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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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war es auch für eine gewisse Zeit. Aber es wurde schnell langweilig. Bereits nach zwei Plagen war klar, dass ich keinen Gegner von Bedeutung hatte, dass Sie, Moses, nichts hatten, was mich überraschen konnte. Meine Ziele waren erreicht – ich hatte das Volk der Stadt der Hoffnung zurückbekommen, und der Rest würde nur noch ein bedeutungsloses Ritual sein. Ich habe stattdessen entschieden, es zu beenden.
    Geh, Moses, und plage nicht mehr. Ich bin fertig mit dir.
    Und Sie, Jaime Kreen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Charitaner keine weitere Rache nehmen. Sie werden noch genug Siege erringen. In einer Generation werden seine Kultur und seine Religion und seine Art zu leben am Ende sein.
    Denken Sie daran, wer ich bin, und erinnern Sie sich daran, dass Dax Ihre Gedanken lesen kann. Sollte die Arche wieder hier vorbeikommen und sich herausstellen, dass Sie mir nicht gehorcht haben, wird es so sein, wie ich es Ihnen gezeigt habe. Die Plagen werden über Ihren kleinen Planeten kommen, bis darauf nichts mehr am Leben ist.«
    Jaime Kreen beförderte Moses in der Greif zu seinen Leuten zurück und holte dann – auf Tufs Anweisung hin – vierzigtausend Standards von Rej Laithor, um sie zur Arche zu bringen. Haviland Tuf traf ihn auf dem Landedeck, hatte Dax auf dem Arm und nahm seine Bezahlung mit einem einzigen würdevollen Blinzeln entgegen.
    Jaime Kreen war nachdenklich. »Sie bluffen doch nur, Tuf«, sagte er. »Sie sind kein Gott. Das waren nur Simulationen, die Sie uns gezeigt haben. Sie haben das alles gar nicht getan. Aber Sie können einen Computer programmieren, alles zu zeigen.«
    »In der Tat«, sagte Haviland Tuf.
    »In der Tat«, sagte Jaime Kreen etwas entspannter. »Sie haben Moses zu Tode geängstigt, aber Sie haben mich nicht eine Minute lang mit Ihrer kleinen Show beeindruckt. Der Hagel hat Sie verraten. Bakterien, Krankheiten, Seuchen – all das entspricht den Möglichkeiten der ökologischen Kriegsführung. Vielleicht sogar diese Dunkelheitskreatur, obwohl ich glaube, dass Sie sich das ausgedacht haben. Aber Hagel ist ein meteorologisches Phänomen, das hat nichts mit Biologie oder Ökologie zu tun. Sie haben einen Fehler gemacht, Tuf. Aber es war ein netter Versuch, und es wird Moses zur Bescheidenheit zwingen.«
    »Bescheidenheit«, stimmte Haviland Tuf zu. »Ich hätte noch etwas zögern und sorgfältiger planen sollen, bevor ich versuche, einen Mann von Ihrem Wahrnehmungsvermögen und Ihrem Scharfsinn zu täuschen, ohne Zweifel. Jedes Mal durchschauen Sie meine kleinen Pläne.«
    Jaime Kreen kicherte. »Ich habe hundert Standards gut, weil ich Moses hinauf- und hinuntergebracht habe.«
    »Sir«, sagte Haviland Tuf. »Ich würde eine solche Schuld nie vergessen. Es ist nicht notwendig, mich zu drängen.« Er öffnete die Kiste, die Kreen von Charity nach oben gebracht hatte, und zahlte ihm einhundert Standards aus. »Sie werden in Sektion neun eine passende Luftschleuse finden, gleich hinter der Tür mit der Aufschrift ›Klimakontrolle‹.«
    Jaime Kreen runzelte die Stirn. »Luftschleuse? Was soll das heißen?«
    »Sir«, sagte Haviland Tuf. »Ich hätte gedacht, dass es offensichtlich ist. Ich meine eine Luftschleuse, eine Vorrichtung, durch die Sie die Arche verlassen können, ohne dass meine kostbare Atmosphäre mit Ihnen entweicht. Da Sie kein Raumschiff haben, wäre es töricht, die große Luftschleuse hier zu benutzen. Eine kleine Personenschleuse ist, wie ich sagte, in Sektion neun zu finden.«
    Kreen schaute entsetzt drein. »Sie wollen mich über Bord werfen?«
    »Nicht die beste Wortwahl«, sagte Haviland Tuf. »Das klingt so hart. Allerdings kann ich Sie kaum an Bord der Arche behalten, und wenn Sie in einem meiner Shuttles abreisen würden, wäre niemand da, der es zu mir zurückbringen könnte. Ich kann es mir nicht leisten, einen so wertvollen Ausrüstungsgegenstand für Ihre persönlichen Annehmlichkeiten zu opfern.«
    Kreen runzelte die Stirn. »Die Lösung Ihres Dilemmas ist einfach. Wir werden beide an Bord der Greif gehen. Sie werden mich hinunter nach Port Faith bringen. Dann kehren Sie zu Ihrem Schiff zurück.«
    Haviland Tuf streichelte Dax. »Interessant«, sagte er. »Ich glaube sogar, dass es funktionieren könnte. Sie verstehen natürlich, dass eine solche Fahrt mit gewissen Unannehmlichkeiten für mich verbunden ist. Zweifellos sollte ich etwas dafür erhalten.«
    Jaime Kreen starrte eine Minute lang in das ruhige, weiße Gesicht von Haviland Tuf, dann seufzte er und

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