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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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dreihundert Metern pro Sekunde, auf weniger als hundert Meter Abstand, war so, als würde man bei einem Zugunfall zusehen. Aber man hatte nicht genug Zeit, um zusammenzuzucken.
    In den wenigen Augenblicken, in denen sie in den Haupthangar der Troy gerast war und sich den Spitznamen »Komet« verdient hatte, hatte Dana eine wichtige Lektion gelernt: Menschen besitzen nicht die Fähigkeit, per Bauchgefühl zu begreifen, was »vierhundert g Beschleunigung« wirklich bedeuten. Zwei Rennwagen, die aufeinanderprallen, setzen die Leichen der Fahrer nicht vierhundert g Beschleunigung aus. Vor dem Erstkontakt hatte es kein menschliches System gegeben, das imstande war, vierhundert g Beschleunigung zu erzeugen. Es also aus dem Stegreif zu machen, war so, als würde ein Affe versuchen, eine F-16 zu fliegen. Blind in einem Gewitter. Ein Myrmidon , das unter voller Energie manövrierte, ging nicht einfach in »Querlage«. Oder genauer gesagt, die »Querlage« stellte sich so schnell ein, dass das menschliche Auge sie nicht wahrnehmen konnte.
    Und während jenes Einflugs in den Haupthangar, war Dana auch nicht zusammengezuckt und hatte einfach gehofft, dass sie überleben würde. Sie war nicht einmal auf geradem Kurs eingeflogen. Sie hatte ständig manövrieren müssen. Und dabei hatte sie festgestellt, dass Myrmidons so manövrierfähig waren, dass ein Kolibri dagegen geradezu schwerfällig wirkte.
    Der Shuttle hatte die letzten hundert Meter buchstäblich im Zeitraum eines Lidschlags hinter sich gebracht, hatte von über zweihundert Meter pro Sekunden relativ zum Ogut-Schiff, schneller als die Spitzengeschwindigkeit einer SR-71, auf praktisch null relative Geschwindigkeit abgebremst und traf jetzt mit einem satten »Plopp« auf den Andockring.
    »Sauber angedockt«, konstatierte Dana und unterdrückte ein erleichtertes Seufzen. »Sind unsere Leute bereit?«
    In der Andockbucht gab es einen Sichtschirm, und die Ogut waren so höflich gewesen, die Menschen beim Anflug ihres Shuttles zusehen zu lassen.
    Dr. Palencia war sich bewusst, dass es wenig Sinn hatte, beim Anblick eines menschlichen Shuttles, der gleich gegen das Ogut-Schiff prallen würde, die Hände zu heben und zusammenzuzucken. Und für einen Diplomaten war es auch definitiv unprofessionell, Entsetzenslaute von sich zu geben. Andererseits war er nicht der Einzige. Nur der Chefgesandte und die seltsame hawaiianische Sicherheitschefin hatten nicht reagiert.
    »Sauber angedockt«, tönte die Pilotin über die Lautsprecher. »Sind unsere Leute bereit?«
    »Die Stimme kenne ich«, sagte Dr. Velasquez staunend. »Kein Wunder , dass Mister Vernon sie gern als Pilotin hätte.«
    »Dichtes Andocken bestätigt, Gentlemen«, sagte Security Chief Corrigan mit ihrer wie immer sanften Stimme. »Und ich habe einen bestätigten Sicherheitscode. Das Boarding erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ranges, nur dass sämtliches Sicherheitspersonal, mit Ausnahme meiner Person, zuerst an Bord gehen wird, und ich dann nach dem Chefgesandten folgen werde.«
    Die Luke öffnete sich, und ein Crewmitglied im Raumanzug winkte.
    »Herrschaften, Shuttle Dreiundzwanzig zu Ihren Diensten. Wenn es möglich wäre, mit dem Boarding zu beginnen? Bald?«
    »Und wenn wir jetzt bitte mit dem Boarding beginnen könnten …«

31
    »Das dürfte wohl die verrückteste Weltraumschlacht in der Geschichte sein«, murmelte Admiral Clemons.
    »Möchte der Admiral darauf vielleicht eine kleine Wette abschließen?«, erkundigte sich Leonidas.
    »Wahrscheinlich besser nicht«, sagte Clemons. »Es gab noch schlimmere?«
    »In den letzten fünftausend Jahren hat es nur wenige Kriege ähnlichen Ausmaßes wie den Angriff der Rangora auf die Glatun gegeben«, erwiderte Leonidas. »Aber es hat kleinere Konflikte gegeben. Während einer kleineren Auseinandersetzung zwischen den Ogut und den Nooh gab es einen Waffenstillstand, der vier Jahre dauerte. Als die Verhandlungen scheiterten, mussten sich die beiden Konfliktparteien aufgrund einer Vereinbarung im Waffenstillstandsvertrag jeweils exakt auf die Positionen zurückbegeben, wo sie sich zu Beginn des Waffenstillstands befunden hatten, und sämtliche damals herrschenden Bedingungen, einschließlich der Personalstärken und der jeweiligen Positionen, wiederherstellen. Auf beiden Seiten mussten demzufolge in zahlreichen Fällen Individuen neu einberufen und neu ausgebildet werden. Verschiedene Angehörige beider Streitkräfte mussten Zurückstufungen im Rang hinnehmen, um

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