Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
die Spiegel lagern?«, erkundigte sich Astro, während Tyler die Paw im Schwebeflug über dem Parkplatz von AMTAC hielt.
Die Spiegel waren mit Gabelstaplern herausgebracht worden und lagen jetzt auf dem Parkplatz verteilt herum und wirkten ein wenig verlassen.
»Wir laden sie nicht ein«, sagte Tyler und sah sich über die Schulter um. »Ich werde sie mit einer Traktorblase aufheben. Die Blase fungiert als Schild gegen jegliche Beschädigung. Ich muss nur aufpassen, dass ich die Spiegel erwische und nicht den Boden darunter. So … das wär’s. Ich habe bloß nach einem guten strukturellen Punkt gesucht, damit ich sie vom Boden abheben und in der Blase erfassen kann.«
Steve sah zu, wie erst ein Spiegel, dann zwei und dann alle dreiundzwanzig aufgehoben wurden. Es gab zwanzig VLA-Spiegel, einfache runde Nickelscheiben mit einem SatPak dahinter und drei PDA-Spiegel. Letztere waren größer und komplexere Kombinationen aus Glas und Nickel in sechseckiger Form mit Kühlsystemen. Aber alle schwebten sie jetzt in Formation, und es waren erst wenige Minuten vergangen.
»Das ist unheimlich cool«, sagte Nathan. »Bei der NASA würde so etwas mindestens sechs Monate dauern.«
»Sechs Jahre«, widersprach ihm Steve. »Ich habe bei der NASA gearbeitet, und kenne deren Probleme etwas besser. Aber auf dem Niveau, auf dem wir arbeiten, gibt es riesige Schwierigkeiten, Leute sicher in den Weltraum zu bringen. Mit diesem System ist das eine ganz andere Geschichte.«
»Dann erfüllen wir also die Vorgaben?«, fragte Tyler, während sie aufstiegen.
»Bis jetzt habe ich keine Probleme«, versicherte Astro. »Ganz im Gegenteil. Ich denke, jetzt wo es die Paws gibt, sollten wir jede Rakete auf der Erde zu unserem eigenen Nutzen aus dem Verkehr ziehen. Eine Rakete ist nichts anderes als eine gewaltige Explosion, die bloß darauf wartet, dass sie stattfindet. Wenn eine Paw in Stücke geht, dann ist das nicht viel mehr als ein großer Brocken Metall, der auf die Erde stürzt. Und auf der Welt gibt es genügend unbewohnte Gegenden, auf die er fallen könnte. Es schlagen auch ständig irgendwo Meteore ein, und seit Tunguska ist dabei niemand mehr ernsthaft verletzt worden. Wenn eine Paw natürlich im Orbit nur ein wenig beschädigt wird und dann mit orbitaler Geschwindigkeit herunterkommt … dann wird daraus eine kinetische Energiewaffe.«
»Und bis sie unten ist, wird eine ganze Weile vergehen«, wandte Tyler ein. »Selbst wenn die anderen Paws im äußeren System sind, ist wahrscheinlich immer noch genügend Zeit, um herzukommen und sie zu schnappen.«
»Daran hatte ich bis jetzt nicht gedacht«, gab Steve zu. »Ich gebe mir immer noch Mühe, die Technologie zu begreifen, die hinter diesen Schiffen steckt. Aber da ich
nicht sehen kann, was Sie tun, brauche ich wesentlich detailliertere Informationen, sowohl über die Kontrollwie auch über die Managementsysteme. Wie genau lenken Sie die Paw ?«
»Zum Teil intuitiv, aber das ist nicht so einfach zu erklären. Zuerst müssen Sie die Funktionsweise der Implants verstehen.«
»Okay«, sagte Steve. »Schießen Sie los.«
»Die neurologischen Implants integrieren sich ins Gehirn«, begann Tyler. »Wenn Sie also nach einer bestimmten Information suchen, dann sucht der Implant nicht nur das, was Sie ihm erklärt haben, sondern durchforscht auch Ihre Gedanken im Hintergrund, also das, was Sie wirklich wollen. Irgendwie ist das wie ein sehr penibles intuitives Suchsystem. Als ich all das aufgebaut habe, suchte ich Informationen über Meteore. Ich habe nicht besonders viel Zeit dafür aufgewendet, aber ich habe mir sämtliche online vorhandenen Datenspeicher angesehen. Und dabei habe ich keinen einzigen verdammten Meteor gefunden, der mir gepasst hätte. Können Sie mir folgen?«
»Ja«, sagte Steve lakonisch.
»Na schön, als ich dasselbe mit dem Hypernet von Glalkod versucht habe, das übrigens mit unserem Internet kompatibel ist, bin ich sofort auf Connie gestoßen.«
»Connie?«, fragte Steve.
»6178 1986 DA«, antwortete Nathan. Sie befanden sich auf etwa zwölftausend Meter Höhe, und er genoss den Ausblick. »Ein Nickel-Eisen-Asteroid mit einem Durchmesser von zwei Komma ein Kilometer. Apollo.«
Apollo bedeutete, dass sein Orbit weitgehend außerhalb dem der Erde verlief, ihn aber schnitt. Die Bahnen derartiger Asteroiden blieben im Allgemeinen innerhalb
des Asteroidengürtels und reichten von außerhalb der Umlaufbahn des Mars bis innerhalb der Erdumlaufbahn.
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