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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Ihre Ankunft zu warten.«
    »In der Tat?«, sagte Haviland Tuf.
    »Warum, denken Sie, kreist das Geschwader Sie ein?«, fragte Ober.
    »Als herzliche Willkommensgeste, hatte ich gehofft. Als freundliche Eskorte mit Ehrerweisungen, Salutschüssen und Geschenkkörben voller praller, frischer Gewürzpilze. Ich muss feststellen, dass diese Vermutung leider falsch war.«
    »Dies ist meine dritte und letzte Warnung, Tuf. Wir werden in weniger als fünf Standardminuten in Reichweite sein. Ergeben Sie sich jetzt, oder Sie werden vernichtet.«
    »Sir«, sagte Tuf. »Bevor Sie einen furchtbaren Fehler begehen, konsultieren Sie bitte Ihre Vorgesetzten. Ich bin mir sicher, dass hier ein bedauernswerter Kommunikationsfehler vorliegt.«
    »Sie wurden in Abwesenheit für schuldig befunden, ein Krimineller, ein Ketzer und ein Feind des Volkes von S’uthlam zu sein.«
    »Ich verstehe nicht«, protestierte Tuf.
    »Vor zehn Jahren sind Sie der Flotte entkommen, Tuf. Denken Sie nicht einmal daran, es erneut zu versuchen. Die s’uthlamesische Technologie steht nicht still. Unsere neuen Waffen werden die veralteten Schutzschilde, die Sie da haben, in Stücke schießen, das verspreche ich Ihnen. Unsere führenden Historiker haben Ihr schwerfälliges ÖIK -Relikt eingehend erforscht. Ich habe die Simulationen selbst überwacht. Es ist alles für Ihren Empfang vorbereitet.«
    »Ich möchte nicht undankbar erscheinen, aber es war völlig unnötig, sich solche Mühe zu geben«, sagte Tuf. Er schielte auf die Bildschirmreihen entlang der Konsolen an beiden Seiten des langen, schmalen Raumes und studierte die Phalanx der s’uthlamesischen Kriegsschiffe, die sich schnell um die Arche schloss. »Wenn diese unbegründete Feindseligkeit ihren Ursprung in den Geldern hat, die ich dem Hafen von S’uthlam noch schulde, so seien Sie versichert, dass ich in der Lage bin, meine Verbindlichkeiten umgehend zu begleichen.«
    »Zwei Minuten«, sagte Wald Ober.
    »Außerdem bin ich durchaus bereit, Ihnen meine Dienste zu einem äußerst günstigen Preis anzubieten, sollte S’uthlam weitere ökologische Hilfe benötigen.«
    »Wir haben genug von Ihren Diensten. Eine Minute.«
    »Es sieht so aus, als bliebe mir nur noch eine einzige Möglichkeit«, sagte Haviland Tuf.
    »Sie ergeben sich also?«, fragte der Kommandant misstrauisch.
    »Das nicht gerade«, antwortete Haviland Tuf. Er streckte den Arm aus, strich mit seinen langen Fingern über eine Reihe holografischer Tasten und fuhr die uralten Schutzschilde der Arche hoch.
    Wald Obers Gesicht war hinter seiner Maske verborgen, aber es gelang ihm, ein verächtliches Schnauben von sich zu geben. »Imperiale Schilde der vierten Generation, dreifache Redundanz, Frequenzüberlappung, alle Schildphasen vom Schiffscomputer koordiniert. Der Rumpf mit Hartlegierung gepanzert. Ich sagte Ihnen doch, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben.«
    »Ihr Wissensdurst ist bemerkenswert«, sagte Tuf.
    »Die nächste sarkastische Bemerkung aus Ihrem Mund könnte Ihre letzte sein, Händler, also sollten Sie sich genau überlegen, was Sie sagen. Wir wissen genau, was Sie zu bieten haben, und wir wissen bis zur vierzehnten Stelle nach dem Komma, welche Schäden ein ÖIK -Saatschiff überstehen kann. Wir sind in der Lage, Ihnen mehr zu verpassen, als Sie verkraften können.« Er drehte den Kopf. »Feuerbereitschaft!«, bellte er in Richtung seiner unsichtbaren Untergebenen. Als sich sein dunkel behelmtes Gesicht wieder Tuf zuwandte, fügte Ober hinzu: »Wir wollen die Arche , und Sie können uns nicht daran hindern, sie zu bekommen. Dreißig Sekunden.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, sagte Tuf ruhig.
    »Die Leute werden auf mein Kommando feuern«, sagte Ober. »Wenn Sie es wünschen, zähle ich Ihnen die letzten Sekunden Ihres Lebens vor. Zwanzig. Neunzehn. Achtzehn …«
    »Ich habe selten ein derart energisches Zählen gehört«, sagte Tuf. »Bitte lassen Sie sich durch meine beunruhigenden Neuigkeiten nicht stören.«
    »… Vierzehn. Dreizehn. Zwölf.«
    Tuf faltete die Hände über dem Bauch.
    »Elf. Zehn. Neun.« Ober schaute nervös zur Seite, dann wieder auf den Bildschirm.
    »Neun«, bemerkte Tuf. »Eine schöne Zahl. Sie wird für gewöhnlich von der Acht gefolgt, dann von der Sieben.«
    »Sechs«, sagte Ober. Er zögerte. »Fünf.«
    Tuf wartete gelassen.
    »Vier. Drei.« Er hielt inne. »Was für beunruhigende Neuigkeiten?«, brüllte er in den Bildschirm.
    »Sir«, sagte Tuf, »wenn Sie schon brüllen müssen,

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