Ploetzlich Vater
ihres Lebens haben, um zu leben, zu lieben und zu lernen, während sie zusahen, wie ihr Sohn aufwuchs.
„Jeder Tag wird ein Abenteuer sein“, sagte er. „Und auch jede Nacht“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Sie lachte wieder.
„Ich bin bereit, es zu tun“, erklärte er. „Du auch?“
„Ja.“
Sie drehten sich zu dem Spalier um. Auf der einen Seite stand Sandy als Brautjungfer, auf der anderen der Trauzeuge, Aaron. Zehn Minuten später war es vollbracht. Die Zeremonie war kurz, aber schön. Sie hatten sich entschieden, ein eigenes Ehegelübde zu schreiben, in dem sie einander versprachen, sich bis ans Ende aller Zeiten zu vertrauen und zu lieben.
Dann waren sie offiziell Mann und Frau.
Derrick und Jill standen Hand in Hand auf der Anhöhe des Ponyhofs der Familie und wandten sich der Menge zu, die aus einem Großteil von Arcadia zu bestehen schien.
„Meine Damen und Herren“, hob der Pfarrer die Stimme. „Mr und Mrs Baylor!“
Die Gäste standen auf und klatschten, während die Frischvermählten den Mittelgang hinuntergingen.
Jills Blick schweifte über die vertrauten Gesichter. Da waren Aaron und Maggie. Die beiden hatten vor sechs Monaten geheiratet und sahen sehr glücklich aus. Sie sah Helen und Phil und alle von Derricks Geschwistern. Sie schätzte sich glücklich, ein Teil dieser Familie zu sein.
Jill und Derrick unterhielten sich mit ihren Gästen, die langsam zum Büfett strömten. Zwölf lange Tische waren mit dem unterschiedlichsten Essen bedeckt. Helen Baylor hatte strengste Anweisung, das Kochen heute anderen zu überlassen. Sie durfte keinen Fuß in die Küche setzen, denn keines ihrer Kinder wollte an so einem besonderen Tag ihre Schinkenbrötchen auf dem Büfett sehen.
Für die Kinder gab es Spiele im Freien wie Hufeisenwerfen und Sackhüpfen. In der Scheune fing die Band an zu spielen, und Musik wehte zu ihnen herüber. Der Teich war voll mit Fischen, und es gab Angeln und Köder für diejenigen, die ihr Glück versuchen wollten.
Die fünfstöckige Hochzeitstorte stand einsam auf einem Tisch im Schatten. Jede Etage wies eine Lieblingsgeschmacksrichtung von Jill oder Derrick auf. Es gab auch einen Extratisch für den Nachtisch, auf dem sich bald schon Schokoladensoufflés, Möhrenküchlein mit cremiger Glasur und selbst gemachtes Vanilleeis aneinanderreihen würden.
Garrett und seine Frau Kris hatten während der Zeremonie auf Ryan und Bailey aufgepasst. Bailey stand in ihrem Laufstall, und Ryan saß aufrecht daneben. Er war wie hypnotisiert von Lexi, die die beiden mit Barbie und Ken unterhielt, indem sie sie vor ihnen tanzen ließ.
Als alle dem Brautpaar gratuliert hatten, wurde Derrick von einigen seiner Brüder beiseitegezogen, sodass Sandy und Jill sich selbst überlassen blieben.
„Ich glaube, man kann dir jetzt gratulieren, schließlich ist es für einen Rückzieher zu spät“, stichelte Sandy.
Sie umarmten sich, dann löste sich Jill von ihr und fragte: „Wo ist denn eigentlich Connor?“
„Ich habe keine Ahnung“, gab Sandy zu, in ihrer Stimme schwang Bedauern mit. „Ich habe ihn zuletzt vor drei Tagen gesehen, und ich bin mir sicher, dass ich ihn jetzt endgültig verschreckt habe.“
„Er kommt nicht zu der Hochzeit seines eigenen Bruders?“
„Sieht so aus.“ Sandy zuckte mit den Achseln, doch Jill sah, dass sie hinter dieser Geste ihren Schmerz verstecken wollte.
„Was hast du getan?“
„Ich habe den Fehler gemacht, ihm zu sagen, was ich für ihn empfinde. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe.“
„Oh.“
„Es ist besser so, weißt du. Lieber heute als morgen“, sagte Sandy. „Lexi war gerade dabei, ihn ins Herz zu schließen.“
Da war Lexi nicht die Einzige, dachte Jill.
Jakes Begleitung zog ihn mit sich zu ihnen und streckte Jill die Hand entgegen. „Hi, ich bin Candy. Ich gehöre zu Jake.“ Sie blickte zu Sandy hinüber und hob das Kinn, um ihr zu zeigen, dass Jake für sie tabu war.
„Schön, dich kennenzulernen“, erwiderte Jill.
„Die Zeremonie war ja so süß!“, fuhr Candy fort. „Ich habe Jakey-Schatzi gerade erzählt, dass ich persönlich lieber drinnen heiraten will.“ Sie fächelte sich mit der Hand Luft zu. „Wenn ich nervös bin, schwitze ich immer so arg, und das könnte ein ganz schönes Desaster werden, wenn du weißt, was ich meine.“
Jill lächelte höflich, während Jake puterrot anlief.
„Wenn es noch heißer wird, muss ich mich noch bis auf BH und Höschen ausziehen.“
„Bitte
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