Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Aufheben der Spiegel«, sagte Tyler und deutete »unter« das Schiff. Es hatte sich gedreht, so dass jetzt hinter den Spiegeln der Ausblick auf das Sternenfeld nicht mehr beeinträchtigt war. Sie hatten auch die Atmosphäre weitgehend hinter sich gelassen. »Ich hatte dafür keine vorprogrammierte Methode. Ich überlegte mir, dass wir, um Beschädigungen zu vermeiden, entweder die Breite des Gravstrahls anpassen könnten oder einen harten Punkt finden mussten. Irgendwie haben wir dann
beides getan, indem wir die Hebeenergie an einem harten Punkt maximiert haben und zugleich die leichteren Teile der Struktur gestützt haben. Sobald wir sie dann vom Boden hochgehoben hatten, haben wir sie in eine Gravblase gehüllt – sie befinden sich seit unserem Start in null G – und haben abgehoben. Der Computer hatte diese Methode nicht in seinem Programm. Jetzt hat er sie, und damit wird es beim nächsten Mal leichter sein.«
»Und wenn etwas schiefgeht?«, fragte Steve.
»Wenn die Hauptantriebsaggregate ausfallen, fallen die Spiegel, oder was wir sonst gerade anheben, einfach herunter«, sagte Tyler. »Und das könnte recht unangenehm werden. Es gibt zwei redundante Ersatzaggregate, die dieses Ding aus dem Schwerkrafttrichter heraus sicher in einer Umgebung von bis zu drei G landen können. Das basiert auf gespeicherter Energie und einer Unmenge Gravplatten, die im Notfall als Antrieb fungieren können.
Wenn ich den Kontakt zu der Monkey verliere, reichen meine Fähigkeiten aus, um die Landung persönlich vorzunehmen. Aber ich kann nicht versprechen, dass es dabei auf dem Weg in die Tiefe nicht zu einer Kollision mit einem Satelliten kommt. Aber das ist unwahrscheinlich. Die Implants und der Computer der Paw sind gut genug, um den Verkehr zu bewältigen. Und Sie können sich darauf verlassen, dass ich eine Notfallmeldung absetzen würde. Die Bodenkontrolle kann dann ja den Flugverkehr um meine Anflugbahn herum lenken. Und die würde zur nächsten ebenen Stelle führen, die ich finden kann. Schlimmstenfalls kann ich dieses Ding einfach auf dem Times Square absetzen. Und das würde weniger Mühe machen, als ein Schulflugzeug zu landen. Auf der Erde gibt es eine ganze Menge flache Stellen,
wenn man keine fünfzehnhundert Meter Landebahn braucht.
Wenn alles versagt, was verdammt unwahrscheinlich ist, wenn man bedenkt, dass man an diesem Ding seit über fünfhundert Jahren herumgebastelt und es immer wieder verfeinert hat, dann hängen wir entweder im Orbit fest, bis ein anderes Schiff vorbeikommt und uns wegholt, oder wir sind ein fallender Ziegelstein. Ich kann’s nicht ändern.«
»Wenn Sie wenigstens eine halbwegs vernünftige Pilotenausbildung hätten, glaube ich nicht, dass es ein einziges Problem gäbe«, sagte Steve mit einem Achselzucken. »Das klingt alles … einfach zu schön, um wahr zu sein.«
»Das liegt daran, weil es einfach sehr fortgeschritten ist«, meinte Tyler. »Wir werden in den nächsten fünfzig Jahren nicht imstande sein, dieses System nachzubauen. Dazu ist die Programmierung einfach zu komplex. Aber wir werden bald etwas beinahe so Gutes bauen können. Und was das Thema Pilot angeht – also, Sie können sicher sein, dass ich jemand besser Qualifizierten einstellen werde, sobald ich einen Geeigneten gefunden und dafür gesorgt habe, dass der- oder diejenige Implants bekommen hat. Man kann das alles auch ohne Implants machen, aber es ist nicht einfach.«
»Ich habe von der NASA inzwischen wirklich genug«, sagte Steve grinsend.
»In Wirklichkeit wollen Sie diesen Job nicht. Nein, ernsthaft. Die Typen in diesem Schiff werden Handlangerarbeit verrichten. Den Job will keiner der hier Anwesenden. Sie müssen in unseren Schiffen arbeiten. Ich habe gemeinsam mit Boeing und Lockheed Martin ein Projekt in Gang gebracht, um eine erste Baureihe Boden-Weltraum-Shuttles
herzustellen. Ich habe denen gleich nach meiner Rückkehr sämtliche Pläne für Energieerzeugungs- und Antriebssysteme sowie ein funktionsfähiges Triebwerk aus einem verschrotteten Frachter und einen Gravplatten-Fabber übergeben. Jetzt kratzen die sich am Kopf und reden von hundert Milliarden Dollar und zehn Jahren Entwicklungszeit. Aber ich habe denen schon gecommt, dass das überhaupt nicht infrage kommt. Wenn die nicht in Fahrt kommen, werde ich eben meine eigene Firma dafür gründen. Die reden immer noch von Leichtgewichtswerkstoffen und Nudelprogrammierung. Dabei kann man mit einem Antriebssystem und einem Gravsystem eines
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