Playboy mit Herz
gesagt, keine Bedingungen? War der Vorschlag nicht von ihm gekommen, die fazenda für sie zu kaufen?
Auf seiner Wange begann ein Muskel zu zucken. Ja, es war seine Idee gewesen. Dennoch hatte er das Recht auf ein paar Antworten. Wieso war sie nach Brasilien zurückgekehrt? Wieso wollte sie dieses heruntergekommene Desaster überhaupt haben? Wieso war die Zwangsversteigerung von der Bank angesetzt worden?
Und vor allem … wieso bildete sich ein hässlicher Widerling wie Ferrantes ein, er hätte ein Recht auf sie?
Der Muskel zuckte stärker. Und dann war da noch die größte Frage überhaupt: Wieso war sie bei seinem Kuss derart dahingeschmolzen? Zum Teufel, warum hatte er sie eigentlich geküsst? Er schaute nie zurück, die Vergangenheit war vorbei …
„He, Amerikaner!“ Ferrantes trat grinsend aus dem Haus, auch wenn sein Magen höllisch schmerzte. „Sie haben einen anständigen Schwinger für einen Yankee.“
Dante zuckte die Schultern. „Keine Ursache.“
Der andere Mann lachte trocken auf. „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Orsini. Ihr Schlag hat mir Zeit zum Nachdenken gegeben. Dass zwei vernünftige Männer sich wegen einer solchen Frau prügeln …“
Dante kniff die Augen zusammen. „Sagte ich nicht bereits, Sie sollten Ihre Worte genau abwägen?“
Ferrantes hob beschwichtigend die Hände. „Glauben Sie mir, meu amigo , Sie können die Frau haben.“ Ein listiges Lächeln zuckte um seine Lippen. „Ich schulde Ihnen sogar Dank. Sie haben mich davor bewahrt, eine Menge Geld zu verschwenden.“
Dante verschränkte die Arme vor der Brust. „Immer gern zu Diensten.“
„Und den Rest meines Lebens.“
Wovon, zum Teufel, redete der Mann?
„Und deshalb, senhor , werde ich den Gefallen jetzt erwidern.“ Ferrantes schaute sich übertrieben vorsichtig um und senkte seine Stimme. „Bevor Sie zu tief drinstecken, sollten Sie der Lady eine Frage stellen.“
„Ich glaube nicht, dass ich Ihren Rat brauche …“
„Oder fragen Sie den advogado . Vielleicht sagt er Ihnen ja die Wahrheit über seine charmante Klientin.“
Ein kalter Schauder lief Dante über den Rücken. Lass dich nicht einwickeln, warnte er sich, dennoch konnte er den Köder nicht ignorieren. „Was soll das heißen, Mann?“
André Ferrantes ließ die geheuchelte Kameraderie fallen. „Fragen Sie de Souza, in wessen Bett Ihre Gabriella geschlafen hat, bevor Sie hier auftauchten und sie sich ausgerechnet hat, dass Ihr Bett ihr mehr einbringt.“
Er hatte Ferrantes an die Gurgel gehen wollen. Nur der Stolz hatte ihn aufgehalten.
Warum dem Mann den Triumph gönnen?, dachte Dante Stunden später, als er über die schmale Straße raste, die tiefer und tiefer ins Hinterland führte.
Schlimm genug, dass Gabriella ihn vor allen zum Narren gehalten hatte, einschließlich des Anwalts, der über ihr Spiel genau Bescheid wusste. Und des Auktionators, der sich wahrscheinlich noch immer die Hände über den Preis rieb, den er eingefahren hatte. Und den anderen Männern dort im Raum, die alle wussten, dass sie mit Ferrantes schlief.
Nicht, dass es ihn kümmerte, wenn sie mit einem anderen Mann schlief, er hatte keine Ansprüche auf sie, aber … mit Ferrantes? Sie wollte die Ranch so sehr, dass sie sich von diesem Widerling betatschen ließ? Dass sie unter ihm lag, die Schenkel für ihn spreizte, sich von ihm in Besitz nehmen ließ …?
Er verzog abfällig den Mund. Die Lady hatte wirklich Nerven! Die Ohrringe, die er damals für sie gekauft hatte, waren ein kleines Vermögen wert gewesen. Aber sie hatte sie nicht angerührt, so als wäre sie sich zu gut dafür, ein teures Geschenk von einem Liebhaber anzunehmen … gut, einem Exliebhaber.
Eine Ranch war da offensichtlich schon etwas anderes.
Der Wagen rumpelte durch ein Schlagloch und begann zu schlingern. Dante musste mit aller Kraft gegensteuern, um ihn wieder auf die Spur zu bringen.
Kein Wunder, dass Ferrantes seinen feisten Arm um ihre Taille geschlungen hatte. Kein Wunder, dass er protestiert hatte, als Dante sie küsste. Und durchgedreht war, als sie den Kuss auch noch erwiderte.
Nur, das hatte sie gar nicht getan. Jetzt wusste er das.
Alles reines Kalkül. Die Lady hatte die Chance gesehen, diese nutzlosen Morgen Land in ihre Finger zu bekommen, ohne länger die Beine für Ferrantes breit machen zu müssen.
Ein Bild, so erotisch und heiß, dass es alles andere ausblendete, blitzte in Dantes Kopf auf.
„Verflucht!“, knurrte er und trat das Gaspedal durch.
Was
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