Plötzlich verliebt (German Edition)
Gleich neben die Unterlagen der Firma.
Und jetzt ahnte ich auch, warum sie sich in New York mit diesem Computer-Nerd Chester aus der IT-Abteilung abgegeben hatte. Anabel selbst war für Schulungen zuständig und hatte keinen Zugriff auf wichtige Daten und Unterlagen. Ganz im Gegensatz zu Chester, der über seinen Computer alle Daten aufrufen konnte. So war sie an die Informationen gekommen, die sie gebraucht hatte, um sie der Konkurrenz weiterzuleiten.
»Diese falsche Schlange«, knurrte ich.
»Eine Schlange, der bald der Kopf fehlen wird«, verbesserte mich Molly und grinste.
Kapitel 27
Noch am gleichen Abend hatte ich Emma Beastley angerufen. Natürlich konnte ich sie nicht im Büro erreichen, da es in London noch viel zu früh war. Das passte mir jedoch gut. Schließlich wusste ich nicht, inwieweit sie über alles informiert war und musste ihr so auf keine unangenehmen Fragen antworten.
Also sprach ich ihr aufs Band. Ich musste dreimal anrufen, da sich der Anrufbeantworter jedes Mal nach 30 Sekunden abschaltete, aber schließlich hatte ich alles gesagt, was wichtig war. Jetzt lag es an ihr, meine Informationen weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass Anabel keinen weiteren Schaden anrichten konnte.
Es ärgerte mich ein wenig, dass ich Logan, oder besser gesagt seiner Firma, nach alldem was geschehen war, doch noch geholfen hatte. Andererseits war nicht ich es gewesen, die Anabel entlarvt hatte, sondern Molly.
Spät in der Nacht kuschelte ich mich in mein Bett in Mollys Gästezimmer. Die letzten 24 Stunden waren ein wahrer Höllenritt gewesen. Ich sehnte mich danach, meinen Kopf abzuschalten und die Augen zu schließen.
»Geh weg«, hörte ich Molly laut rufen. Wieso konnte ich denn nicht einfach schlafen, ohne zu träumen?
»Ich rufe die Polizei, wenn du nicht verschwindest«, schrie sie jetzt noch aufgebrachter.
Moment mal, dass war kein Traum, oder? Ich schoss hoch und saß angestrengt lauschend in meinem Bett. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, war der an Ryan.
War er etwa wieder hier, um mir zu drohen? Ich erinnerte mich an seinen letzten Auftritt in London und sah mich sicherheitshalber nach etwas um, mit dem ich ihm eines überziehen könnte, wenn es nötig sein würde. Wie spät war es eigentlich? Ich schaltete das Licht an und warf einen Blick auf den Wecker. Es war schon Vormittag, wie ich erstaunt feststellte.
»Ich muss mit ihr reden. Bitte geh mir aus dem Weg«, hörte ich eine tiefe Männerstimme sagen. Dabei handelte es sich nicht um Ryans Stimme, wie ich sofort erkannte.
»Du gehst da nicht rein. Nur über meine Leiche«, brüllte Molly.
»An deiner Stelle würde ich aufhören, mir das auch noch schmackhaft zu machen«, antwortete der Mann und plötzlich begriff ich, wer da vor der Tür stand.
»Ich warne dich, ich kann nämlich Ji Jesus«, schrie meine Freundin.
»Das heiß Jiu Jitsu«, korrigierte Logan sie trocken. Dann folgte ein Ächzen und kurz darauf öffnete sich langsam die Tür.
Logan trat ein und Molly hing wie ein Rucksack auf seinem Rücken. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen und versuchte ihn mit aller Macht davon abzuhalten, mein Zimmer zu betreten.
»Bitte Megan, sag deiner Freundin, dass sie mich loslassen soll«, bat er mich. Ich starrte ihn nur ungläubig an, nicht fähig auch nur ein Wort zu sagen.
»Meg, nimm das Telefon und ruf die Polizei. Ich hab ihn fest im Griff«, krächzte Molly. Ihr Kopf war dunkelrot vor Anstrengung.
Logan machte einige Schritte auf das Bett zu, murmelte ein »Vorsicht« und warf Molly wie einen Sack Kartoffeln über seine Schulter, so dass sie laut kreischend auf der Matratze landete.
Anschließend sah er mich an und beim Anblick seiner whiskeyfarbenen Augen wäre ich um ein Haar dahingeschmolzen.
»Können wir reden?«, wollte er wissen. Ich konnte nicht fassen, was er da von mir verlangte.
»Den Teufel werde ich tun. Es gibt nichts mehr zu sagen«, entgegnete ich barsch. Logan setzte sich neben mich aufs Bett, während sich Molly fluchend aufrappelte.
»Es gibt sogar eine ganze Menge Dinge, die ich dir erklären muss«, widersprach er ruhig. Ich biss mir auf die Unterlippe und musterte ihn.
Dass er hier in New York war, um mich zu sehen, beeindruckte mich doch ein bisschen, wenn ich ehrlich war. Er saß nur eine Armlänge von mir entfernt und mein Herz raste wie verrückt.
Einerseits hätte ich ihm gerne gesagt, dass er auf der Stelle verschwinden sollte, aber auf der anderen Seite genoss
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