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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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York Maritime College seinen Abschluss in Meerestechnologie.
    Erst am Sterbebett ihrer Mutter erfuhren sie, wer ihr Vater war, worauf es zu einer rührenden Familienzusammenführung kam. Mittlerweile hatten sie eine enge Beziehung zu dem Mann, der den gleichen Vornamen wie Dirk hatte und die National Underwater & Marine Agency leitete. Jetzt arbeiteten sie unter seiner Anleitung in der Abteilung für Spezialprojekte der NUMA. Es war ein Traumjob, der es ihnen ermöglichte, gemeinsam um die Welt zu reisen, die Ozeane zu erkunden und einige der zahllosen Geheimnisse der Tiefe zu enträtseln.
    Dirk nahm das Gas zurück, als sie ein Fischerboot passierten, das in Richtung Norden fuhr. Eine Viertelmeile später schob er die Regler wieder hoch. Als sie sich ihrem Bestimmungsort näherten, stellte er den Motor ab und ließ das Boot zur Entnahmestelle treiben. Summer ging zum Heck und hängte eine leere Niskinflasche an die Angelschnur, als ganz in der Nähe zwei Weißflankenschweinswale auftauchten und das Boot neugierig beäugten.
    »Pass auf Flipper auf, wenn du das Ding da auswirfst«, sagte Dirk, als er aufs Deck kam. »Einen Schweinswal zu treffen bringt Unglück.«
    »Und was ist, wenn man seinen Bruder trifft?«
    »Das ist noch viel schlimmer.« Er lächelte, als die Meeressäuger wieder abtauchten. Als er das Wasser ringsum nach ihnen absuchte, fiel ihm das Fischerboot wieder auf. Es hatte seinen Kurs geändert und war jetzt in Richtung Süden unterwegs. Dirk bemerkte, dass es im Kreis fuhr und demnächst auf ihr Boot zuhalten würde.
    »Mach lieber schnell, Summer. Ich glaube, der Typ achtet nicht darauf, wohin er fährt.«
    Summer blickte zu dem nahenden Boot, dann warf sie die Sammelflasche über die Bordwand. Das beschwerte Gerät sank rasch in die Tiefe, während sie gut fünf Meter Schnur abspulte. Als sich die Schnur spannte, schlug Summer die Rute an, worauf die Flasche umkippte und sich mit Wasser füllte. Während sie die Flasche wieder einholte, blickte sie zu dem Fischerboot. Es war nur noch knapp dreißig Meter entfernt, fuhr nach wie vor in einem weiten Bogen und richtete den Bug allmählich auf das NUMA-Boot.
    Dirk war bereits ins Ruderhaus zurückgekehrt und drückte auf einen Knopf an der Lüfterhutze. Ein lautes Tuten drang aus zwei trompetenförmigen Lufthörnern am Bug und hallte über das Wasser, doch das Fischerboot reagierte nicht. Es hielt nach wie vor in weitem Bogen auf das Forschungsboot zu.
    Rasch warf Dirk den Motor an und schob die Gasregler nach vorn, während Summer ihre Probe einholte. Mit einem jähen Ruck schoss das Boot ein paar Meter nach Backbord, dann wurde es langsamer, als sich der Trawler dicht an ihm vorbeischob.
    »Sieht so aus, als ob niemand im Ruderhaus ist«, rief Summer. Sie sah, wie Dirk das Mikrofon des Funkgerätes einhängte.
    »Über Funk meldet sich niemand«, bestätigte er mit einem Nicken. »Summer, komm her und übernimm das Ruder.«
    Summer stürmte ins Ruderhaus und verstaute die Wasserprobe, dann rutschte sie auf den Sitz des Steuermanns.
    »Willst du an Bord gehen?«, fragte sie ihren Bruder.
    »Ja. Sieh zu, dass du dich seiner Geschwindigkeit anpasst, dann bringst du uns längsseits.«
    Summer steuerte in das Kielwasser des Fischerbootes und verfolgte es, bevor sie längsseits ging. Sie bemerkte, dass der Trawler immer weitere Kreise zog, dann blickte sie erschrocken auf, als ihr klar wurde, wohin er fuhr. Durch den weiten Bogen und die auflaufende Flut hielt er genau auf Gil Island zu. In wenigen Minuten würde sich das Boot an der felsigen Küste der Insel den Rumpf aufreißen.
    »Mach lieber schnell«, brüllte sie ihrem Bruder zu. »Es landet gleich auf den Felsen.«
    Dirk nickte und bedeutete ihr mit der Hand, sie solle das Boot näher heranbringen. Er war zum Bug gerannt und über die niedrige Reling geklettert. Summer fuhr einen Moment geradeaus, bis sie ein Gefühl für die Geschwindigkeit und den Wenderadius des anderen Bootes bekam, dann steuerte sie näher heran. Als sie nur noch einen halben Meter von dem Trawler entfernt waren, sprang Dirk und landete neben einer Netzrolle an Deck. Summer steuerte sofort weg, dann folgte sie dem Fischerboot mit ein paar Metern Abstand.
    Dirk lief an den Netzen vorbei und stürmte zum Ruderhaus des Fischerbootes, wo ihn ein grässlicher Anblick erwartete. Drei Männer lagen mir schmerzverzerrten Gesichtern am Boden. Einer von ihnen starrte ihn mit glasigen, weit aufgerissenen Augen an und hatte einen Stift

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