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Poirot Rechnet ab

Poirot Rechnet ab

Titel: Poirot Rechnet ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Sie brauchen doch jemanden, der sich um Ihre Sachen kümmert.«
    In diesem Augenblick bemerkten die beiden unsere Gegenwart. Poirot erklärte unter vielen Entschuldigungen, dass er seinen Stock in der Halle gelassen habe. Ziemlich widerwillig stellte Mrs Maltravers uns vor. »Monsieur Poirot, Captain Black.«
    Wir unterhielten uns ein paar Minuten, während derer Poirot herausbekam, dass Captain Black im Gasthaus Zum Anker wohnte. Da sich der vermisste Stock nicht fand (was nicht überraschend war), produzierte Poirot noch einige Entschuldigungen, bevor wir endgültig das Weite suchten.
    Wir kehrten mit großen Schritten ins Dorf zurück, und Poirot zog geradewegs zum Gasthaus Zum Anker.
    »Hier bleiben wir, bis unser Freund Captain Black zurückkommt«, verkündete er. »Haben Sie bemerkt, dass ich mit Nachdruck unterstrich, wir würden mit dem nächsten Zug nach London zurückfahren? Sie haben doch nicht angenommen, dass das ernst gemeint war? Natürlich nicht, übrigens – haben Sie Mrs Maltravers’ Gesicht beobachtet, als sie des jungen Black ansichtig wurde? Sie war sichtlich bestürzt, und er – eh bien, er war ihr sehr zugetan, fanden Sie nicht auch? Und Dienstagnacht – am Tag bevor Mr Maltravers starb, war er hier. Wir müssen herausfinden, was Captain Black hier gemacht hat, Hastings.«
    Nach ungefähr einer halben Stunde beobachteten wir unser Opfer, das sich dem Gasthaus näherte. Poirot ging hinaus und sprach ihn an und brachte ihn gleich in das Zimmer hinauf, das wir gemietet hatten.
    »Ich habe Captain Black erklärt, was uns hierher führt«, sagte er. Und sich dann an Black wendend, fuhr er fort: »Sie werden verstehen, Monsieur le Capitaine, dass mir sehr viel daran liegt, herauszufinden, in welchem Gemütszustand sich Mr Maltravers unmittelbar vor seinem Tode befand. Gleichzeitig wollte ich Mrs Maltravers nicht unnötig mit peinlichen Fragen belästigen. Nun, Sie waren kurz vor dem Ereignis hier und können uns sicher genauso wertvolle Informationen geben.«
    »Ich bin Ihnen gerne behilflich, soweit es in meinen Kräften steht, aber ich fürchte, ich habe nichts Außergewöhnliches zu berichten. Sehen Sie, obwohl Maltravers ein alter Freund meiner Familie war, kannte ich ihn selbst nicht sehr gut.«
    »Sie kamen hierher – an welchem Tag?«
    »Dienstagnachmittag. Ich führ dann Mittwochmorgen früh wieder in die Stadt, da mein Schiff ungefähr um zwölf Uhr von Tilbury abfahren sollte. Aber einige Nachrichten, die ich erhielt, veranlassten mich, meine Pläne zu ändern. Ich glaube, Sie hörten, dass ich es schon Mrs Maltravers erklärte.«
    »Sie wollten nach Ostafrika zurückkehren, nicht wahr?«
    »Ja. Ich war seit dem Krieg immer dort – ein großartiges Land.«
    »Ohne Zweifel. Nun, worüber wurde beim Dinner am Dienstagabend gesprochen?«
    »Oh, ich weiß nicht mehr. Die üblichen Gespräche. Maltravers fragte mich nach meiner Familie – dann sprachen wir über Politik; danach fragte mich Mrs Maltravers vielerlei über Ostafrika, und ich erzählte ihnen ein oder zwei Geschichten – das ist ungefähr alles, glaube ich.«
    »Danke Ihnen.« Poirot schwieg einen Augenblick, dann sagte er vorsichtig:
    »Ich würde mit Ihrer Erlaubnis gerne ein kleines Experiment versuchen. Sie haben uns alles erzählt, was Ihnen erinnerlich, also sozusagen in Ihrem Bewusstsein ist. Ich würde jetzt gerne Fragen an Ihr Unterbewusstsein stellen.«
    »Eine psychoanalytische Behandlung, nicht wahr?«, sagte Black mit sichtbarer Besorgnis.
    »O nein«, erwiderte Poirot beruhigend. »Sehen Sie, nur eine ganz einfache Sache. Ich sage Ihnen ein Wort, und Sie antworten mir mit einem anderen und so weiter. Sie sagen das erste Wort, das Ihnen dabei einfällt. Sollen wir anfangen?«
    »Nur zu«, sagte Black langsam, aber er sah nicht sehr glücklich aus.
    »Schreiben Sie die Worte mit, bitte, Hastings«, sagte Poirot. Dann nahm er aus seiner Tasche seine dicke, tulpenförmige Uhr und legte sie auf den Tisch neben sich.
    »Wir wollen anfangen: Tag.«
    Es war ein Moment Pause, und dann antwortete Black:
    »Nacht.«
    Dann kamen die Antworten und auch Poirots Stichworte schneller.
    »Name«, sagte Poirot.
    »Ort.«
    »Bernard.«
    »Shaw.«
    »Dienstag.«
    »Dinner.«
    »Reise.«
    »Schiff.«
    »Land.«
    »Uganda.«
    »Geschichte.«
    »Löwen.«
    »Vogelflinte.«
    »Farm.«
    »Schuss.«
    »Selbstmord.«
    »Elefant.«
    »Stoßzähne.«
    »Geld.«
    »Rechtsanwalt.«
    »Vielen Dank, Captain Black. Vielleicht könnten Sie mir

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