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Poirot Rechnet ab

Poirot Rechnet ab

Titel: Poirot Rechnet ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Held aus, in den die Mädchen sich vom Fleck weg verliebten.
    »Ich habe dir doch versprochen, Mary, dass ich dich abholen würde – da bin ich«, sagte Gregory Rolf. »Was sagt denn Monsieur Poirot zu unserer kleinen Geschichte? Ist er derselben Ansicht wie ich, dass sich jemand ein Späßchen mit uns erlaubt?«
    Poirot lächelte den stattlichen Schauspieler an. Sie bildeten einen komischen Kontrast, die beiden.
    »Späßchen oder nicht, Mr Rolf«, erwiderte er trocken. »Ich habe Ihrer Frau Gemahlin geraten, am Freitag den Stein nicht mit nach Schloss Yardly zu nehmen.«
    »Ich bin völlig Ihrer Meinung, Sir, und ich habe es Mary auch schon mehrere Male gesagt. Aber Sie wissen ja, sie ist eine typische Frau, und der Gedanke, dass eine andere schönere Juwelen hat als sie selbst, ist ihr unerträglich.«
    »Was für’n Unsinn!«, sagte Mary Marvell scharf. Vor Unwillen bekam sie rote Flecken im Gesicht.
    Poirot hob die Schultern.
    »Madame, ich habe Ihnen geraten. Mehr kann ich nicht sagen. C’est fini!« – Er brachte die Herrschaften zur Tür.
    »O, là là!«, bemerkte er zurückkehrend. »Frauengeschichten! Ihr guter Gatte traf den Nagel auf den Kopf – zwar nicht sehr taktvoll –, aber er hatte Recht.«
    Ich berichtete ihm von meinen vagen Erinnerungen, und er nickte ein paar Mal kräftig.
    »So etwas Ähnliches habe ich vermutet. Trotzdem ist irgendetwas an der Geschichte seltsam. Wenn Sie nichts dagegen haben, mon ami, werde ich ein wenig an die frische Luft gehen. Warten Sie, bitte, bis ich zurückkomme. Ich werde nicht lange wegbleiben.«
     
    Ich war gerade in meinem Stuhl eingeschlafen, als die Wirtin an die Tür klopfte und ihren Kopf hereinstreckte.
    »Da ist noch eine Dame, die Mr Poirot sprechen möchte. Ich habe ihr gesagt, er sei nicht da, aber sie möchte gerne auf ihn warten, da sie extra von auswärts gekommen ist.«
    »Führen Sie sie herein, Mrs Murchinson. Vielleicht kann ich etwas für sie tun.«
    Mein Herz klopfte heftig, als die Dame hereinkam und ich sie erkannte. Es war Lady Yardly. Ihr Bild war so oft schon in den Zeitungen erschienen, dass es unmöglich war, sie nicht sofort zu erkennen.
    »Bitte setzen Sie sich, Lady Yardly«, sagte ich und schob ihr einen Sessel hin. »Mein Freund Poirot ist ausgegangen, aber ich weiß mit Bestimmtheit, dass er bald zurückkommt.«
    Sie nahm dankend Platz. Sie war ein ganz anderer Typ als Mary Marvell. Groß, dunkel, mit blitzenden Augen und einem blassen, stolzen Gesicht – und doch lag ein etwas leichtsinniger Zug um den Mund.
    Ich wollte mich der Situation würdig erweisen. Poirots Gegenwart hemmte mich oft, meine Gaben zu entfalten, und schließlich besaß auch ich eine gehörige Portion Spürsinn. Einem plötzlichen Impuls folgend, beugte ich mich vor.
    »Lady Yardly«, sagte ich, »ich weiß, warum Sie hier sind. Sie haben anonyme Briefe bekommen wegen Ihres Diamanten.« Ohne Zweifel hatte ich ins Schwarze getroffen. Sie starrte mich mit offenem Mund an; alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
    »Woher wissen Sie das?«, stammelte sie.
    Ich lächelte.
    »Es schien mir logisch. Miss Marvell hat auch warnende Briefe bekommen…«
    »Miss Marvell? Ist sie hier gewesen?«
    »Sie ist gerade weggegangen. Wie ich schon andeutete: Wenn Miss Marvell als Besitzerin des einen der Zwillingsdiamanten mehrere Drohbriefe erhalten hat, dann muss es Ihnen als Besitzerin des zweiten Steines ähnlich ergangen sein. Habe ich mit der Annahme Recht, dass Sie dieselben mysteriösen Mitteilungen erhalten haben?«
    Einen Augenblick zögerte sie und überlegte sich, ob sie mir trauen könne. Dann hatte sie sich entschieden und lächelte ein wenig.
    »Sie haben Recht«, gab sie zu.
    »Wurden Ihre Briefe auch persönlich abgegeben – von einem Chinesen?«
    »Nein, sie kamen mit der Post. Aber sagen Sie mir doch, was hat sich denn mit Miss Marvell abgespielt?«
    Ich erzählte ihr die Ereignisse der letzten Stunde. Sie lauschte aufmerksam.
    »Das passt alles zusammen. Meine Briefe waren genau dieselben. Sie kamen zwar mit der Post, aber sie strömten einen merkwürdigen Duft aus – der mich sofort an den Osten erinnerte. Was bedeutet das alles?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das müssen wir erst feststellen. Haben Sie die Briefe bei sich? Vielleicht können wir uns den Poststempel genauer ansehen.«
    »Leider habe ich sie weggeworfen. Verstehen Sie, ich habe zuerst die ganze Angelegenheit als einen törichten Scherz betrachtet. Ist es denn möglich, dass eine

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