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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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    Dienstag, 0 Uhr 09
    ENDLICH GEKÜSST!
    Yippieyayayippieyippieyeah!

15. Kapitel
    E rstaunlicherweise gab es am nächsten Morgen keine schillernden Regenbögen, die mich, die neue, geküsste Suse begrüßten. Verblüffend, aber der nächste Tag empfing mich einfach nur wie ein ganz normaler Herbsttag. Ein ziemlich kühler. Als wäre gestern Abend nichts passiert.
    Der Wind pfiff mir auf dem Schulhof um die Ohren. Nach Schulschluss tummelten sich hier noch einige Schüler und standen zusammengedrängt herum, die Schultern gegen die Kälte hochgezogen.
    Unsere Clique, Marli, Luna und ich hockten auf der Schulmauer. Dass wir alle bibberten, war uns egal, denn wir hatten etwas zu feiern. Alenya hatte eine glatte Zwei in Erdkunde geschrieben und würde nun also auf jeden Fall in unserer Klasse bleiben. Zum Anstoßen hatte sie im Supermarkt eine Flasche Bubble-Kirsch-Apfelsaft gekauft und ließ gerade den Korken knallen. Sie füllte acht bunte Plastikbecher und es schäumte hübsch wie bei richtigem Sekt.
    Marli, Luna und ich hatten etwas Mühe, die Augen offen zu halten. Nachdem ich in der Nacht durchs Fenster geklettert war, hatten die beiden mich nach allen Regeln der Kunst ausgequetscht. Jedes noch so winzige Detail sollte ich ihnen erzählen – nicht dass ich etwas dagegen gehabt hätte. Ich musste mir sowieso immer wieder klarmachen, dass das alles wirklich geschehen war.
    So richtig fassen konnte ich es nach wie vor nicht.
    Â»Auf mich!«, rief Alenya und hob ihren Becher. »Und darauf, dass ich euch noch eine Weile erhalten bleibe, wallah!«
    Wir prosteten ihr johlend zu, dann schlürfte ich einen Schluck. Puh, das schmeckte wie in Sprudelwasser aufgelöste Gummibärchen.
    Â»Wobei ich mich jetzt schon frage, warum du nur eine Zwei hast«, meinte Gloria. »Da sind doch alle Lösungen von der Klodecke geflattert, oder nicht?«
    Alenya nickte. »Stimmt. Aber die fünfte und sechste Aufgabe waren nur halb gelöst. Was weiß ich, warum. Vielleicht dachte Herr Krüger, dass vier Aufgaben reichen, damit ich nicht bei ihm sitzen bleibe?«
    Ich sah Luna unauffällig mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie war es schließlich gewesen, die die Aufgaben fünf und sechs für Alenya aufgeschrieben hatte.
    Aber sie zuckte nur mit den Schultern. »Tja, das könnte natürlich sein, dass die Oberlippenbürste sich so was gedacht hat …«, meinte sie.
    Â»Ist auch völlig egal!« Alenya trank noch einen Schluck. »Ich bleibe bei euch, und das ist die Hauptsache.«
    Â»Aber wer war das?«, fragte Fritzi. »Ich meine, macht es euch nicht verrückt, dass wir wahrscheinlich nie herausfinden werden, wer Alenya die Lösungen gegeben hat? Ich glaube nicht, dass es der Krüger war.«
    Â»Ist doch nicht wichtig, oder?«, sagte Marli.
    Â»Gar nicht«, betonte Luna.
    Â»Manchmal muss man ein Wunder einfach nehmen, wie es kommt«, erklärte ich. Und als ich von meinem Becher aufblickte, sah ich, dass gerade das größte Wunder von allen im Anmarsch war.
    Â»Das ist doch …«, flüsterte Lea, während ich schon von der Mauer gesprungen war.
    Hinter mir hörte ich noch Getuschel aufbrausen, aber das war für mich nicht viel mehr als das Hintergrundgeräusch in meinem ganz eigenen Liebesfilm. Wie Meeresrauschen oder so. Von riesigen unsichtbaren Händen geschoben steuerten Henri und ich aufeinander zu.
    Ungefähr in der Mitte des Schulhofs trafen wir uns.
    Â»Hey«, sagte er.
    Â»Hey«, sagte ich.
    Â»Es regnet«, bemerkte Henri überraschenderweise, denn davon hatte ich gar nichts mitgekommen. »Wir sollten uns vielleicht irgendwo unterstellen.«
    Ich nickte, doch wir rührten uns beide nicht von der Stelle. Stattdessen strich er über meine durch die Nässe wild in alle Richtung abstehenden Locken. Er beugte sich etwas vor. Noch etwas. Ganz langsam, in Superzeitlupe. Ich hob mein Gesicht.
    Und dann küsste er mich.
    Das Universum erbebte, Vulkane brachen aus und Sonnen explodierten. Alles andere um mich herum verschwand, ich spürte den Regen nicht mehr, mir war nicht mehr kalt, alles löste sich einfach auf. Ich schlang die Arme um Henris Hals und er streichelte mir so sanft über das Haar, dass ich es bis in die Fußspitzen spüren konnte. Sein Herz hämmerte an meinem Herzen.
    Jetzt ging auch noch ein Feuerwerk los, so eines mit

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