Polaris
fällen.«
Alex setzte ein schiefes Grinsen auf. »Diese Mangles«, sagte er, »würden die eine Gruppe fremder Personen einreisen lassen?«
»Betrachtet man ihre Geschichte ebenso wie ihre Gesetzgebung, würde ich das nicht annehmen. Es sei denn, sie würden sich ihrer politischen Philosophie anschließen. «
Nun, ich dachte mir, derlei Details dürften nicht von Bedeutung sein. Planeten sind üblicherweise ziemlich groß. Die Polaris hatte eine Landefähre, und die Mangles schienen eher primitiv zu leben; also hätte die Landefähre sicher problemlosauf der Oberfläche landen können, ohne entdeckt zu werden. »Wie viele Mangles leben dort?«
»Weniger als sechzigtausend, Chase. Terranova ist die einzige konföderierte Welt, die einen ständigen Bevölkerungsrückgang aufweist. «
»Okay«, sagte Alex. »Erzähl uns was über die anderen beiden Welten.«
»Markop III. Und Serendipity. Keine von beiden ist besiedelt. Schwerkraft näherungsweise bei eins-Komma-vier auf Markop. Auch bei besten Bedingungen zumindest unbequem. Auf Serendipity ist die Luft dünn, und die Oberfläche ist unerträglich heiß. Eine menschliche Ansiedlung könnte nur in Polnähe erfolgen.«
»Aber die Luft ist atembar?«
»O ja. Das ist kein Ort, den man gern aufsuchen würde. Aber würde man eine Gruppe von Menschen, ausreichende Nahrungsvorräte und Unterkünfte vorausgesetzt, dort absetzen, so könnte man guten Gewissens davon ausgehen, dass sie dort überleben würden.«
»Was ist mit der Außenstation? Meriwether?«
»Sie wird im Jahr nur für eine Hand voll verschiedener Missionen genutzt. Es handelt sich möglicherweise um die älteste aller noch in Betrieb befindlichen Stationen. Vollautomatisiert.«
»Könnte ich sie benutzen, ohne dass meine Anwesenheit protokolliert wird?«
»Ich weiß es nicht. Diese Information ist nicht verfügbar.«
Das war mein Fachgebiet. »Die Antwort lautet: Nein, Alex. Die KI der Station protokolliert alles. Jeder Versuch, die Aufzeichnungen zu manipulieren, gilt als Straftat und wird automatisch gemeldet.«
»Und das kann man nicht umgehen?«
»Ich denke nicht. Beim ersten Anzeichen für eine versuchte Manipulation würde die KI schon einen Alarm senden.«
»Okay. Trotzdem sollten wir sie uns ansehen.«
»Kann das vielleicht bis morgen warten?«
Er lachte. »Ja, ich glaube, das können wir uns erlauben.«
Eigentlich hätte das ein Scherz sein sollen. »Soll das heißen, du willst morgen aufbrechen?« Ich hatte auf zwei oder drei freie Tage gehofft.
»Ja«, antwortete er. »Ich denke, es wäre klug, wenn wir diese Sache so schnell hinter uns bringen, wie wir können. Denn solange wir das nicht getan haben, geben wir Zielscheiben ab.« Ob ich mehr Wein wolle? Ich lehnte ab, und er schenkte sich nach. »Also, können wir Belles neuer KI trauen?«
»Ja«, antwortete ich. »Wir haben eine Alarmanlage, die uns informieren wird, wenn irgendjemand das Schiff auch nur eines zweiten Blickes würdigt.« Nichtsdestotrotz nahm ich frühzeitig einen Transport nach Skydeck und verbrachte den ganzen Morgen damit, Belle durchzusehen, nur um auf der sicheren Seite zu sein. Von Überraschungen hatte ich definitiv genug.
Die Meriwether-Station liegt in einem solaren Orbit um Meriwether A, der größten Komponente in einem Drei-Sterne-System. Die anderen beiden Sonnen sind jedoch so schwach und so weit entfernt, dass man sie nicht mehr von systemfernen Sternen unterscheiden kann. Bei der Station handelt es sich natürlich um einen ausgehöhlten Asteroiden. Als wir uns näherten, gingen die Lichter an, und eine fröhliche Stimme hieß uns über Funk willkommen.
Mit dem Aufkommen des Quantenantriebs waren die Außenstationen im Wesentlichen überflüssig geworden. Einige wurden noch instand gehalten, um bei extrem lang andauernden Missionen verfügbar zu sein; aber das waren nicht mehr viele, und sie wurden nur in begrenztem Rahmen gewartet. »Belle sagt, Meriwether wird im Jahr von maximal einem halben Dutzend Missionen genutzt«, informierte ich Alex.
»Das kann nicht reichen, um den Unterhalt zu bezahlen«, sagte er. »Ich schätze, sie werden das Ding in ein paar Jahren aufgeben.«
Ich legte Bilder auf den Schirm. »Sie ist schon lange hier.«
»Wie alt ist sie?«
»Siebzehnhundert Jahre. Sie geht noch auf die Zeit der Nationengemeinschaft zurück.« Ich ließ Daten auf dem Monitor anzeigen. »Hier heißt es, sie wäre ursprünglich ein Marinevorposten gewesen.«
In der Frühgeschichte der
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