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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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gut. Archimedes, der Vater der Hebelgesetze, hatte einmal bemerkt, er könne, wenn man ihm einen genügend langen Hebel gäbe, die Welt aus den Angeln heben.
    Tyler war auf seine bescheidene Art recht stolz darauf, zu guter Letzt bewiesen zu haben, dass der alte Knabe recht gehabt hatte.
    Die Hörner eigneten sich auch gut dazu, dort Sekundärsysteme aufzuhängen. Horn Vier, beispielsweise, war nicht nur Heimat der Gravitationsaggregate und der gewaltigen Materiekonverter, die benötigt wurden, um diese mit Energie zu versorgen, sondern auch vier »kleiner« Einhundert-Meter-Fabber, die in erster Linie für die Produktion von Lenkwaffen eingesetzt wurden. Solche Fabber gab es auch an Horn Zwei und Drei, während Horn Eins der Standort des Hauptschiffsfabbers Hephaistos war.
    Da die Troy wieder ihren kompletten Lenkwaffenbestand aufgefüllt hatte, alle vierhundertfünfzigtausend Geschosse in den beiden fertiggestellten Lenkwaffenmagazinen, hatten die Fabber darauf umgeschaltet, Laseremitter und Energiesysteme zu produzieren, die die Laserkapazität der Troy auf erfreuliche Weise verstärkten.
    »An dem Slice muss ich noch arbeiten«, sagte Tyler und setzte zum nächsten Schlag an.
    Golf im Weltraum konnte auf eine ehrwürdige Tradition zurückblicken. Alan Shephard, der Kommandant von Apollo Vierzehn, hatte auf dem Mond zwei Golfbälle geschlagen. Die Masse seines Golfschlägers und der beiden Bälle bis zum Mond zu schaffen, hatte den Steuerzahler damals beinahe sechzigtausend Dollar gekostet.
    Tylers Firma hatte einen Weg gefunden, wie man einen zwei Billionen Tonnen schweren Asteroiden mit einem Orionantrieb ausstattete, der die Kampfstation mit 0,2 g beschleunigte. Seine Golfschläger hierherzuschaffen, war daher kein besonderes Problem gewesen.
    Sehr wohl ein besonderes Problem war es dagegen, die Bälle in der Mikrogravitation zu treffen. Tyler trug einen Weltraumanzug, dessen Stiefel magnetisch an der Oberfläche der Starfire klebten . Deshalb konnte er seinen Körper kaum verdrehen. Shephard konnte wenigstens eine vernünftige Körperdrehung einsetzen. Tyler schob seine Tendenz zum Slice diesem Umstand zu.
    Dann war da noch das Problem Golfbälle zu haben, die in der Mikrogravitation des Haupthangars ihren Schwung nicht verloren. Zum Glück verfügte Paris über verdammt gute Traktorstrahlen und war im Augenblick nicht übermäßig beschäftigt. Paris war auch recht erfreut darüber, dass man sie vor Kurzem zu einer KI der Klasse III hochgestuft hatte, und deshalb mit Vergnügen bereit, Bälle zu fangen. Selbst wenn sie gelegentlich vom Kurs abkamen.
    »Wenn ich Sie bitten dürfte, mit dem nächsten Schlag etwas zu warten, Sir«, commte Paris. »Wir haben einen Myrmidon im Anflug auf die zivile Andockbucht.«
    »Okay«, sagte Tyler und richtete sich auf. »Nicht dass ein Golfball einem Myrmidon großen Schaden zufügen könnte.«
    Tyler steckte ungern in einem Anzug und hatte auch nichts für EVA übrig. Er hatte sich einmal in einer »Niedrigatmosphäre«-Situation befunden, als er eine Attacke auf ein Horvath-Raumschiff geflogen hatte und die Erde gerade anfing, sich mit fortschrittlicher Technologie zu versorgen. Das war während des ersten Angriffs gewesen, den die USA hatten abwehren können, was hauptsächlich dem gepumpten Laser des Solar Arrays von Apollo zu verdanken war. Aber weil er einer der wenigen Leute mit galaktischen Implants gewesen war, die unbedingt nötig waren, um den ersten Weltraumjäger der Erde zu fliegen, hatte er am Ende in einem halb zerstörten Jäger Vakuum geatmet.
    Im Übrigen hatte er im Laufe der Jahre sämtliche Hobbys aufgegeben. In den letzten zehn Jahren hatte die Arbeit ihn völlig aufgefressen, er hatte es sogar nur mit Mühe geschafft, an den Hochzeiten seiner Tochter teilzunehmen. Er war praktisch Eigentümer von LFD, der Muttergesellschaft von Apollo Mining LLC, und von SAPL , und das bedeutete locker eine Neunzig-Stunden-Woche.
    Früher einmal war er Comic-Zeichner gewesen. Und Manager in der Softwarebranche. Programmierer. Er hatte eine Familie gehabt, Golf gespielt und wie ein Gott Frisbee geworfen.
    Kurz gesagt, er hatte einmal ein Leben gehabt.
    Es war schwer, Golf nach so langer Pause wieder zu lernen, aber in EVA viel es ihm leichter, und es sorgte dafür, dass er öfter einmal ins frische Vakuum kam. Jetzt musste er bloß noch diesen widerlichen Slice in den Griff bekommen.
    »Aber ich vermute, dass das Klirren beim Aufprall die Crew erschrecken würde«,

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