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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Kampfstation Namen vorgeschlagen hatten. Bedingung war gewesen, dass der Name eine historische Schlacht bezeichnete, in der eine Gruppe von weit in der Minderzahl befindlichen Verteidigern den Angreifern tapferen Widerstand geleistet hatte, gleichgültig, ob sie die Schlacht am Ende gewonnen oder verloren hatte. Jeder Teilnehmer hatte zur Begründung seiner Wahl einen Aufsatz liefern müssen. Die Gewinner waren dann unter den Verfassern besonders gut gelungener Aufsätze ausgelost worden.
    Dreißig Kids zwischen sechs und zwölf waren ausgewählt worden. Sechs Zivilisten und zwei Öffentlichkeitsreferenten begleiteten sie, das entsprach der für achtunddreißig Personen ausgelegten Ladekapazität des Myrmidon .
    »Und wir sind voll«, erklärte Engineer’s Mate First Class »Thermo« Hartwell.
    Thermo war ihr Boss gewesen, als Dana der 142. als Engineer Trainee zugewiesen worden war. Während einer ihrer ersten Schlachten hatten mehrere Coxswains auf dem Rückflug von der Erde das Pech gehabt, sich in einem zivilen Shuttle zwischen der Erde und der Troy zu befinden, als die Rangora durchgekommen waren – einem Shuttle, den die Rangora während der Schlacht manövrierunfähig geschossen hatten. Und deshalb war die 142. zu einer Zeit, wo sie besonders dringend gebraucht wurden, knapp an Piloten gewesen.
    Dana war als eine der Engineer’s Mates mit guten Prüfergebnissen in »Flug-Cross-Ausbildung« ausgewählt worden, einen Shuttle zu steuern. Da sie ein völliger Neuling war, hatte Thermo sie unter seine Fittiche genommen. Sie waren die letzten zwei Jahre Partner gewesen, aber das würde in drei Tagen vorbei sein. Dana hatte einen Versetzungsbefehl auf die Thermopylae zum 143. Geschwader bekommen .
    »Tür überprüfen«, sagte Dana und sah den Öffentlichkeitsreferenten dabei zu, wie sie die Kinder einwiesen. Das lief nicht besonders gut, da die weltraumverrückten Kleinen wie mexikanische Springbohnen herumhüpften. »Ich bin ganz und gar nicht scharf darauf, diesen Raum im Orbit evakuieren zu müssen.«
    »Ja, das wäre tatsächlich schlimm«, pflichtete Thermo ihr bei und stemmte sich aus seinem Sitz.
    Normalerweise gab ein Petty Officer Zwo einem Petty Officer Eins keine Befehle. Thermo war zwar sozusagen der »Eigentümer« von Shuttle Sechsunddreißig, aber Dana war für das gesamte Geschehen während des Flugs verantwortlich. Thermo würde die Luke wahrscheinlich ohnehin checken, aber Dana hatte nicht schon so lange im Weltraum überlebt, indem sie sich auf irgendetwas verließ. Der Weltraum war ein kalter, gnadenloser Mistkerl, und sie hatte keinen Bock darauf, dass in ihrer Akte später einmal der Eintrag »dreißig Kinder umgebracht« stand.
    Dana verfolgte auf den Innenmonitoren, wie Thermo sich nach vorne arbeitete. Hie und da musste er stehen bleiben, um Fragen der hyperaktiven Kinder im Abteil zu beantworten, aber schließlich schaffte er es doch zurück aufs Flugdeck.
    »Mann!«, schnaufte er, verriegelte seine Luke und lehnte sich dagegen. »Das war schlimmer als ein heißer Kampfeinsatz! Die Kids drehen echt durch.«
    »Dann sollten wir zusehen, dass wir sie schnell zur Troy bringen.« Dana kicherte. Sie hasste diese Angewohnheit, aber auf Stresssituationen reagierte sie nun einmal mit Kichern. Bis jetzt hatte sie schon genügend solcher Situationen überlebt, um darüber hinwegzukommen. Und in der 142. sagte niemand auch nur einen Ton über »Komets Kichern«. Dazu hatten sie es zu oft gehört, wenn die Kacke echt am Dampfen war.
    »Bitte bereithalten zum Start«, sagte Dana über die Sprechanlage. Soweit sie sich erinnern konnte, war es das erste Mal, dass sie diese Anlage benutzte. Die meiste Zeit beförderte sie Marines, und die hatten Implants, um solche Durchsagen zu empfangen. Und die meiste Zeit war der Laderaum auch luftleer, damit die Marines schneller raus konnten.
    Das erinnerte sie daran, sich zu vergewissern – zum vierten Mal übrigens –, dass sämtliche Öffnungen dicht waren und die Luftumwälzung im Passagierraum funktionierte. Formal gesehen war das Thermos Aufgabe. Sie hatte auch gesehen, wie er das getan hatte, nachdem er sich an ihrer Steuerbordseite niedergelassen hatte. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie das nicht dreimal checken würden. Und ein viertes Mal. Sie zog den Shuttle hoch und mit schwachem Schub in einen leichten Bogen. Falls sie ihre Passagiere relativen drei g Andruck hätte aussetzen wollen, hätte sie mit bis zu vierhundert g beschleunigen können.

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