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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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am unteren Ende ständig absterben, so dass sich die Mooroberfläche nach und nach erhöht. Da die Erhöhung im Zentrum zumeist am stärksten ist, entstehen häufig Hochmoore mit einer typischen uhrglasförmigen Wölbung, die bei großen Mooren bis 10 m hoch sein kann.
    Blütenpflanzen findet man in ombrogenen Mooren vergleichsweise selten. In den Senken wachsen manchmal die Blasenbinse (
Scheuchzeria palustris
) oder die Schlammsegge (
Carex limosa
). Auf erhöhten Standorten findet man das Scheidige Wollgras (
Eriophorum vaginatum
), einige Zwergsträucher wie Moos- (
Vaccinium oxycoccos
) oder Rauschbeere, aber auch sog. Insekten fressende Pflanzen wie den Sonnentau (
Drosera spec.
) und in Nordamerika vor allem die Rote Schlauchpflanze (
Sarracenia purpurea
).
    Flechten trotzen dem eisigen Wind
    Die Hochgebirgsregionen der Taiga weisen gegenüber anderen Gebirgen einige Besonderheiten auf. So fällt der Neuschnee des Frühwinters in den Alpenregionen normalerweise auf einen Boden, der noch nicht gefroren ist. Und da die Schneedecke den Untergrund während des gesamten Winters bedeckt, herrschen unter dieser isolierenden Schicht in der Regel Temperaturen von etwa 0 °C, so dass die Vegetation sowohl vor Frostschäden, aber auch vor Frosttrocknis geschützt ist.
    In den meisten Hochgebirgsregionen der Taiga sind die Voraussetzungen wegen der Permafrostbedingungen völlig anders. Dort fällt der Schnee fast immer auf bereits gefrorenen Boden, der natürlich auch unter einer Schneedecke nicht wieder auftaut. Außerdem sind viele der Gebirgsregionen vergleichsweise niederschlagsarm, so dass die Schneedecke nicht sehr dick ist. Dazu kommt, dass die Winterstürme in den Hochgebirgen der borealen Nadelwälder häufig viel stärker sind als in den Alpen und die vorhandene Schneedecke dadurch an vielen Stellen zusätzlich vom Wind abgetragen wird, ebenso wie eventuell vorhandene Feinerde. Dadurch fehlt den Pflanzen nicht nur die Wachstumsgrundlage, sondern die Wirkung des strengen Frostes ist außerdem so stark, dass die meisten Arten unter diesen Bedingungen nicht existieren können. Daher findet man in den Taigagebirgen zumeist auch keine dichten Pflanzenmatten wie in den Alpen, sondern in der Hauptsache Felsen bewohnende Flechten.
    Das Birkhuhn: Balz im Morgengrauen
    Das Balzritual, das Birkhähne im zeitigen Frühjahr auf baumlosen Moorflächen oder Waldlichtungen aufführen, gilt als eines der ungewöhnlichsten Schauspiele in der Vogelwelt. Typischerweise umkreisen sich die großen, laut kollernden Vögel dabei mit schleifenden Flügeln und aufgefächertem Schwanz, um von Zeit zu Zeit merkwürdig anmutende, von zischenden Lauten begleitete Sprünge zu machen.
    © istockphoto.com/Steve Ellis
    Das Birkhuhn bevorzugt offene, locker mit Gebüsch und Bäumen durchsetzte Landschaften.
    Nächte im Schnee
    Das Birkhuhn (
Lyrurus tetrix
) gehört zur Familie der Raufußhühner (Tetraonidae), wobei sich der Familienname auf die Befiederung der Läufe und Füße bezieht – eine Anpassung an die kalten Temperaturen ihrer Heimat. Die Art hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet: Es reicht von Westeuropa bis zur Halbinsel Kamtschatka in Sibirien. Hier sind die Vögel hauptsächlich in Mooren, Heidelandschaften und lichten Birkensümpfen heimisch, aber auch in Waldgebieten mit vielen Freiflächen sowie in einigen Gebirgsregionen. Birkhühner nehmen vor allem pflanzliche Kost zu sich. Dazu gehören junge Triebe, Knospen und Blätter, im Spätsommer und Herbst auch Früchte und Samen. Allerdings verschmähen sie auch Insekten oder Würmer nicht. In schneereichen Wintern bleibt ihnenallerdings oft keine andere Wahl, als mit den Nadeln verschiedener Koniferen vorliebzunehmen. Bei besonders strengem Frost scharren sich die Tiere nachts häufig Schneehöhlen aus oder lassen sich einschneien, um sich vor der extremen Kälte zu schützen. In Mitteleuropa sind Birkhühner durch starke Bejagung, aber auch durch die Zerstörung von Moor und Heidelandschaften inzwischen selten geworden, während man sie in der Einsamkeit der Taigalandschaft noch recht häufig antrifft.
    Die bis zu 50 cm großen und maximal 1500 g schweren Hähne erkennt man an ihrem schwarzblauen Gefieder mit großen, lyraförmig geschwungenen Schwanzfedern, weißen Unterschwanzdecken und einem weißen Flügelband. Außerdem bekommen sie zur Balzzeit leuchtend rote nackte Augenwülste, die »Rosen«. Die Hennen sind kleiner und unscheinbarer braun-schwarz gefärbt.
    Begehrte

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