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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Bevor er in die Staaten zurückflog, würde er sie zur Rede stellen! Denn ganz gleich, was er sich auch einredete … Wenn er abflog, würde er mit eingezogenem Schwanz das Feld räumen.
    Niemals, dachte er grimmig. Nicht er!
    Dante riss das Steuer nach links und fuhr auf das Haus zu.

4. KAPITEL
    Langsam stieg Gabriella die Treppe herunter, müde und abgekämpft nach dem langen Tag.
    Endlich war Ruhe ins Haus gekehrt. Selbst Yara war gegangen, sie hatte Eigenes zu erledigen.
    Gabriella wollte auch allein sein. In diesem Haus lebten so viele Erinnerungen, schlechte, aber auch gute. Heute Abend würde sie sie noch einmal für sich sammeln.
    Sie ging von Zimmer zu Zimmer, schaltete überall Licht ein. Noch vor dem Morgengrauen war sie aufgestanden. Für das Land konnte sie nichts tun, das unter den Jahren der Vernachlässigung litt, aber hier im Haus konnte sie Ordnung halten, putzen und polieren, so als würde sie Gesellschaften geben. Lächerlich. Waren doch die einzigen Leute, die noch kamen, diejenigen, die ihr das Haus wegnehmen wollten.
    Der Bankmanager. Der Auktionator. Ihr Anwalt. Der ihr ständig tröstend auf die Schulter klopfte und versicherte, wie leid es ihm tue, aber dass er keinen Weg gefunden hatte, um ihr zu helfen.
    Und André Ferrantes.
    Ihr schauderte. Allein bei dem Gedanken an Ferrantes packte sie das Grausen. Er war natürlich auch gekommen. Seit sie auf die fazenda zurückgekehrt war, verfolgte er sie, wie ein Wolf, der Witterung aufgenommen hatte. So viele tröstende Worte, so viel Anteil nehmendes Kopfschütteln, so viele bedauernde Seufzer.
    Nichts davon hatte das lüsterne Glitzern in seinen kleinen Augen kaschieren können. Oder die Art, wie er sich gierig mit der Zunge über die fleischigen Lippen fuhr, jedes Mal, wenn er sie ansah.
    Heute hatte er also zum Sprung angesetzt. Hatte seinen dicken Arm um sie geschlungen, hatte jedermann wissen lassen, dass er, wenn er die Ranch kaufte, sie gleich mitkaufen würde, so als gehöre sie zum Inventar.
    Niemals, dachte sie grimmig, griff ein Sofakissen und schüttelte es wütend auf. Sosehr sie dieses Land und dieses Haus auch wollte, eher würde sie auf der Straße schlafen, bevor sie in Ferrantes’ Schuld stand. Oder sich in sein Bett legte.
    Und dann das Wunder. Gleich zwei Wunder. Erst Dantes Stimme zu hören und dann, ihn zu sehen. Groß und beeindruckend in der Halle, mit entschlossener Miene. Für einen Moment hatte sie sich erlaubt zu glauben, er wäre ihretwegen hier. Weil er nach ihr gesucht hatte, weil er sie noch immer wollte.
    Gabriella hielt das Kissen mit beiden Armen an die Brust gepresst und schloss die Augen.
    Wie dumm. Wie albern.
    Er war hier, mehr nicht. Die Gründe kannte sie nicht, wusste nur, dass es nichts mit ihr zu tun hatte. Dennoch hatte sein Hiersein sie gerettet. Er hatte die fazenda gekauft. Für sie. Zumindest hatte er das gesagt.
    Aber bis jetzt war es noch nicht passiert. Er war nicht in der Kanzlei gewesen, um die Papiere zu unterzeichnen. Stattdessen war er verschwunden.
    De Souza hatte keine Ahnung, wo er war.
    „Vielleicht ist er nach New York zurückgeflogen“, hatte der Anwalt gemutmaßt und mit den Schultern gezuckt. „Ich habe nichts von ihm gehört, senhorita , nicht mehr, seit der, äh, Meinungsverschiedenheit mit Senhor Ferrantes.“
    Meinungsverschiedenheit? Fast hätte Gabriella laut gelacht. So nannte man das also, wenn zwei Männer aufeinander losgingen? Sie war geflohen, aus Angst vor den Konsequenzen, aus Angst, Ferrantes könnte als Sieger hervorgehen …
    Sie war in ihren Räumen geblieben, bis de Souza sie gerufen hatte. Jeder sei fort, hatte er sie wissen lassen, auch der senhor aus Amerika.
    „Und wie … wie ist der Kampf ausgegangen?“
    „Senhor Orsini hat gewonnen“, hatte der Anwalt lächelnd geantwortet und war dann schnell wieder nüchtern geworden. „Er und Ferrantes haben aber noch miteinander geredet, und danach ist der senhor sehr schnell davongefahren.“
    Ohne die Papiere zu unterschreiben. Ohne das „Keine Bedingungen“-Versprechen zu halten.
    Warum? Seit Stunden quälte sie sich mit der Frage, ohne zu einer Antwort zu gelangen. Die Sorge nagte an ihr, dass der Machismo Dantes anfangs durchaus anständige Absichten zunichte gemacht hatte.
    Dieser Kuss. Dieses Verlangen.
    Als wäre überhaupt keine Zeit vergangen, seit sie ein Paar gewesen waren. Als ob sie noch immer ihm gehöre. Nicht, dass sie je ihm gehört hätte, aber solange sie zusammen gewesen waren, hatte er

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