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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Verfügung zu stellen – natürlich erst, nachdem der Vertrag ausgehandelt worden war. Auf diese Weise war er in den Besitz eines Kurierfliegers gelangt.
    Die Elefantenpriester auf Gonesh hatten noch nie einen Elefanten gesehen. Tuf klonte ihnen einige Herden. Der Abwechslung halber hatte er noch ein Paar Mastodons, ein Wollhaarmammut und einen grünen trygianischen Trompetenstoßzahnler hinzugefügt. Die Goneshi, die mit dem Rest der Menschheit keinen Handel wünschten, hatten ihn mit der altersschwachen Raumflotte entlohnt, in der ihre Vorfahren gekommen waren, um den Planeten zu besiedeln. Tuf konnte zwei Schiffe an Museen verkaufen und den Rest der Flotte an einen Schrotthändler, aber ein Schiff hatte er aus einer Laune heraus für sich behalten.
    Auf Karaleo hatte er den Gebieter des Goldleuchtenden Rudels bei einem Wetttrinken besiegt und als Entschädigung für seine Unannehmlichkeiten ein luxuriöses Löwenschiff gewonnen, obwohl der Verlierer unfreundlicherweise die meisten der prunkvollen Verzierungen aus massivem Gold entfernt hatte, bevor er es übergab.
    Die auf ihre handwerklichen Fähigkeiten so außerordentlich stolzen Artifizierer von Mhure waren von den intelligenten Minidrachen, die Tuf ihnen gegen ihre Flügelrattenplage zur Verfügung gestellt hatte, so begeistert gewesen, dass sie ihm eine Silbereisendrachenfähre mit riesigen Fledermausflügeln geschenkt hatten.
    Die Ritter von St. Christopher, deren Zufluchtsstätte ihres Charmes beraubt worden war, als sie durch riesige Flugsaurier verwüstet wurde, die sie Drachen nannten (zum Teil des Effektes wegen, zum Teil aus Mangel an Fantasie), waren gleichermaßen erfreut, als Tuf sie mit Georgen versorgte, winzigen haarlosen affenartigen Wesen, die nichts mehr liebten, als sich an Dracheneiern zu laben. Also hatten ihm auch die Ritter ein Schiff geschenkt. Es sah aus wie ein Ei – ein Ei aus Stein und Holz. Im Innern des Eidotters befanden sich tiefe gepolsterte Sitze aus geöltem Drachenleder, Hunderte fantastische Messinghebel und ein farbiges Glasmosaik anstelle des Sichtschirmes. Die hölzernen Wände waren mit riesigen handgewebten Wandbehängen verkleidet, auf denen die großen Heldentaten der Ritter abgebildet waren. Das Schiff war natürlich nicht funktionstüchtig – der Sichtschirm zeigte keine Sicht, die Messinghebel bewirkten nichts, und das Lebenserhaltungssystem konnte kein Leben erhalten. Tuf nahm es trotzdem an.
    Und so war es immer weitergegangen, hier ein Schiff und dort ein Schiff, bis sein Landedeck aussah wie ein interstellarer Schrottplatz. Daher stand Tuf eine große Auswahl der unterschiedlichsten Raumschiffe zur Verfügung, als er beschloss, nach S’uthlam zurückzukehren.
    Schon vor langer Zeit war er zu der Erkenntnis gelangt, dass es unklug wäre, mit der Arche selbst zurückzukehren. Schließlich hatte die Planetare Verteidigungsflottille mit allen Mitteln versucht, das Saatgutschiff zu konfiszieren, als er das s’uthlamesische System verlassen hatte. Die S’uthlamesen waren ein hochentwickeltes und technologisch anspruchsvolles Volk, das seine Kriegsschiffe in den fünf Standardjahren, seit Tuf das letzte Mal unter ihnen geweilt hatte, zweifelsohne wesentlich verbessert hatte. Daher war ein Erkundungsflug dringend geboten. Glücklicherweise hielt Haviland Tuf sich für einen Meister der Verkleidung.
    In der kalten, leeren Dunkelheit des interstellaren Raums ein Lichtjahr von S’uthlam entfernt ging er mit der Arche auf Unterlichtgeschwindigkeit und fuhr zum Landedeck hinunter, um seine Flotte zu inspizieren. Schließlich entschied er sich für das Löwenschiff. Es war lang und flink, der Sternenantrieb und die Lebenserhaltung waren funktionstüchtig, und Karaleo war weit genug von S’uthlam entfernt, sodass Handelsbeziehungen zwischen beiden Planeten unwahrscheinlich waren. Daher würden eventuelle Schwachstellen seines Schwindels höchstwahrscheinlich unbemerkt bleiben. Bevor er ablegte, verlieh Haviland Tuf seiner milchweißen Haut eine tiefe bronzefarbene Tönung, versteckte seinen langen haarlosen Schädel unter einer Perücke, die ihm zu einem formidablen rotgoldenen Bart und einer wilden Mähne verhalf, klebte sich buschige Augenbrauen an und drapierte um seine massige, dickbäuchige Gestalt alle möglichen grell leuchtenden Pelze (synthetisch) und goldene Ketten (in Wirklichkeit quasigolden), bis er nicht mehr von einem karaleonischen Edelmann zu unterscheiden war. Die meisten seiner Katzen blieben in

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