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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Westinsel anzulaufen, worauf das Schiff nun durch das Meereis vor der Küste pflügte und sich der Stelle näherte, an der sich das Ruthenium seiner Meinung nach befinden musste.
    Die Geologen wurden gerade aus den Kojen geholt, als das Schiff die Maschinen stoppte. Kurz darauf bemerkte der Rudergänger einen leuchtenden Gegenstand am Rande des Meereises.
    »Das ist das Tauchboot des Forschungsschiffes«, sagte er.
    Zak stürmte zum Brückenfenster und starrte ungläubig hin. Na klar, da war es. Das leuchtend gelbe Tauchboot, das im Nebel kaum zu sehen war, lag an Steuerbord im Eis verkeilt.
    »Woher wissen die Bescheid?«, fluchte er, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass das Tauchboot hierhergetrieben worden war. Vor lauter Wut schlug sein Herz einen Takt schneller. Er allein besaß die Karte aus der Bergbaugenossenschaft, auf der der Herkunftsort des von den Inuit stammenden Rutheniums verzeichnet war. Er hatte das herumschnüffelnde NUMA-Schiff versenkt und sich sofort hierher begeben, und trotzdem musste er jetzt feststellen, dass Pitt ihm zuvorgekommen war.
    Der Kapitän des Eisbrechers, der in seiner Koje geschlafen hatte, hatte bemerkt, dass das Schiff haltgemacht hatte, und kam mit verquollenen Augen auf die Brücke getorkelt.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen sich mit dem beschädigten Bug vom Eis fernhalten«, knurrte er. Als ihm Zak einen kalten Blick zuwarf, fragte er: »Sind Sie bereit, die Geologen abzusetzen?«
    Ohne darauf einzugehen, wandte sich Zak ab, als der Erste Offizier aus dem Backbordfenster deutete.
    »Sir, da drüben sind zwei Männer auf dem Eis«, meldete er.
    Zak musterte die beiden Gestalten und wurde sichtlich gelöster.
    »Vergessen Sie die Geologen«, sagte er grinsend. »Lassen Sie meine Sicherheitsleute kommen. Sofort.«
    Es war nicht das erste Mal, dass Pitt und Giordino unter Beschuss gerieten, und sie reagierten schon beim ersten Mündungsblitz. Sie schwärmten nach beiden Seiten aus, als die ersten Kugeln nur wenige Zentimeter entfernt das Eis aufspritzen ließen, und stürmten auf die Insel zu. Auf dem welligen und von Rillen durchzogenen Untergrund zu rennen, fiel ihnen alles andere als leicht, aber sie zwangen sich dazu, Haken zu schlagen, damit sie schwerer zu treffen waren, und liefen immer weiter voneinander weg, sodass die Schützen sich entscheiden mussten, auf wen sie zielen wollten.
    Das Rattern der drei Maschinenpistolen hallte von der nahen Küste wider, und Eisbrocken flogen ihnen um die Füße, aber Pitt und Giordino hatten einen guten Vorsprung, und die Treffsicherheit der Schützen ließ nach, je weiter sie sich von dem Schiff entfernten. Beide Männer rannten so schnell wie möglich auf eine schmale Nebelbank zu, die über dem Strand hing, bis der graue Dunst sie wie ein Schleier umfing und vor den Schützen verbarg.
    Keuchend und schwer atmend gingen die beiden auf dem mit Eis bedeckten Strand aufeinander zu.
    »Das hat mir grade noch gefehlt. Noch so ein freundlicher Empfang auf diesem frostigen Außenposten«, sagte Giordino, aus dessen Mund große Dampfwolken aufstiegen.
    »Sieh’s doch mal positiv«, japste Pitt. »Für paar Sekunden habe ich glatt vergessen, wie kalt es ist.«
    Die beiden hatten weder Mützen noch Handschuhe oder Parkas und waren dementsprechend durchgefroren. Der kurze Sprint hatte ihr Blut wieder in Wallung gebracht, aber ihre Gesichter und Ohren kribbelten nun schmerzhaft, und ihre Finger waren nahezu taub. Zudem zehrte der ständige Kampf gegen die Kälte an ihren Kraftreserven, sodass sie durch den Sprint über das Eis ziemlich geschwächt waren.
    »Irgendwas sagt mir, dass unsere warm gekleideten neuen Freunde bald hier aufkreuzen werden«, sagte Giordino. »Hast du einen Vorschlag, wohin wir uns verziehen sollen?«
    Pitt blickte die Küste auf und ab, über der sich der Nebel allmählich auflöste. Vor ihnen tauchte ein steiler Höhenzug aus dem Dunst auf, der zu ihrer Rechten offenbar höher war als zur Linken, wo er zudem sanfter anstieg und in einen abgerundeten Hügel überging.
    »Wir müssen vom Eis runter, damit sie unsere Fußspuren nicht verfolgen können. Außerdem wäre mir auf der Anhöhe wohler zumute. Sieht so aus, als ob wir bessere Chancen haben, wenn wir ins Landesinnere marschieren statt nach rechts die Küste entlang.«
    Die beiden Männer trabten los, als ihnen eine jähe Bö Eispartikel ins Gesicht trieb. Der Wind wurde jetzt zu ihrem Feind, da er den Nebel vertrieb, der ihnen bislang Schutz und

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