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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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mild.
    Aber so einladend die Welt auch schien, so potentiell tödlich war sie. Anders als die große Mehrheit lebendiger Welten hatte diese Viren und Krankheitserreger hervorgebracht, die den Homo Sapiens geradezu liebten. Hier konnte man nicht einfach eine Gruppe von Leuten auf der Oberfläche absetzen und erwarten, dass man sie wieder würde abholen können,ohne vorher umfassende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen zu haben, eine Tatsache, die Ferienorte und mit ihnen Hotels an diesem Ort schlicht unmöglich machte.
    Dieses Mal erwartete uns keine geschwätzige KI, die uns hätte erzählen können, ob sich irgendetwas Außergewöhnliches ereignet hatte. Markop III hatte eine größere Landfläche als Rimway, hundertachtzig Millionen Quadratkilometer, zu einem großen Teil von Dschungel und Wald bedeckt.
    Es hatte einmal eine Siedlung auf dem Planeten gegeben. Das war ein Musterbeispiel für Altertumsgeschichte. Es war viertausend Jahre her. Die Berichte waren wenig detailliert, aber das Bendi-Imperium hatte hier eine Kolonie eingerichtet, die mehr als ein Jahrhundert bestanden hatte, bis die Krankheiten die Fähigkeiten der medizinisch ausgebildeten Kräfte überfordert hatten. Schließlich mussten sie aufgeben.
    Wir waren eigentlich nicht für einen umfassenden Scan des Planeten ausgerüstet, doch wir traten in einen niedrigen Orbit ein und sahen ihn uns lange an. Wir erkannten einige Ruinen. Ein paar längst ausgestorbene Städte, so tief im Dschungel begraben, dass nichts von ihnen noch mit bloßem Auge zu erkennen gewesen wäre. In abgelegenen Gebieten, die einst Farmland dargestellt haben mochten, sahen wir Mauern und Fundamente.
    Wir verbrachten drei Tage im Orbit. Da war nichts, was aussah, als hätte es eine brauchbare Zuflucht darstellen können.

 
DREIUNDZWANZIG
     
     
Es wird immer ein Rimway geben.
    Heinz Boltmana
(Im Zuge einer Ansprache vor der Gesellschaft der Beamten im Ruhestand in den Anfangstagen der Konföderation, als das Überleben noch problematisch erschienen war.)
     
    Terranova, die neue Erde, hatte ihren Namen verdient. Sie kreiste um einen uninteressanten orangefarbenen Stern, hatte eine Achsneigung von einundzwanzig Grad, und die Gravitation lag nicht einmal ein Prozent unter dem Standardwert. Sie hatte einen übergroßen luftlosen Mond, und es gab ein paar Kontinente, die aus dem Orbit ähnlich aussahen wie Afrika und die beiden Amerikas.
    Der bemerkenswerteste Aspekt jedoch war, dass sich terrestrische Lebensformen problemlos in sein Biosystem integrieren ließen. Tomaten wuchsen bestens. Katzen jagten das hiesige Äquivalent irdischer Eichhörnchen, und die gemäßigte Zone hatte sich als gesunder Lebensraum für menschliche Wesen erwiesen.
    Aber das kritische Stück Information für uns war, dass die Mangles ein Satellitensystem aufgebaut hatten, das bereits seit über einem Jahrhundert in Betrieb war. Niemand konnte ohne ihr Wissen kommen oder gehen, und es dauerte nicht lange herauszufinden, dass in unserem Zielzeitraum keinerlei Aktivitäten aufgezeichnet worden waren. Die Polaris war nichthierher geflogen.
    Das einzig erwähnenswerte Ereignis während unseres Besuchs auf Terranova war ein Fels, der zu nahe herangekommen war und vom Gefahren-Kontroll-System hatte abgewehrt werden müssen. Das GKS bestand aus einer Blackbox auf dem Rumpf, die näher kommende Objekte registriert und identifiziert und die jeweils angemessene Reaktion bestimmt, die dann mit Hilfe von einem oder mehreren der vier Partikelstrahlprojektoren erfolgt.
    Der Felsbrocken bei Terranova erforderte lediglich die Aktivierung eines Partikelstrahls. Das war erst das zweite Mal in meiner beruflichen Laufbahn, dass dieses Gerät zum Einsatz gekommen war.
     
    Serendipity war die vierte Welt des Gaspar-Systems und unser letzter Kandidat. Im Wesentlichen zeigte sie sich als Collage aus Wüstengebieten, die in der Nähe der Pole bisweilen von Dschungelflächen durchbrochen wurden. Ein paar kleinere Seen verteilten sich voneinander vollkommen isoliert über die Oberfläche. Am Äquator herrschte glühende Hitze. Es war knochentrocken, und die Vegetation bestand vorwiegend aus purpurrotem Buschwerk. Selbst die einheimischen Kreaturen mieden dieses Gebiet.
    Gaspar war ein gelblich-weißer Stern der Klasse F. Den Datenbanken zufolge waren seine drei inneren Welten alle ziemlich verkocht. Die Sonne befand sich im Expansionszyklus, wurde mit jedem Jahr heißer und würde bald jegliches Leben verbrannt haben, das noch auf Gaspar

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