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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Nationengemeinschaft hatte es eine Zeit gegeben, in der immer wieder Kriege zwischen Rimway und seinen nächsten Nachbarn, Inikonda und Chao Ti, ausgebrochen waren. Der Konflikt erstreckte sich in drei Richtungen, und auch wenn nie alle drei Parteien gleichzeitig aufeinander losgingen, gab es doch gelegentlich Bündnisse von zweien der Kriegsparteien gegen die dritte.
    Die Station sendete immer noch. »… Sie hier in der Gegend begrüßen zu können. Bitte benennen Sie Ihren Bedarf.« Die Stimme war männlich. Sorgfältige Aussprache. Vage Andeutung von Überlegenheit. Aristokratisch.
    Ich übermittelte eine Liste der benötigten Dinge: Treibstoff und Wasser. Nahrungsmittel hatten wir genug dabei.
    »Vielen Dank«, sagte die Station. »Folgen Sie nun den Lichtern. Sie werden in Hangar vier hereinkommen. «
    »Danke«, sagte ich.
    »Wir freuen uns, Ihnen helfen zu dürfen. Benötigen Sie sonst noch etwas?«
    Richtfeuer flammten auf der Krümmung des Felsens auf. Ein Portal öffnete sich. Dann noch mehr Lichter.
    Ich fragte Alex, ob er antworten wolle, und er nickte. »Ja«, sagte er. »Ich dachte, wir könnten vielleicht etwas über die Geschichte der Station erfahren.«
    »Selbstverständlich. Wir haben einen vollautomatischen Andenkenhandel mit mehreren geeigneten Büchern und VRs.«
    »Hervorragend«, sagte Alex. »Übrigens, das ist Chase Kolpath, und mein Name ist Alex Benedict.«
    »Ich freue mich, Sie beide kennen zu lernen.«
    »Darf ich fragen, wie Ihr Name lautet?«
    »George.«
     
    Wir dockten an. Das Portal schloss sich wieder, und im Hangar wurde Druck aufgebaut. Lichter flackerten auf; Türen öffneten sich, und Roboter fingen an, Treibstoff und Wasser zum Schiff zu bringen. Wir kletterten hinaus. Ich konnte mehrere andere Liegeplätze sehen, alle leer. Es sah aus, als wären wir derzeit die einzigen Besucher der Station. Vor uns flammte Bodenbeleuchtung auf und zeigte uns den Weg zu einer Ausgangsrampe.
    Wir betraten einen hell erleuchteten, mit Teppich ausgelegten Salon, in dem wir von einem Avatar erwartet wurden. Er sah respekteinflößend aus, förmlich und kompetent. »Hallo Mr. Benedict«, sagte er in fröhlichem Ton. »Ms. Kolpath. Schön, Sie beide zu sehen. Ich bin Captain Pinchot.« Er war groß und gepflegt, hatte weißes Haar, zerklüftete Züge und ein sympathisches Lächeln. Er trug eine weiße Uniform mit einem Abzeichen am Arm, Epauletten, Orden und einer Schärpe. Das Abzeichen zeigte eine Fackel und einen Schriftzug in fremdartiger Schrift. Er lächelte höflich und führte uns zu einer Gruppe von drei Lehnsesseln, die um einen dunkel gebeizten Tisch herum angeordnet waren. Dann wartete er, bis wir Platz genommen hatten, ehe er sich zu uns setzte. »Wir bekommen hier nicht mehr so oft Besuch. «
    Er berührte den Boden nicht. Die KI der Station hätte nachjustiert werden müssen.
    Mehrere Fächer öffneten sich im Tisch, und wir sahen zwei Gläser mit Rotwein und eine Schale mit verschiedenen Käsesorten und frischem Obst vor uns. »Bitte, bedienen Sie sich.«
    »Danke.« Ich nahm mir ein Stück Melone. Es sah aus wie frisch geerntet und schmeckte ebenso gut, und ich fragte mich, wie sie das zustande gebracht hatten.
    »Ihr Schiff wird in einer Stunde und zehn Minuten abgefertigt sein«, erklärte der Avatar. »Wenn Sie unser Andenkengeschäft aufsuchen wollen, müssen Sie lediglich zur Tür hinausgehen, sich nach rechts wenden und dem Korridor folgen. Der Weg dauert etwa drei Minuten. Benötigen Sie sonst noch irgendetwas?«
    »Nein danke, Captain«, antwortete ich und kostete den Wein.
    »Es tut mir Leid, dass ich nicht mit Ihnen anstoßen kann.« Gnädig ließ der Avatar mich sehen, dass ich einen Bewunderer in ihm gewonnen hatte.
    Alex schlug ein Bein über das andere. »Darf ich fragen, wie alt Sie sind, Captain?«
    Pinchot saß so aufrecht, als hätte er einen Besen verschluckt. »Die Station ist bereits seit sechzehnhunderteinundvierzig Standardjahren hier.«
    »Nein, ich meine Sie, Captain. Wie lange arbeiten Sie bereits hier?«
    Der Avatar tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippen, scheinbar gedankenverloren. »Ich wurde im Jahr 1321 Ihrer Zeitrechnung installiert.« Vor etwas mehr als einem Jahrhundert. »Ich bin ein Upgrade.«
    »Sind Sie mit dem Vorfall auf der Polaris vertraut? Mit dem Verlust des Schiffs?«
    »Sie meinen den Verlust der Reisenden an Bord des Schiffs?«
    »Ja, wie ich sehe, sind Sie damit vertraut.«
    »Die Details sind mir bekannt.«
    »Captain, wir

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