Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Städtekiller maximal? Was genau werden die denn mit sechzehn solchen
Dingern, von denen nicht einmal Strahlung ausgeht, in dieser Region ausrichten? Manchester bombardieren? Das ist fast zu hundert Prozent evakuiert. Laser? Ein Fußabdruck von einem Meter. Die Wälder können sie in Brand stecken. Oh Mann. Sollen die ruhig die Gegend bombardieren. Mit dem größten Vergnügen. Das ist ja Vernons ganzer Plan.«
»Mr. Vernon«, sagte die Reporterin. »Es freut uns sehr, dass wir die Gelegenheit haben, Sie zu interviewen. Wenn man bedenkt, dass die Horvath befohlen haben, Sie auszuliefern, dass es einen Haftbefehl gegen Sie wegen Hochverrat gibt und Sie ständigen Bedrohungen ausgesetzt sind – ist das dann nicht ein wenig riskant?«
»Riskant! Das ist Teil meines Lebens, Jamie. In Anbetracht der augenblicklichen Situation gebe ich ja zu, dass ich keine große Bewegungsfreiheit habe. Aber Freiheit ist eine Philosophie, kein Zustand. Einen wahrhaft freien Mann kann man nicht zum Sklaven machen. Ich werde kein Sklave der Horvath oder einer tyrannischen Regierung aus Sozialisten sein.«
»Sie haben sich recht unfreundlich über die Stadtbewohner geäußert, Mr. Vernon«, meinte die Reporterin. »Da wir uns nicht alle verstecken können, frage ich mich, ob das besonders fair ist?«
»Jamie, ich habe mein ganzes Leben lang gegen die Tyrannei von euch linken Schwachköpfen gekämpft. Wenn ihr euch den Horvath unterwerfen wollt, liegt das bei euch, ich bin dazu nicht bereit.« Er hielt inne, als er sah, dass Ryan die Hand gehoben hatte.
»Ich bin nicht sicher, wie viel davon rausgekommen ist«, meinte der, als ein Poltern durch den Raum ging und Staub von der Decke fiel. »Und wir verlieren Sender.«
»Und außerdem fängt die Erntezeit an«, gab Bruce zu bedenken und sammelte die Geräte ein. Zeit weiterzuziehen.
»Ich bin ohnehin kein großer Fan von Ahornsirup«, sagte Tyler. »Wie viele Leute haben wir in diesem Schlamassel verloren?«
»Bei weitem nicht so viele, wie wir eigentlich hätten verlieren sollen«, erklärte Bruce. »Die größte Zahl von Opfern gab es bei einer ›Peace now!‹ -Demonstration in Burlington. Die hatten sich um einen riesigen historischen Ahornbaum versammelt und gedacht, die Horvath könnten sie dort unmöglich treffen. Irrtum. Tödlicher Irrtum.«
»Es gab einmal Zeiten, wo ich das echt komisch gefunden hätte«, meinte Tyler. »Aber irgendwie ist es nicht so komisch, wie es vielleicht früher einmal war.«
»Sie bekommen einen Anruf«, sagte Ryan. »Hyperkom.«
»Ich wette, Osama hätte sich gewünscht, eines von diesen Dingern zu haben«, sagte Tyler und nahm das Gespräch an. »Tyler Vernon.«
»Mr. Vernon, hier spricht Saenc Mori von Hypernet Network News!«
»Hi, Saenc. Ich bin im Augenblick ziemlich beschäftigt.«
»Sie werden gleich noch beschäftigter sein«, sagte der Reporter. »Die Horvath haben Ihrem Präsidenten ein Ultimatum gestellt. Machen Sie dem Widerstand ein Ende und exekutieren Sie Tyler Alexander Vernon, sonst werden Washington, Philadelphia, New York und Boston vernichtet. Ihr Schiff kommt von Süden herauf. Anschließend werden Sie eine stabile Position über den Ahorn produzierenden Regionen einnehmen und Ihre Laser dazu einsetzen, dort alles in Schutt und Asche zu legen. Das wird geschehen, sobald das Schiff seinen
letzte Umlaufbahn beendet hat, und das ist in … siebenundvierzig Minuten.«
»Ich schätze, ich habe die ein wenig geärgert«, sagte Tyler und spürte, wie ihm kalt ums Herz wurde. Petra und die Mädchen waren außerhalb von Boston. »Jetzt ist es wohl so weit. Können Sie eine Mitteilung an die Horvath absetzen?«
»Wir haben praktisch ihr ganzes Sendesystem übernommen«, gab der Reporter zu. »Ich meine, es sitzt ja einfach da …«
»Wir könnten ebenso gut aus dem Nachrichtengeschäft aussteigen«, schimpfte der Producer von CBS.
»Aber vorher sollten wir aus Washington abhauen«, erwiderte der Ansager.
»… das heißt, dass die Horvath zuhören.«
»Gut«, sagte Tyler. »Die wollen mich haben? Ich werde auf dem Gipfel von Mount Moriah stehen, wenn sie wieder hierherkommen. Ich werde gut zu sehen sein.«
»Ist das nicht Selbstmord?«
»Ich bin es leid, mich zu verstecken«, sagte Tyler und sprang auf eines der Geländefahrzeuge, die in der Höhle standen. »Gehen wir’s an.«
In der Region gab es kaum Wege, geschweige denn Straßen. Zwar waren einige Wege mit Geländefahrzeugen befahrbar, doch
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