Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
haben.
»Ich wollte nur deine Stimme hören«, erklärte ich kleinlaut und viel zu leise. Umgehend änderte sich sein Tonfall und er klang nun um einiges sanfter.
»Entschuldige, falls ich eben etwas ruppig geklungen habe. Geht es dir besser?«, erkundigte er sich.
»Ja, ich fühle mich schon wieder ganz gut«, sagte ich und überlegte, wie ich das Gespräch auf sein Geschäftsessen lenken konnte.
»Das freut mich«, entgegnete er zufrieden.
»Bist du noch im Büro?«, wollte ich wissen.
»Ja, aber nicht mehr lange. Wir hatten heute eine Menge Stress, doch wie es scheint, konnten wir alle Probleme aus der Welt schaffen«, verriet er.
Jetzt oder nie dachte ich und legte mir im Kopf die passenden Worte zurecht.
»Habt ihr heute im Hibiskus gegessen?«, fragte ich nebenbei. Dort fanden die meisten Geschäftsessen der BCRES statt. Mich selbst hatte Logan einmal in dieses Restaurant ausgeführt, doch ich liebte es schlichter und nicht ganz so elitär.
»Ja, wir waren heute im Hibiskus«, antwortete er und der Knoten in meinem Magen schnürte sich noch enger zu. Mein Freund hatte mich tatsächlich angelogen. Ich wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen und es kostete mich alle Kraft, den nächsten Satz ruhig und gelassen auszusprechen.
»Kenne ich die Leute, mit denen du dort warst?« Es folgte ein kurzes Schweigen und ich hielt angespannt den Atem an.
»Nein. Nur ein Geschäftspartner aus Irland mit seinem Sohn«, erklärte er monoton.
Tränen stiegen mir in die Augen und mein Herz schmerzte so sehr, als bräche es gerade wirklich in zwei Teile.
Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Wangen und wusste nicht, wie ich jetzt reagieren sollte.
»Möchtest du, dass ich heute noch vorbeikomme?«, hörte ich Logan wie aus weiter Ferne fragen, doch ich brachte keinen Ton heraus.
»Meg?«, hakte er besorgt nach. Ich schüttelte den Kopf und war sofort wieder hellwach. Der unangenehme Knoten in meinem Bauch war zwar noch immer da, aber ich spürte ihn nicht mehr ganz so stark, denn Wut hatte jetzt von mir Besitz ergriffen und die Oberhand gewonnen.
»Kein Bedarf«, entgegnete ich schnippisch und reserviert.
»Was ist auf einmal los mit dir?« Logan klang verwirrt und ich konnte ihn förmlich vor meinem geistigen Auge sehen, wie er die Stirn runzelte.
»Was mit mir los ist?«, schrie ich hysterisch. »Du hast Nerven, mir diese Frage zu stellen.«
»Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«
»Keine Laus sondern du. Zusammen mit einer Blondine im Angelos. Vielleicht solltest du lieber zu ihr fahren und dir deine elenden Lügen sparen.« Lange Zeit antwortete er nicht. Ich konnte ihn förmlich vor mir sehen, wie er die Augen schloss und sich die passenden Worte zurechtlegte.
»Meg, ich kann das erklären ...«, begann er, doch ich fiel ihm umgehend ins Wort.
»Du brauchst mir nichts zu erklären, Logan. Nie wieder«, brüllte ich und drückte den Knopf zum Beenden des Gesprächs. Ich schaffte es noch, den Telefonstecker aus der Wand zu ziehen und mein Handy auszuschalten, dann brach ich weinend auf dem Sofa zusammen.
Kapitel 5
O´Henrys-Irish-Pub
Ein paar Stunden später saß ich mit Alan und Kelly in O´Henrys-Irish-Pub und versuchte meinen Kummer in schal schmeckendem Guinness zu ertränken.
Eine halbe Ewigkeit hatte ich zuvor auf dem Sofa gelegen und geheult, was man jetzt noch an meinen roten, geschwollenen Augen erkennen konnte. Es scherte mich aber nicht, wie ich aussah. Der einzige Mensch, für den ich gut aussehen wollte, hatte mich schamlos hintergangen.
Zuerst hatte ich mit dem Gedanken gespielt, meinen Freunden abzusagen, doch schließlich kam ich zu der Erkenntnis, dass ich unbedingt etwas Ablenkung benötigte. Zu Hause würde mir nur die Decke auf den Kopf fallen und ich würde wahrscheinlich in Selbstmitleid zerfließen.
Alan kam mit einem Tablett von der Theke. Ich griff nach einem Becher Bier. Da fielen mir die Gläser auf, die nur zwei Fingerbreit gefüllt waren. Mein Kumpel grinste, als ihn mein fragender Blick traf.
»Ich dachte, es wird Zeit für etwas Härteres. Nur mit Guinness spült man keinen Liebeskummer weg«, teilte er mir mit. Er reichte mir eines der Whiskygläser und stellte ein zweites vor Kelly auf den Tisch.
Meine Freundin betrachtete das Glas argwöhnisch, als habe es eine ansteckende Krankheit.
»Euch ist schon klar, dass wir morgen arbeiten müssen?«, erinnerte sie uns.
»Na und?«, entgegnete ich mit einem Achselzucken. Ich verspürte
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