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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Henry
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das sie gerade zap f te, zog ihn über die Theke hinweg zu einem Kuss auf die Wange zu sich. Ein ekelhaftes Gefühl nistete plötzlich in Kayas Kehle. Irgen d was, das verdächtig nach Eifersucht schmeckte. Lächerlich. Als ob sie irgendeinen Anspruch auf ihn hätte. Als ob sie auch nur irgende i nen A n spruch auf ihn haben wollte. Sie kannte ihn ja erst seit ein paar Stunden.
    In diesem Moment schweifte Silas ’ Blick in ihre und Marcs Ric h tung. Er ließ von dem Barmädchen ab und schlenderte auf ihren Tisch zu. Auf dem Weg nahm er drei Speisekarten vom Counter am Durchgang zur Küche. Ihr Herz, dieser verdammte Verräter, machte einen kleinen Satz, als er bei ihnen angekommen war und ihr eine der Karten reichte.
    „ Hunger? “ Er zwinkerte ihr zu, dann setzte er sich auf den let z ten freien Stuhl.
    Für die Dauer eines Wimpernschlags berührten sich ihre Knie. P u re Elektrizität fuhr unter ihre Haut. Ruckartig zog sie das Knie z u rück und nahm die Karte von ihm entgegen. „ Danke. Irgen d was, das ihr empfehlen könnt? “ Sie richtete die Frage a b sichtlich an beide Männer und würzte sie mit einer ordentlichen Prise Gleichgültigkeit. Silas war Gift für sie. Gift für ihre Selbstbeher r schung und Gift für ihre Nerven. Sie verstand sich als vernunf t begabtes Wesen, nicht als Opfer hormongesteuerter biolog i scher Fehlfunktionen.
    „ Das Tagesgericht ist meistens ganz gut. Oder der Hackbraten “ , antwortete Marc und gab ihr damit einen weiteren Grund, sich von Silas abzuwenden. Wunderbar.
    „ Dann also Hackbraten. “
    „ Wie, kein Suaasat? Ich dachte, Hackbraten wäre nur was für Ign o ranten und respektlose Loser aus Mitteleuropa und den Sta a ten “ , mischte sich Silas ein.
    Sie verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „ Nein, stell dir vor, auch Inselaffen vertragen amerikan i sches Essen. Unsere Verdauung ist trotz jahrhundertelanger Isol a tion nicht per se auf Robbenfleischeintopf geeicht. “
    „ Hey, kann mir mal jemand sagen, was zwischen euch los ist? “ Marc, der von ihrem giftigen Wortwechsel sichtbar amüsiert war, sah fragend von einem zum anderen.
    „ Nichts “ , sagten sie und Silas gleichzeitig . Es kostete einiges an Mühe, sich das Lächeln zu verkneifen. Silas war in der Tat ein ign o ranter Idiot und heilloser Macho. Allerdings ein ziemlich süßer, und seine Fähigkeit, sich im gle i chen Atemzug über sich selbst und sie lustig zu machen, machte ihn zu allem Überfluss auch noch symp a thisch. Eine Erkenntnis, die sie ganz und gar nicht gebrauchen kon n te.
    Die Bedienung rettete die Situation. Sie kam mit den G e tränken und nahm die Bestellung entgegen. Kaya entging nicht, wie sie Silas die Hand auf die Schulter legte. G e nauso wenig entging ihr aber, dass er der jungen Frau mit keiner Geste signalisierte, dass er ihre Avancen bemerkte. Sein Blick ruhte auf Kaya. Suchte vie l leicht nach einem Lächeln, oder sonst irgendetwas, von dem sie nicht einmal ahnte, was es sein mochte.
    „ Anthon Frederiksen hat mich eingeladen, über meine Fo r schungsergebnisse zu sprechen “ , nahm sie den Gesprächsfaden wi e der auf. „ Offenbar haben mir meine öffentlichen Auftritte Gehör verschafft. Immerhin ein Anfang. “
    „ Einer, der dir mächtige Feinde machen könnte, wenn Gain de s halb die Genehmigung versagt wird. “
    Sie zuckte mit den Schultern. Das war einer dieser Komment a re, die sie schon zu oft gehört hatte. Kommentare, die Besorgnis he u chelten, in Wahrheit aber nichts anderes ausdrückten als Unve r ständnis. „ Was soll mir denn passieren? Wenn ich von den Gespr ä chen zurückkomme, vergrabe ich mich wieder in Qaanaaq, und die Herren Funktionäre vergessen, dass ich mehr bin, als eine gesichtsl o se Stimme im Radio. “
    Das erste Mal, seit sie Silas kennengelernt hatte, verschwand j e der Spott aus seiner Miene. „ Wofür machst du dich zur Zielsche i be für alle, die in den Förderbemühungen von Gain Energy eine Möglic h keit sehen, Grönland in die Zukunft zu führen? Die große, allgege n wärtige Gefahr der globalen Erwärmung? Weil Großkonzerne gen e rell verachten s werte Institutionen sind? “
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht rettete ihn. Ihr lag schon eine arrogante Antwort auf der Zunge, aber dann erkannte sie, dass hinter seinen provokanten Fragen tatsächlich Interesse lag. Er sah sie ernst an. Ernst und besorgt.
    „ Die Erderwärmung hat damit überhaupt nichts zu tun. Vieles spricht dafür, da s s

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