangoranisches fleischfressendes pseudo-avianisches Xeno-Reptil. So etwas Ähnliches wie ein Wanderfalke.«
»Woher wissen Sie das alles?« Angel schüttelte ungläubig den Kopf.
»Ständiges Studium relevanter Informationen, CM«, sagte Dana. »Und jetzt aufpassen. Wir geraten in Rangora-Raum.«
»Die gehen auf Parallelkurs«, commte der Pilot. » Und setzen sich vor uns. Ihre Beschleunigung beträgt beinahe dreihundertfünfzig Rangora-g.«
»Ich möchte wissen, was die noch alles an neuester Glatun-Technik bekommen haben«, murmelte To’Jopeviq halblaut.
»So ziemlich alles«, meinte Beor. »Und das setzen sie sogar in einem so unwichtigen System ein.«
»Ihre Schilde sichern sie gegen sämtliche beweglichen Systeme, mit Ausnahme eines Penetrators«, sagte To’Jopeviq. »Wie sagen die Menschen da doch? Mehr Waffen sind wichtiger als mehr Soldaten.«
»Besonders die Amerikaner«, pflichtete Beor ihm bei.
»Richtig. Ich erinnere mich, dass die Amerikaner nach ihrem letzten Krieg die Länder ihrer Feinde wieder aufgebaut haben. Ich frage mich, ob ich bei denen nach diesem Krieg einen Job kriegen kann?« Er hielt inne und erstarrte. »Das sollte keine …«
»Ich habe mich dasselbe gefragt«, fiel ihm Beor ins Wort. »Aber wenn man es sich richtig überlegt, haben Sie bessere Chancen als ich.«
»Wanderfalke, dass ich nicht lache«, murmelte Dana und sah zu, wie der Vektor zwischen den beiden Shuttles sich immer weiter öffnete.
Sie grinste kurz und tippte dann auf einen Schalter. Dass sie nicht nur durch das Schussfeld der Rangora flogen, sondern in Sichtweite des Sturmvektors waren, ließ sie einen Augenblick zögern, ehe sie das Kom einschaltete.
» Ubogho , zum Teufel«, sagte sie. »Friss Weltraumstaub, Rangora-Shuttle Sechs-Eins-Vier.«
»Was zum Teufel machen Sie da?«, fragte Angel.
»Was?«, wunderte sich Dana. »Macht man das bei euch Suds nicht?«
»Unverschämtheit«, sagte To’Jopeviq, und seine Schuppen sträubten sich. Der Pilot hatte die Sendung sofort übermittelt, als der menschliche Shuttle den Kanal geöffnet hatte.
»Pilot, Kanal öffnen.«
»Ich nehme an, die nehmen deshalb Frauen, weil die klein genug sind, um in diese lächerlich kleine Schrottsammlerhülle zu passen?«
»Oh«, sagte Angel. »Jetzt braucht er bloß noch etwas über Ihre Mutter … Scheiße, Miss …«
»Kein Problem«, unterbrach ihn Dana. »Und das heißt EM, nicht Miss.«
»… setzt man als Sklaven ein, um die Scheißegruben sauber zu machen.«
»Ihnen ist doch bewusst, dass Sie in Laserschussweite sind«, warnte To’Jopeviq. »Unfälle kann es immer geben.«
»Wie ich höre, taugt bei euch die Qualitätskontrolle nichts.«
»Das haben Sie jetzt herausgefordert …«, bemerkte Beor.
»Das weiß ich …« To’Jopeviq wusste nicht recht, ob er finster blicken oder lachen sollte.
»Wie mir scheint, gibt es bei euch Echsen so etwas wie ›den Feind reizen‹ nicht. Ich darf das vielleicht erklären und benutze dabei die Begriffe
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