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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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geschafft und …« Er ist ganz aufgeregt und wird fast rot.
    »Entspann dich, war nur ein Scherz«, versichere ich ihm. »Aber ernsthaft, wie machst du das? Warum fällt es dir so leicht, so was zu verstehen?«
    Er spielt mit seiner Kaffeetasse herum. »Ich weiß nicht. Aber du musst bedenken, dass ich ein Jahr mehr an Erfahrung habe.«
    »Stimmt.« Ich halte inne. »Das Prüfungssystem hier ist ziemlich seltsam, nicht? Bei uns zu Hause haben wir immer am Ende des Semesters Prüfungen, aber ihr müsst alle auf einmal machen.«
    Will nickt langsam, als ob der Gedanke ihn total erschöpft. »Im Sommer schreibe ich acht Klausuren von jeweils mindestens drei Stunden. Die sind über einige Wochen verteilt, aber das ist es dann, das ist dann mein ganzer Universitätsabschluss. «

    Ich bekomme den Mund nicht wieder zu. »Wenn du also einen Tag verhaust …?«
    »Dann bin ich geliefert.« Er wirkt so einsam und verzweifelt, dass ich ihn in die Arme nehmen möchte.
    »Aber du wirst das gut hinkriegen.« Ich versuche die Stimmung zu heben. »Nur Dumpfbacken wie ich müssen sich Sorgen machen.«
    »Du bist nicht dumm«, weist er mich zurecht. »Diese Art zu denken, ist dir nur nicht vertraut.«
    »Ich wünschte, das wäre so einfach, aber bei Elliot …« Ich schüttele den Kopf. »Ich weiß nicht, was sie will.«
    Will zögert. »Ihre Bücher hast du doch gelesen, oder?«
    Ich schüttele den Kopf. »Das solltest du tun.« Er lächelt mich wieder schief an. »Eine lange Tirade über den Verrat am Feminismus, den die neue Generation begeht. Darüber, dass jedes Mädchen in einem kurzen Rock Jahrzehnte feministischen Kampfes unterminiert – und solche Sachen.«
    »Und das glaubst du?« Voller Unbehagen rutsche ich auf meinem Stuhl herum. Wenn wir uns zwei Stunden früher getroffen hätten …
    Aber zum Glück lacht Will nur. »Elliot vereinfacht zu stark. Aber sie ist ziemlich kompromisslos. Alles oder nichts, könnte man sagen.«
    Ich seufze. »Na ja, jetzt reicht’s aber. Ich glaube, ich hab jetzt genügend Notizen, um meinen Essay zusammenzukriegen. Erzähl mir von dir, was machst du, wenn du Spaß haben willst?«
    »Spaß?« Er schnaubt. »Wie schon gesagt, ich bin Prüfungskandidat.
Bis nach dem Examen ist das hier all der Spaß, den ich kriegen kann.«
    »Irgendwas musst du doch zur Entspannung machen«, bohre ich, damit das Gespräch vorankommt. »Du bist doch kein Roboter.«
    »Also.« Er zögert. »Wahrscheinlich hältst du mich für einen Loser …«
    »Bestimmt nicht. Sag schon.«
    »Ich spiele Scrabble«, gesteht Will. Er sieht so süß aus, ich muss versuchen, nicht zu lachen.
    »Scrabble?«, wiederhole ich zweifelnd.
    »Siehst du, hab ich dir doch gesagt.« Er seufzt.
    »Nein! Das ist … interessant. Mir ist noch nie jemand über den Weg gelaufen, der das mochte. Meine Freunde stehen nicht auf solche Sachen.« Ein Understatement. Wenn Morgan hier wäre, würde sie jetzt zusammenbrechen, aber Wills Geständnis hat so was Rührendes. Die Typen, die ich zu Hause kenne, würden mir nie so was erzählen, weil es ja sein könnte, dass sie sich damit bei mir ihre Chancen versauen, aber Will hat so gar nichts von einem Aufreißer.
    »Und warum gefällt dir das?« Ich sehe ihn mir genau an. Er hat die Ärmel hochgeschoben und blasse Unterarme enthüllt, während er auf der Stuhlkante hockt.
    Die Antwort lässt lange auf sich warten. »Ich glaube … ich glaube, ich finde es entspannend. Es hat eine Ordnung, ein Muster. Ich muss an nichts anderes denken als an die Buchstaben auf dem Brett.« Er wirft mir ein kleines, verlegenes Lächeln zu. »Erbärmlich, ich weiß.«

    »Gar nicht!«, sage ich bestimmt. »Jedenfalls machst du was. Wenn ich mich entspannen will, hänge ich nur vor dem Fernseher rum.« Plötzlich fällt mir ein, dass Will eine ganze Menge mit Emily, Königin der Ordnung, gemein hat. Und dann sehe ich, wie spät es ist.
    »Frak!«
    Will wird munter. »Du guckst Battlestar Galactica?«
    »Ja, verdammt.« Ich grinse. »Hab ein total schlechtes Gewissen deswegen, aber vor einer Weile hab ich zufällig eine Episode gesehen und seitdem bin ich süchtig.« Ich glaube, in seinen Augen lebt neue Bewunderung für mich auf und ich frag mich, warum ich das nicht früher erwähnt habe. Sci-fi-Serien sind ein hervorragendes Thema, wenn man sich mit Nerds anfreunden möchte.
    »Aber jetzt muss ich los. Ich will noch in die Bibliothek, ehe sie schließt.«
    »Klar.« Will steht auf. »Also, war schön, dich

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