Ploetzlich Vater
dass er ohne sie verloren wäre. Jetzt, entschied er, würde er einfach den Moment genießen und das Gefühl auskosten, sie in seinen Armen zu halten und zu wissen, dass sie ihn so liebte, wie er war, und das hoffentlich noch jahrelang tun würde.
Er, Jill und Ryan würden zusammen noch viele Abenteuer erleben.
Er musste Jill mit zum Nacktbaden nehmen, ehe Ryan alt genug war, um zu erkennen, dass seine Eltern nur Unfug im Kopf hatten. Er würde den Rest seines Lebens damit verbringen, ihre Rezepte zu testen, und anfangen, Schokoladensoufflé zu mögen.
Das Leben könnte nicht besser werden, als es jetzt gerade war.
Epilog
Neun Monate später
Jill und Derrick hätten sich keinen schöneren Tag für ihre Hochzeit wünschen können.
Die Sonne schien, nur einige wenige Wolken zogen über den Himmel, und obwohl es für Mai ungewöhnlich warm war, kühlte eine sanfte Brise die Gäste ein wenig ab. Der idyllische Ponyhof der Baylors bot den idealen Rahmen und sorgte für eine entspannte und sorgenfreie Atmosphäre. Als Jill in ihrem knielangen, schulterfreien Chiffonkleid den grasbewachsenen Mittelgang entlangschritt, hielt sie sich an Phil Baylors Arm fest. Sie war dankbar, ihn an ihrer Seite zu haben, und dafür, ihn Dad nennen zu können. Ihre Eltern waren erschüttert von Lauras Entscheidung, mit ihrer Band um die Welt zu reisen, und gaben Jill die Schuld daran. Deshalb hatten sie alle Einladungen zur Hochzeit abgelehnt. Ehe er sie an seinen Sohn übergab, blickte Jill schnell hinüber zu Phil und sah Tränen in seinen Augen und seine von jahrzehntelanger Liebe weiche Gesichtszüge.
Sie küsste ihn auf die Wange und dankte ihm für alles. Dann drehte sie sich zu Derrick um. Ohne dass es geplant war oder so geübt worden wäre, schlang er seine Arme um sie und küsste sie, während sein Vater sich neben seine Mutter setzte.
Ehe sie zu Sandy und Aaron traten, die mit dem Pfarrer unter dem weinumrankten Spalier standen, schaute Derrick Jill tief in die Augen und sagte: „Wie schaffst du es nur, mit jedem Tag noch schöner zu werden?“
Sie antwortete mit einem Lächeln und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände. „Du bist nicht fortgelaufen“, sagte sie halb im Scherz. „Danke.“
„Nicht einmal die ganzen Ponys, die da drüben stehen, hätten mich von hier wegbringen können.“
Sie lächelte. „Keine kalten Füße oder weiche Knie?“
„Meinem Knie geht es so gut wie noch nie“, log er, schließlich hatte sie schon gehört, dass er heute Morgen sein Knie hatte kühlen müssen. „Und wie ist es mit dir?“, fragte er. „Bist du aufgeregt? Hast du vor, in Ohnmacht zu fallen, damit ich dich den restlichen Weg tragen muss?“
„Könntet ihr beiden jetzt endlich weitermachen?“, hörte man Zoey von einem der vielen Klappstühle aus rufen, die vor dem Spalier standen, unter dem sie ihr Ehegelübde sprechen würden.
„Jetzt lass sie doch“, warf Jake ein und versuchte, seine Schwester zum Schweigen zu bringen.
„Spinnst du? Wir sitzen hier sonst noch den ganzen Tag.“
„Hör nicht auf sie“, sagte Derrick. „Ich glaube, wir sollten uns Zeit lassen.“
„Um deine Geschwister zu ärgern?“
„Nein, ich glaube, wir sollten uns Zeit lassen und jede Sekunde dieses Tages genießen. Wenn du dich umschaust, Jill, was siehst du?“
Sie sah hinüber zu der Wiese, auf der die Ponys grasten, und zu Hank, der nicht sehr glücklich darüber zu sein schien, den ganzen Tag angeleint zu sein. Ihr Blick schweifte über die Gäste, dann sah sie wieder Derrick an. „Ich sehe Liebe.“
„Und was riechst du?“
Sie schloss die Augen und atmete tief ein. „Ich rieche Heu und warmen Himmel.“
Er schnupperte. „Ich rieche Ponys … und ich hege den Verdacht, dass Mom ein paar ihrer Schinkenbrötchen auf das Büfett geschmuggelt hat.“
Jill lachte. Er drückte ihre Hand, vielleicht war er nervös, doch eigentlich glaubte Jill das nicht. Derrick Baylor schien diesen Moment wahrhaftig auskosten zu wollen.
„Wir können euch nicht hören!“, rief Zoey, ehe ihr jemand die Hand auf den Mund legte.
Derricks Blick hielt den ihren, und Jill musste sich kneifen, um sicherzugehen, dass sie nicht träumte. Ihr zukünftiger Ehemann sah in seinem maßgeschneiderten Anzug fabelhaft aus, doch sie wusste, dass er liebend gerne in etwas Bequemeres schlüpfen würde. Sie würde den Vater ihres Sohnes heiraten, den Mann, den sie liebte. Besser konnte das Leben nicht werden. Sie würden den Rest
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